Immer wieder wird der Kryptosektor trotz einer langfristig positiven Entwicklung von negativen Meldungen zurückgeworfen. Nach den von CoinPro.ch zusammengefassten Informationen zeigt eine gross angelegte Studie, dass viele Handelsgeschäfte, insbesondere die automatisch durchgeführten, von denselben Personen getätigt werden. Dies bedeutet einen weiteren Schlag für die bereits geschwächten Kryptomärkte, bei denen man sich aktuell auf das vermeintliche Ende des Bärenmarktes vorbereitete (zum Artikel auf CoinPro.ch).

Sind 70 Prozent aller Krypto-Transaktionen nur gefakt?

Laut «blick.ch», welche sich auf Details der «Sonntagszeitung» bezieht, sind sage und schreibe 70 Prozent der Krypto-Transaktionen gefälscht. Käufer und Verkäufer seien der Studie zufolge bei vielen automatisierten Handelsgeschäften identisch. Für die ohnehin schon angeschlagene Kryptowährungsbranche erhöht diese Nachricht den pessimistischen Ausblick in die Zukunft noch weiter. Fast alle Kryptowährungen, primär Bitcoin, befinden sich seit Monaten in einer schweren Krise, und die Branche war wiederholt mit Betrugsvorwürfen konfrontiert.

Der jüngste Bericht wird diesen Pessimismus wahrscheinlich noch verstärken. Forscher aus den USA, Grossbritannien und China kommen demnach in einer vom amerikanischen «National Bureau of Economic Research (NBER)» veröffentlichten Studie zu ernsten Ergebnissen. Die Studie zeigt, dass 70 Prozent aller Transaktionen auf insgesamt 26 unregulierten Krypto-Börsen gefälscht sind.

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Wash Trades machen Grossteil der Transaktionen aus

Konkret handelt es sich bei diesen Geschäften um «Eigengeschäfte», die als «Wash Trades» bekannt sind. Diese sind meist nicht existent oder besser bekannt als bot-generierte Handelsprozesse, bei denen Käufer und Verkäufer derselbe Akteur sind. Der Zweck dieses Prozesses besteht darin, durch börsenbasierten Handel künstlich Interesse an einer Kryptowährung zu wecken. Zu viele solcher Transaktionen können beispielsweise die Erwartung eines Preisanstiegs bei den Anlegern erhöhen.

So erstaunlich es auch klingen mag: Dieses Phänomen gibt es tatsächlich nicht erst seit neustem. Im vergangenen Jahr analysierte das Wirtschaftsmagazin «Forbes» 150 Kryptowährungsbörsen weltweit. Hierbei kam man zu dem Schluss, dass mehr als 50 Prozent der Börsentransaktionen sogenannte «Wash Trades» waren. Experten sind sich aber sicher: Dieses Problem wurde – aufgrund des Krypto-Booms – einfach unter den Teppich gekehrt – obwohl es sich um ganz klaren Betrug handelt.

Einigen Experten zufolge handelt es sich dabei um einen Betrug, was aber vor allem auf unregulierten Kryptobörsen stattfindet. Die drei von dem Forschungsteam untersuchten Börsen, die von den Finanzbehörden reguliert werden, sind im Gegensatz von solchen Manipulationen nicht betroffen. Allerdings findet nur ein kleiner Teil aller Transaktionen auf regulierten Börsen wie Bitvavo, Binance oder Bitpanda statt. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil des gemeldeten Krypto-Handelsvolumens – auch wenn man es nicht wahrhaben möchte – gefälscht ist. (mck)

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