Tether friert 225 Millionen USDT ein und erreicht damit einen neuen Rekordwert. Die sanktionierten Nutzer sind laut Informationen des Stablecoin-Betreibers Mitglieder eines kriminellen Menschenhändlerrings, der seit letztem Jahr auch durch Romantikbetrug auf sich aufmerksam machte.

Krypto-News: Darum friert Tether mit 225 Mio. neue Rekordsumme ein

Der Stablecoin Tether (USDT) verfügt nicht über den gleichen Grad der Zentralisierung wie viele andere Kryptowährungen. Deshalb kommt es immer wieder zu Vorfällen, in denen das Unternehmen Vermögen sperrt. Zuletzt fror Tether mit 250 Millionen US-Dollar sogar eine neue Rekordsumme ein.

Hintergrund des Vorfalls sind Untersuchungen in einem Fall, der sich um Menschenhandel drehen soll. Das US-amerikanische Justizministerium spürte laut eigenen Aussagen ein Syndikat auf, das in Südostasien aktiv ist und 2022 durch einen sogenannten Pig Butchering Scam bereits 3,3 Milliarden US-Dollar verdient haben soll.

Im Rahmen vorgetäuschter Romanzen wurden Opfer dabei um ihr Erspartes gebracht. An dieser Spur setzten Ermittler an und nutzen dabei Werkzeuge von Chainalysis, um die Täter zu überführen. Kürzlich sei das gelungen, erklärte Tether in einer Pressemitteilung.

“Während der monatelangen Ermittlungen von Tether und OKX wurden die US-Strafverfolgungsbehörden, einschliesslich des Justizministeriums, proaktiv auf den Standort der illegalen Gelder aufmerksam gemacht, indem der Fluss dieser Gelder durch die Blockchain analysiert wurde”, so Tether

Der US-amerikanische Secret Service habe letztlich einen Antrag auf Sperrung der Gelder gestellt, dem Tether als Verwalter des Stablecoins USDT freiwillig nachkam. Bei der Massnahme sei es jedoch auch zur Sperre unschuldiger Konten gekommen, an deren Aufhebung man gerade arbeitet.

Was hat OKX mit dem Vorfall zu tun?

OKX ist eine bekannte Krypto-Börse. Laut Tether beteiligte sich das Unternehmen an den Massnahmen zur Sperrung der gestohlenen Gelder, welche die Täter in USDT gehalten hatten.

Die Kryptowährungen befanden sich allerdings nicht in der Verwahrung von OKX oder eines anderen Anbieters. Stattdessen verwalteten die Täter das Geld eigenhändig in Non-Custodial Wallets.

Die Funktionsweise von USDT erlaubt auf vielen Blockchains dennoch die Sperrung der Gelder, da Tether als Herausgeber des Tokens Sonderrechte geniesst – eine Eigenschaft, die auch in der Krypto-Szene immer wieder Kritik hervorruft.

Augenscheinlich diente OKX den Betrügern als Anlaufstelle, um Kryptowährungen zu handeln. Zwischenzeitlich lagerten die Täter ihre Coins auf dem Marktplatz, um sie gegen andere Währungen zu tauschen.

Um die Spur der Täter weiter nachverfolgen zu können, nutzten die Ermittler interne Firmendaten von OKX. Erst dadurch wurde der Erfolg möglich.

“Durch proaktive Zusammenarbeit mit globalen Strafverfolgungsbehörden und unser Engagement für Transparenz will Tether einen neuen Standard für die Sicherheit im Krypto-Sektor setzen”, erklärte Tether-Geschäftsführer Paolo Ardoino.

Allein im letzten Monat sperrte Tether 32 Adressen, die in Verbindung zum Nahostkonflikt und zum Ukrainekrieg stehen. Sie verzeichneten einen vereinten Wert von rund 873.000 US-Dollar.

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