Das Zahlungsnetzwerk SWIFT, das von verschiedensten Banken zur Geldsendung untereinander verwendet wird, testet die Integration von CBDCs. In der Geschichte digitaler Finanzmittel ist das ein grosser Meilenstein.

Nahtloser Geldverkehr dank CBDCs

In einer jüngst veröffentlichten Pressemitteilung erwähnt SWIFT, dass man die Verknüpfung verschiedener CBDCs erstmals einem Test unterzieht. Dafür arbeitet das Unternehmen, welches das bekannte Zahlungsnetzwerk SWIFTNet (meist nur SWIFT) betreibt, mit dem Unternehmen Capgemini zusammen.

Capgemini legt einen Fokus auf Informationstechnologie und tritt in diesem Bereich beratend auf. Durch die Kooperation wolle man herausfinden,

wie wir CBDCs miteinander vernetzen und den nächsten Schritt in die Richtung nahtloser, grenzüberschreitender Zahlungen mit digitalen Währungen machen können.

Nach Erkenntnissen von SWIFT forschen aktuell 90 Prozent aller Banken an der Integration von CBDCs. Im Gegensatz zu vollwertigen Kryptowährungen wie dem Bitcoin, sehen sie in dem digitalen Zentralbankgeld keine Gefahr.

Für Banken haben CBDCs ein grosses Potenzial. Geldsendungen können so deutlich schneller gelingen. Ausserdem sinkt die Anfälligkeit für Fehler, sodass Geld seltener ungewollt abhanden kommt.

Nutzen der CBDCs laut SWIFT verkannt

SWIFT weist darauf hin, dass CBDCs bisher hauptsächlich als Werkzeug zur Durchsetzung staatlicher Regularien beachtung finden. Ihre wesentliche Stärke sei es jedoch, Zahlungen ungeachtet von Grenzen vornehmen zu können.

Aktuell besteht die Gefahr, dass man das globale CBDC-Ökosystem fragmentiert, da zahlreiche Zentralbanken ihre eigenen digitalen Währungen entwickeln, die auf unterschiedlichen Technologien, Standards und Protokollen basieren.

Sagt Thomas Zschach, Innovationsmanager bei SWIFT. Entsprechend sei es für das Unternehmen wichtig, festzustellen, wie man die verschiedenen CBDCs interoperabel macht.

Verschiedene Systeme und verschiedene CBDCs müssen effizient zusammenarbeiten können.

Fügt Nick Kerigan als Leiter der Innovationsabteilung hinzu. Andernfalls mindert man ihre Fähigkeit zur nahtlosen Interaktion.

Digitales Zentralbankgeld ist Gefahr der Fragmentierung ausgesetzt

SWIFT befürchtet durch die Entstehung vieler kleiner, unabhängiger CBDCs eine übermässige Fragmentierung, die letztlich zu einer Inkompatibilität führt, wodurch der Zahlungsverkehr nicht einfacher, sondern womöglich sogar komplexer wird.

Im Mai 2021 erfolgten erstmals erfolgreiche Proben zur Verwendung des digitalen Zentralbankgeldes. Nun geht man mit der Interoperabilität ein schwierigeres Thema an. Da CBDCs aber keinem Standard folgen, sondern auf verschiedenste Weisen funktionieren, benötigen sie eine gemeinsame Ebene – diese möchte SWIFT bilden.

Damit CBDC-Zahlungen reibungslos und ohne Hindernisse abgewickelt werden können, müssen sie alle kompatibel sein.

Sagt Zschach. Egal, ob die CBDC vollkommen zentralisiert ist oder auf einer Blockchain baut, wie sie programmiert ist oder welche Funktionen sie hat.

Während SWIFT mit diesem Engagement eine Investition in die Wahrung künftiger Bedeutung tätigt, sind CBDCs durch ihre fehlende Neutralität für Krypto-Enthusiasten keine potente Alternative zu bisherigen Fiatwährungen.

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