Krypto-Steuern werden von fast niemandem bezahlt. Zu diesem Ergebnis kommt die schwedische Steuergesellschaft Divly in einer neuen Studie. Die Arbeitsmethoden der Untersuchung verursachten jedoch möglicherweise einen stark verfälschten Eindruck.

Empfehlung: Besteuerung von Kryptowährungen und Gewinnen in der Schweiz – das gilt es zu beachten!

Krypto-Steuern werden von niemandem gezahlt?

Der Anteil der Krypto-Investoren, die Steuern nach gesetzlichen Vorgaben auf ihre Kryptowährungen verrichten, ist verschwindend gering – sogar so gering, dass man behaupten könnte, sie würden von fast niemandem gezahlt.

Zu diesem Ergebnis kommt Divly in der neuen Studie Global Cryptocurrency Taxation Report 2022. Laut Schätzungen der Schweden zahlen global gerade einmal verschwindend geringe 0,53 Prozent der Krypto-Investoren ordnungsgemässe Steuern.

Die meisten Nutzer vermeiden es, die Steuerbehörden jemals darüber in Kenntnis zu setzen, dass Kryptowährungen zum privaten Vermögen zählen, so heisst es im Bericht.

Schweizer zahlen auffällig selten Steuern auf Krypto

Divly teilte die Schätzung in einzelne Länder auf. In absoluten Zahlen vermutet man in den USA die meisten erfolgten Steuerzahlungen auf Krypto-Gewinne nach ihrer Anzahl. Prozentual verortet man die US-Amerikaner mit 1,62 Prozent aber gerade einmal im Mittelfeld.

Krypto-Steuerzahlungen nach Ländern

Die meisten gesetzestreuen Bürger vermutet man hingegen in Finnland, wo laut Schätzungen der Schweden immerhin 4,09 Prozent der Investoren Steuern entrichten. Danach folgen Australien mit 3,65 Prozent sowie Österreich mit 2,75 Prozent der Nutzer.

Die Statistik enthält 24 verschiedene Länder des asiatischen, europäischen und amerikanischen Kontinents. Auffällig selten zahlen Schweizer im europäischen Vergleich demnach die Abgaben auf ihre Gewinne.

Die Schweiz liegt in Europa auf dem vorletzten Platz. Divly schätzt, den Anteil der Steuerzahler hier auf 0,44 Prozent. In Europa kann diesen Wert nur Italien mit 0,26 Prozent unterbieten.

Das globale Schlusslicht bilden mit Indien, Indonesien und den Philippinen drei asiatische Länder. Die Abgabe findet hier durch 0,07 bis 0,03 Prozent der Investoren statt. Global setze sich dieser Trend durch.

Zwar zahlen auch in Nordamerika und Europa prozentual nur sehr wenige Menschen Steuern auf Krypto, im internationalen Vergleich liegen die beiden Kontinente jedoch deutlich über dem Durchschnitt, während Asien den Durchschnitt sogar unterbietet. Die meisten gesetzestreuen Bürger vermutet Divly in Ozeanien.

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Warum Krypto-Steuern so oft vermieden werden

Dass Krypto-Steuern so oft vermieden werden, hängt mit verschiedenen Punkten zusammen. Viele Gesetzgebungen fordern Abgaben nur dann, wenn ein Tausch in einer Währung erfolgt.

Viele Krypto-Nutzer halten ihre Kryptowährungen und tauschen sie nicht um. Andere Personen zahlen für Produkte oder Dienstleistungen mit Kryptowährungen. Oft handelt es sich dabei um ein Steuerereignis, das Personen möglicherweise wegen schlechter Nachverfolgbarkeit ignorieren.

Wer Krypto doch handelt, nimmt den Tausch vielleicht nur gegen andere Kryptos vor. Auch hier könnten Pseudonymität und Anonymität dazu führen, dass nur wenige Nutzer bereit sind, Steuern zu entrichten.

Zudem gibt es je nach Jurisdiktion verschiedene Schlupflöcher. In Deutschland ist es aufgrund einer einjährigen Haltefrist sogar möglich, auf Steuerabgaben für Bitcoin und Co. generell zu verzichten.

Möglichkeiten der Verschleierung, gesetzliche Unklarheit und fehlende staatliche Strukturen können laut Divly den eigenmächtigen Verzicht auf Steuern fördern.

Deshalb könnten Divlys Daten falsch sein

Die Genauigkeit des Berichts von Divly lässt sich nur sehr schwer einschätzen. Das Unternehmen verwendete verschiedene Daten, um die Schätzungen vorzunehmen. Dazu zählt etwa das Suchvolumen verschiedener Krypto-Begriffe aus spezifischen Ländern auf Google.

Faktenbasierte Aussagen kann Divly zum Anteil der Steuerzahler jedoch nicht machen. Da es sich nur um sehr grobe Schätzungen handelt, könnten die Angaben weit ab der Realität liegen.

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