Ferrari akzeptiert fortan Krypto-Zahlungen. Wie ein Manager verriet, geht man diesen Schritt aus einem ganz bestimmten Grund. Zunächst teste man das Prozedere in den USA. Der italienische Hersteller will damit eine Vorreiterrolle einnehmen. Tatsächlich ist die Marke der aktuell einzige grosse Produzent von Automobilen, der Krypto nativ akzeptiert.

Ferrari akzeptiert Krypto-Zahlungen aus einem bestimmten Grund

Der italienische Sportwagenhersteller Ferrari akzeptiert fortan Kryptowährungen, wie Mitarbeiter der bekannten Automarke gegenüber Reuters mitteilten. Man sei diesen Schritt ganz bewusst gegangen, so das Unternehmen.

Der Grund für diese Entscheidung sei eine stark wachsende Nachfrage der Kunden gewesen. Sie äussern immer wieder den Wunsch, ihren Sportwagen mit Krypto kaufen zu können. Ferrari ist damit die derzeit einzige grosse Automarke, die eigenständig Kryptowährungen für den Erwerb der produzierten Fahrzeuge annimmt.

Der erste populäre Hersteller, der Kunden den Kauf via Bitcoin ermöglichte, war Tesla. Triebfeder dieser Entscheidung war Geschäftsführer Elon Musk. Nur wenige Monate später distanzierte sich Musk vom Bitcoin, wodurch die Zahlungsoption ebenfalls verschwand.

Musk nannte damals Bedenken bezüglich der Umwelt als Grund für seine Abwendung. Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht grosse Mengen an elektrischem Strom. Musks neue Lieblingswährung Dogecoin (DOGE) ersetzte BTC als Zahlungsmittel für Elektroautos der Marke Tesla nicht.

Reuters wertet den Energieverbrauch vieler Kryptowährungen als einen der zentralen Gründe, warum nur wenige populäre Firmen Bitcoin und Co. akzeptieren. Vor allem PoW-Blockchains sind in der Öffentlichkeit deshalb immer wieder Ziel von Kritik.

Schuld an einer eher geringen Adoption sind auch die noch immer hohe Volatilität sowie regulatorische Probleme. Ferrari selbst möchte bis 2030 “klimaneutral” werden, erklärte Manager Enrico Galliera gegenüber Reuters.

Viele Ferrari-Kunden profitieren von Krypto

Laut Galliera profitieren viele Ferrari-Kunden von Krypto und möchten ihre Währungen deshalb auch ganz pragmatisch als Zahlungsmittel einsetzen.

Einige sind junge Investoren, die ihr Vermögen mit Kryptowährungen aufgebaut haben. Andere sind eher traditionelle Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren wollen.

Zunächst sei die Krypto-Adoption nur in den USA geplant und soll als Nächstes auf Europa ausgedehnt werden. Bereits im ersten Viertel 2024 will man so weit sein. Auf dem gesamten amerikanischen Kontinent verkaufte Ferrari im ersten Halbjahr 2023 etwa 1.800 Sportwagen.

Unterschiede beim Bedarf an Krypto seien zwischen den USA und Europa nicht zu bemerken.

Über die Frage, wie viele Autos schätzungsweise gegen Krypto verkauft werden, konnte Galliera keine Antwort liefern. Das Unternehmen habe aber bereits jetzt Bestellungen bis ins Jahr 2025 registriert, die zunächst abgearbeitet werden müssten.

Die italienische Marke glaubt, den eigenen Kundenstamm durch das Angebot von Krypto-Zahlungen ausbauen zu können.

“Das wird uns helfen, Menschen zu erreichen, die nicht unbedingt unsere Kunden sind, sich aber einen Ferrari leisten können”, so Galliera.

Diese Kryptowährungen akzeptiert die italienische Edelmarke

Ferrari akzeptiert die Zahlungen in den USA via Bitcoin, Ethereum und USDC. Die Abwicklung erfolgt über den Zahlungsdienstleister BitPay. Je nach Kontinent könne der Dienstleister variieren, stellte man klar.

Automobile des Herstellers können ab 190.000 Schweizer Franken erworben werden und erreichen Preise von bis zu zwei Millionen Franken. Zusätzliche Aufpreise bei Zahlungen mit Kryptowährungen werde es nicht geben.

Ferrari wird nicht selbst Kryptowährungen halten. Stattdessen wandeln die Dienstleister die Coins in Fiatgeld um, das dann an Ferrari weitergeleitet wird. So wolle man sicherstellen, dass Ferrari und seine Partner von Preisschwankungen verschont bleiben.

Um Zahlungen via BitPay abzuwickeln, müssen Nutzer zuerst einen KYC-Prozess durchlaufen. Der Dienstleister erhielt aus der Krypto-Szene wiederholt Kritik für seine restriktiven Methoden. Laut BitPay stelle man durch die Kontrolle nur sicher, dass die Gelder nicht aus kriminellen Quellen stammen.

Galliera glaubt, Ferrari spiele in der Automobilbranche eine Vorreiterrolle, die bald von vielen weiteren Herstellern nachgeahmt wird.

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