Die Schweiz beschlagnahmt 26 Millionen US-Dollar von Do Kwon, seinem Unternehmen Terraform Labs oder führenden Angestellten. Die Gelder lagen in Bitcoin und US-Dollar bei der schweizerischen Krypto-Bank Sygnum mit Sitz in Zürich.

Schweiz beschlagnahmt 26 Millionen US-Dollar von Do Kwon

Die Schweiz beschlagnahmt umgerechnet 26 Millionen US-Dollar vom Terra-Gründer Do Kwon, wie aus einem Bericht des koreanischen Nachrichtenmagazins Digital Asset hervorgeht.

Die Gelder befanden sich zuvor auf Konten der schweizerischen Krypto-Bank Sygnum, die über die letzten Monate mehrfach Schlagzeilen machte. Ins Rampenlicht rückte das Unternehmen, während immer mehr konkurrierende Krypto-Banken ihre Pforten schlossen. Darüber hinaus erlangte der Betrieb Bekanntheit, weil Do Kwon im Frühjahr ein oder mehrere Konten bei dem Bankenhaus öffnete.

Schon im April berichtete Digital Asset, Kwon habe umgerechnet 100 Millionen US-Dollar an Sygnum transferiert – sowohl in Form von Kryptowährungen, als auch in Fiatgeld. Bis zuletzt scheinen zumindest 26 Millionen US-Dollar übrig geblieben zu sein.

Schweizer Behörden konfiszierten demnach Bitcoin (BTC) und US-Dollar in diesem Wert. Die 26 Millionen US-Dollar sollen Eigentum von Do Kwon, seinem Unternehmen Terraform Labs (TFL), dessen Finanzdirektor Han Chang-joon oder des Leiters der Forschungsabteilung, Nicholas Platias, sein. Die Beschlagnahme folgte auf Anfrage US-amerikanischer Behörden.

Vermögen ist südkoreanischen Behörden unbekannt

Die strafrechtliche Verfolgung von Kwon und dem von ihm geführten Unternehmen begann nach dem Kollaps des Terra-Ökosystems im Mai 2022. Dennoch ist das in der Schweiz angelegte Vermögen den südkoreanischen Behörden bislang unbekannt.

Terraform Labs nahm seine Anfänge in Südkorea, bevor das Unternehmen nach Singapur abwanderte. Beide Terra-Gründer Do Kwon und Daniel Shin sind gebürtige Südkoreaner. Shin stieg bereits 2020 aus Terraform Labs aus und entgeht dem Konflikt daher grösstenteils.

Südkorea vermutete, dass Kwon nur noch Zugriff auf rund 13 Millionen US-Dollar hat. Digital Asset vermutet, dass die Differenz durch Bitcoin entsteht, die den Behörden bisher nicht bekannt waren.

Zu den Anschuldigungen gehört auch die Vermutung, Kwon habe Gelder der Luna Foundation Guard (LFG) veruntreut. Diese legte grosse Summen in BTC an und wollte zum grössten Halter der Kryptowährung werden. Eigentlich sollte das Geld als Reserve der Kryptowährung Terra dienen.

Auch die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC stützt sich auf diesen Vorwurf. Die US-Amerikaner vermuten, dass Kwon 10.000 Bitcoin entwendete und diese in die Schweiz zu Sygnum transferierte, um sich selbst zu bereichern.

Terra-Gründer Do Kwon: Wie geht es weiter?

Wie geht es nach den fortwährenden Anschuldigungen für Terra-Gründer Do Kwon weiter? Der Südkoreaner flüchtete offenbar aus Sorge für Konsequenzen schon letztes Jahr aus Südkorea nach Singapur. Von dort aus reiste er nach Dubai und Europa.

In Montenegro wurde er schliesslich aufgegriffen und erst kürzlich zu einer Haftstrafe verurteilt, da er und Chang-joon mit gefälschten Pässen in das Land eingereist waren. Nach der geringen Haftstrafe wird die Odyssee für den Programmierer weitergehen. Sowohl Südkorea als auch die USA fordern eine Auslieferung des Beschuldigten.

Kwon betätigte sich nie geschäftlich in den USA. Der nordamerikanische Staat will ihm dennoch den Prozess machen, da er US-amerikanische Staatsbürger betrogen habe. Er selbst streitet die Vorwürfe ab. Kritik wurde erstmals im Mai 2022 laut, da das Terra-Ökosystem im Zuge einer Massenpanik kollabierte.

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