In einem Schreiben an die Europäische Kommission bezüglich des EU-Rahmens für Kryptowährungsmärkte, enthüllte Paypal seine Arbeit zur Entwicklung von Kryptofunktionen. PayPal bestätigte auch, eigene Kryptowährungsfunktionen entwickelt zu haben, die es seinen Benutzern bald ermöglichen könnten, Kryptowährungen direkt zu kaufen und zu verkaufen.

Paypal ist nicht neu im Kryptoraum: Noch im Jahr 2018 meldete das Unternehmen ein Patent für ein beschleunigtes Kryptowährungstransaktionssystem an. Der PayPal CEO Daniel Schulman sagte im November auch, dass er Bitcoin besitze.

Paypal enthüllt seine Kryptopläne

Das Schreiben war eine Antwort auf die öffentliche Konsultation zum Aufbau eines EU-Rahmens für Krypto-Assets-Märkte, die noch im Dezember letzten Jahres eingeleitet wurde. PayPal hatte in seinem Schreiben an die EU-Kommission auch eine Reihe anderer Antworten veröffentlicht. Darin erklärte der Fintech-Riese, dass die Krypto-Asset-Branche in den letzten Jahren erheblich gewachsen sei. Paypal überwacht und bewertet deshalb kontinuierlich die globalen Entwicklungen im Bereich Krypto und Blockchain.

Das Unternehmen erklärte auch seine Beteiligung am Libra-Projekt, das vom Social-Media-Riesen Facebook gestartet wurde. Seit Projektbeginn habe PayPal selbständig Schritte unternommen, um seine Fähigkeiten im Krypto-Bereich weiterzuentwickeln. So habe sich das Unternehmen auch nach dem Verlassen des Libra-Projekts weiterhin darauf konzentriert, die „Demokratisierung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen voranzutreiben“.

Was PayPal vom Rechtsrahmen der EU erwartet

Paypal behauptete in seinem Schreiben an die Europäische Kommission, mehr als 300 Millionen aktive Konten auf der ganzen Welt zu haben. Es kommen auch jedes Jahr Millionen neue Benutzer hinzu, da der Zahlungsdienstleister Kunden und Unternehmen in 31 europäischen Ländern bedient und in Luxemburg über eine Lizenz zur Erbringung von Bank- und Zahlungsdiensten verfügt.

In Bezug auf den EU-Rahmen für Krypto-Assets erklärte Paypal gegenüber der Europäischen Kommission, dass der Rechtsrahmen es ermöglichen sollte, innovative Produkte und Dienstleistungen ohne übermässige regulatorische Belastung auf den Markt zu bringen. Dabei soll der Rechtsrahmen gleichzeitig Klarheit, Leitlinien und Schutzmassnahmen für die Rechtsvorschriften gewährleisten.

Dabei wurden drei wichtige Punkte erwähnt:

  • Erstens schlug Paypal vor, dass das Kryptorahmenwerk der EU klare Definitionen für verschiedene Kryptoaktivitäten enthalten sollte, um sicherzustellen, dass Unternehmen, die an solchen Aktivitäten beteiligt sind, ordnungsgemäss lizenziert und reguliert werden.
  • Zweitens forderte das Unternehmen eine ordnungsgemässe Anwendung eines risikobasierten Ansatzes im Einklang mit den Grundsätzen, die den bestehenden EU-Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und den globalen Standards zugrunde liegen.
  • Drittens sollte jeder Rechtsrahmen in Europa technologieneutral sein, um Innovationen in diesem sich schnell entwickelnden Umfeld zu unterstützen, beschrieb das Unternehmen.

Gerüchte über den Einstieg in den Krypto-Handel sind wahr?

Noch im vergangenen Monat gab es Gerüchte, dass Paypal und Venmo, ein mobiler Zahlungsdienst von Paypal, demnächst den direkten Kauf und Verkauf von Krypto anbieten werden. Das Gerücht wurde von Vertretern des Unternehmens weder bestätigt noch bestritten.

Ein Zeichen für einen baldigen Einstieg in den Bitcoin- und Kryptohandel sehen viele auch darin, weil der Zahlungsdienstleister die Stellensuche für Blockchain- und Krypto-Experten forciert. Diese sollen wichtige Kryptoprodukte und -funktionen entwerfen, die auf Verfügbarkeit und Leistung von PayPal-Diensten ausgerichtet sind.

Es ist jedoch bekannt, dass PayPal bereits seit 2016 mit Krypto-Börsen wie Coinbase zusammenarbeitet und Krypto-Inhabern sofortige Fiat-Abhebungen ermöglicht. Der Schwerpunkt liegt aktuell auf der Erweiterung der eigenen Zahlungskompetenz und PayPal wird definitiv weiterhin auf dem Kryptomarkt aktiv bleiben.

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