In einem Blogpost von Ripple Insights äusserte sich Brad Garlinghouse, der CEO bei Ripple, über die Entwicklung der Kryptomärkte im Jahr 2020. In seiner Prognose meint Garlinghouse, dass bei den Mainstream-Banken schon bald eine massive Einführung von Kryptowährungen bevorsteht.

Laut seiner mutigen Prognose sollen schon ab dem nächsten Jahr einige Top-Institutionen in die Krypto-Branche einsteigen. Mindestens die Hälfte der 20 grössten Banken der Welt werden digitale Vermögenswerte halten und handeln, so Garlinghouse. Über die Zukunft des Bitcoin und der Krypto-Szene äusserte sich auch der Milliardär Tim Draper in einem Video-Interview.

Banken nähern sich langsam der Krypto-Branche

Obwohl das Ziel hoch gesetzt ist, gibt es auch Indikatoren, dass die Banken den Kryptowährungen tatsächlich immer näher kommen. So hat sich letzte Woche die zweitälteste Bank der USA, die State Street, mit der Kryptobörse Gemini zusammengetan. Nun können die Finanzinstitute ihre Bitcoins bei Gemini lagern und darüber Berichte von der State Street erhalten. Obwohl die Bitcoins nicht direkt bei der State Street gehalten bzw. gehandelt werden, ist es immerhin ein Beweis, dass die Banken bereit sind, sich dieser wachsenden Branche anzunähern.

Die erste zentralisierte digitale Währung kommt aus China?

Garlinghouse prognostiziert, dass im nächsten Jahr die digitalen Währungen der Zentralbanken (CBDC) besonders expandieren könnten. Im nächsten Jahr sollte mindestens ein CBDC eingeführt werden. Für diese Behauptung gibt es genügend Unterstützung, denn China ist in diesem Bereich führend und wird wahrscheinlich als erstes eine zentralisierte und digitale heimische Währung herausgeben. Anfang 2020 soll in China nämlich ein neues Gesetz für Kryptographie in Kraft treten, womit auch die Nationalkryptowährung (DCEP) auf dem Weg ist.

In dieser Richtung macht auch Südkorea grosse Schritte. Aktuell arbeitet KT – das grösste Telekomunternehmen im Land – an der Einführung einer auf Blockchain basierenden digitalen Währung. Auch andere Länder, wie etwa der Iran, Russland oder die Marshall-Inseln machen hier grosse Fortschritte, während die Europäische Zentralbank letzte Woche ein Whitepaper zur eigenen Kryptowährung CBDC veröffentlichte.

Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von Ripple

Interessanterweise möchte Ripple diesen strittigen Punkt hervorheben. Die Einführung von digitalen Währungen durch Zentralbanken wird sich unweigerlich auf den primären Anwendungsfall des Unternehmens auswirken. Durch das Schaffen digitaler Währungen machen es Regierungen viel einfacher, Geld zwischen den Banken zu transferieren – aber auch über die Grenzen hinweg.

Doch Garlinghouse bezweifelt, dass sich Coins, die keinen echten Anwendungsfall haben, noch lange halten werden. Ein Vermögenswert kann nicht überleben, wenn er jenseits der Spekulation keinen bewiesenen Anwendungsfall hat. Aktuell sind nämlich mindestens 2500 Kryptowährungen im Umlauf, mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von ca. 240 Milliarden Schweizer Franken. Er glaubt aber auch nicht dran, dass es nur eine Coin geben wird, die alle anderen beherrscht.

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