Mining: 85% aller Bitcoins wurden schon geschürft – Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs?

85% aller Bitcoins wurden schon geschürft – Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs?

Seit der Entstehung von Bitcoin im Jahr 2009 wurden bis zum heutigen Zeitpunkt insgesamt 18 von 21 Millionen Bitcoins durch das sogenannte Mining produziert. Damit sind bereits 85% aller Bitcoins gemined, die der Welt zur Verfügung stehen. Denn die Zahl der möglichen Bitcoin sind auf 21 Millionen begrenzt.

Mining: Wann sind alle Bitcoins geschürft?

Wie lange wird es also noch dauern, bis die restlichen 3 Millionen Bitcoins gemined sind? Da in etwas mehr als zehn Jahren bereits 85% des Versorgungsvolumens erreicht wurde, könnte man meinen, dass auch die restlichen 15% in greifbarer Nähe seien. Doch das sogenannte Halving, das der Bitcoin-Kreator Satoshi Nakamoto in den BTC-Code integriert hat, sorgt für das Gegenteil. Zusammen mit der festgelegten maximalen Menge an Bitcoins sorgt das Bitcoin Reward Halving für Knappheit. Damit ist Bitcoin das erste knappe digitale Gut, dass die Welt je gesehen hat – denn es kann schliesslich nur 21.000.000 Bitcoins geben.

Wofür steht das Bitcoin Reward Halving?

Für jeden geminten bzw. verarbeiteten Block für die Blockchain, bekommen die Miner eine Belohnung bzw. neue Bitcoins. Dadurch wird die Zukunft und Sicherheit der Blockchain gewährleistet. Doch das Bitcoin Halving sorgt dafür, dass die entsprechende Belohnung der Miner alle 210.000 Blöcke um Hälfte reduziert wird. Dadurch ist dem Bitcoin eine Deflation vorbestimmt.

Bisher gab es bereits zwei solche Bitcoin Halving Events. Die anfängliche Belohnung betrug nämlich 50 BTC, als Bitcoin im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde. Nach dem ersten Bitcoin Halving im November 2012 sank sie auf 25 BTC bzw. auf 12,5 BTC im Juli 2016.

Das nächste Halving wird die Belohnung im Mining auf 6,25 BTC reduzieren und soll im Mai 2020 stattfinden. Bis die letzten 3 Millionen Bitcoins gemined werden, dauert es also noch 120 Jahre. Der letzte Bitcoin dürfte im Jahr 2140 gemined sein.

Bedeutung von Halving für den Bitcoin-Kurs

Das nächste Halving bzw. die Halbierung der Menge an „geschürften“ Bitcoin pro Block könnte laut Spekulationen für eine signifikante Kurssteigerung sorgen. Es sind auch bereits die Auswirkungen auf das Stock-to-Flow-Verhältnis bekannt. Der Stock-to-Flow-Indikator dient der Wertbestimmung von Rohstoffen und wider gibt das Verhältnis von bestehenden und verbleibenden Reserven. Mit diesem Modell lässt sich aber auch entsprechend eine Kursanalyse von Kryptowährungen durchführen.

Während „Stock“ die verfügbare Menge eines Assets beschreibt – also alle bereits „geschürften“ Bitcoin-Einheiten, beschreibt der „Flow“ die Bitcoin-Menge, die zu diesem Stock jährlich hinzukommt. Dementsprechend beschreibt das Stock-to-Flow-Verhältnis den benötigten Zeitraum, bis das Gesamtvolumen erreicht ist und damit auch die Verfügbarkeit eines Assets.

Die Knappheit als Preisindikator

Je höher also das Stock-to-Flow-Verhältnis, desto wertvoller und seltener ist das Gut. Aktuell werden etwa 657.000 BTC pro Jahr gemined bzw. 12,5 BTC alle 10 Minuten. Das derzeitige Stock-to-Flow-Verhältnis liegt bei knapp 27,4 Jahren. Doch da sich die Belohnung für Miner in regelmässigen Intervallen halbiert und die Anzahl der Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt ist, könnten die Preise auch bei einer gleichbleibenden Nachfrage durch das Halving steigen.

Nach dem nächsten Halving steigt das Stock-to-Flow-Verhältnis auf ungefähr 53 Jahre und nähert sich damit den Werten von Gold, die aktuell 58 Jahre betragen. Mit dem übernächsten Halving wird ein Stock-to-Flow-Verhältnis von über 100 erreicht, wodurch Bitcoin noch seltener als das Edelmetall wird.

Was passiert nach 2140 mit dem Mining?

Das Bitcoin Mining wird nach dem Jahr 2140 wohl nicht mehr profitabel sein. Es stellt sich die Frage, was mit den Minern passiert, nachdem alle BTC gemined wurden? Warum sollten sie weiterhin Rechenleistung bereitstellen und Strom verbrauchen, wenn für sie keine finanzielle Motivation besteht?

Eine mögliche Antwort wären Transaktionsgebühren, die nach dem Erreichen der Maximalversorgung steigen werden, sodass das Mining kein Verlustgeschäft wird. Allerdings könnte dies zu anderen Problemen führen, z. B. dass die Miner aufgrund unterschiedlicher Transaktionsgebühren sich dazu entscheiden, nur die „wertvollen“ Blöcke zu bearbeiten, weil es pro bearbeiteten Block keine festgelegte Belohnung mehr geben wird. Glücklicherweise haben wir noch ein ganzes Jahrhundert Zeit, um eine Lösung für dieses Problem zu finden.

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