Kanadische Gasunternehmen werden täglich bis zu 500 m3 Erdgas fürs Bitcoin-Mining nutzen, anstatt es einfach in die Atmosphäre zu entlüften. Ein wichtiger Meilenstein beim Öko-Mining?

Mit dem gestiegenen Preis des Bitcoins wird das Mining wieder attraktiver, obwohl es für hohen Ressourcenbedarf bekannt ist. Viele würden das Mining deshalb als umweltbelastend bezeichnen. Doch jetzt haben die Gasunternehmen in Kanada eine Möglichkeit gefunden, fürs umweltfreundliche Bitcoin-Mining überschüssiges Erdgas zu nutzen, anstatt es abzufackeln und damit die Luft zu verschmutzen.

Öko-Mining: BTC-Mining statt Luftverschmutzung

Die Gasbrunnenbesitzer haben ein massives Problem, um einen Verwendungszweck für überschüssiges Erdgas zu finden oder die Gasausbrüche einzudämmen. Da auch die Gaspreise im Laufe der Jahre gesunken sind, sind Aufbewahrung und Transport einfach keine attraktiven Optionen mehr. Der einfachste Weg, um überschüssiges Erdgas loszuwerden, ist dieses zu verbrennen.

Das Abfackeln von Erdgas, was in Ländern wie Kanada eine häufige Praxis ist, stellt jedoch eine massive Umweltverschmutzung dar. Bei der Gas-Abfackelung handelt es sich zwar um eine Form der Problemlösung, jedoch nicht um eine dauerhafte. Die Abfackelung von Gasen ist übrigens auch durch Vorschriften streng begrenzt. Sobald diese vorgeschriebene Grenze erreicht wird, müssen die Unternehmen die Brunnen stilllegen.

Anderseits erfordert das Bitcoin-Mining grosse Mengen an Ressourcen. Nun sind einige kanadische Gasunternehmen auf die Idee gekommen, das überschüssige Erdgas fürs BTC-Mining zu nutzen. Mit dieser Lösung wird das Gas zur Gewinnung der Coins genutzt. So kommt es zu erheblicher Reduzierung der Kohlendioxidemissionen, die bei der Öl- und Gasexploration entstehen, was letztendlich auch zu umweltfreundlicherem Mining führt. Dieser Ansatz soll gleichzeitig auch zu einer stärkeren Dezentralisierung des Mining-Prozesses führen.

Goldgräber-Stimmung durch geringe Energiepreise

Die geringen Strompreise in der kanadischen Provinz Alberta haben für Goldgräber-Stimmung gesorgt und viele Unternehmen angelockt, die Kryptowährungen in grossem Massstab schürfen möchten. So hat z. B. die Firma Hut 8 Mining inzwischen 40 Schiffscontainer mit speziellen Rechensystemen auf einem 40.000 Quadratmeter grossen Areal installiert. Mit diesen Supercomputern soll der aus Erdgas gewonnene Strom in Bitcoins und eventuell anderes Kryptogeld verwandelt werden.

Wenn dieses Beispiel Schule macht, könnte eine der wichtigsten Gegenargumente entkräftet werden. Denn Kritiker von Bitcoin führen immer wieder den immensen Energie-Verbrauch aus grossen Nachteil ins Feld. In Zeiten der Klimadiskussionen ist dies in der Tat ein wichtiges Thema, wenn man über Bitcoin spricht. Sollte das Öko-Mining sich weiter ausbreiten, kann man sich noch mehr auf die Vorteile des Bitcoin konzentrieren.

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