Die deutsche Startup-Szene zeigt sich im ersten Halbjahr 2023 von ihrer dynamischen Seite. Laut einer Untersuchung des renommierten Start-up-Verbands und des Informationsdienstes Startupdetector verzeichnete Deutschland einen Anstieg von knapp 1300 Neugründungen – ein sattes Plus von 16 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr des Vorjahres. Besonders der Monat Juni stach dabei hervor, denn hier wurden besonders viele neue Start-ups ins Leben gerufen. Der Gründer-Verlierer in Deutschland ist aber eindeutig der Blockchain- und Krypto-Sektor.

Gründerboom in Deutschland – aber Krypto-Sektor eindeutiger Verlierer

Der positive Trend erstreckte sich über nahezu alle Branchen, wobei der Tourismus mit einem beeindruckenden Zuwachs von 111 Prozent herausragte. Auch in den Bereichen Mobilität (30 Prozent), Lebensmittel (29 Prozent) und Software (23 Prozent) gab es deutliche Wachstumsraten. Doch ausgerechnet der Blockchain- und Krypto-Sektor musste einen Rückschlag hinnehmen und verzeichnete ein Minus von 62 Prozent – der eindeutige Verlierer in diesem Halbjahr. Die hohe Volatilität und Unsicherheit in diesem Bereich scheinen die Gründungsbereitschaft zu dämpfen.

Trotzdem blieb die Gesamtzahl der Neugründungen «deutlich» unter den Rekordwerten des Jahres 2021. Die meisten Start-ups erblickten in den Metropolen München, Berlin und Hamburg das Licht der Welt. München behauptete sich dabei als Pro-Kopf-Spitzenreiter, während Berlin kräftig aufholte und den zweiten Platz erreichte. In puncto absoluter Anzahl der Start-ups konnte Berlin mit 262 Neugründungen sogar München mit 95 Neugründungen hinter sich lassen.

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Schrecken regulatorische Unsicherheiten, potenzielle Blockchain-Gründer ab?

Der negative Trend im Blockchain- und Krypto-Sektor in Deutschland wirft Fragen auf. Trotz des Hypes um Kryptowährungen und Blockchain-Technologie scheinen die Gründerinnen und Gründer in diesem Bereich vorsichtiger zu agieren. Die hohe Volatilität der Kryptomärkte und die regulatorischen Unsicherheiten könnten potenzielle Gründer abschrecken. Dennoch bleibt die Technologie weiterhin vielversprechend und könnte in Zukunft wieder an Fahrt gewinnen.

Der positive Gründungsboom in den anderen Branchen im Vergleich zum Krypto-Sektor in Deutschland lässt auf eine wachsende Innovationskraft der deutschen Startup-Szene schliessen. Besonders Berlin, das bereits als Hotspot für Start-ups gilt, konnte seine Position weiter stärken und zieht immer mehr Gründer an. Doch auch München als traditioneller Wirtschaftsstandort zeigt sich weiterhin als attraktives Pflaster für Jungunternehmer.

Die steigende Zahl der Neugründungen in den verschiedenen Branchen lässt auf eine gesunde Entwicklung des deutschen Startup-Ökosystems schliessen. Die Unterstützung durch Investoren, Inkubatoren und staatliche Förderprogramme trägt massgeblich zur positiven Entwicklung bei. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Startup-Boom in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird und welche neuen Erfolgsgeschichten die junge Unternehmerszene in Deutschland schreiben wird – vielleicht auch in der Blockchain- und Krypto-Szene. (mck)

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