Die brasilianische Tochtergesellschaft der grössten spanischen Geschäftsbank, Banco Santander, hat angekündigt, dass sie in Brasilien Handelsdienstleistungen für Kryptowährungen anbieten wird. In einem Interview am Donnerstag (28. Juli) sagte der CEO von Santander Brasil, Mario Leao, dass der Service schon in den kommenden Monaten starten werde.

Santander Brasil-CEO Leao: «Krypto-Markt hier, um zu bleiben»

Der Service werde demnach auch Kleinanlegern zur Verfügung stehen. Das würde sich von einigen anderen Banken erheblich unterscheiden. Viele machen den Krypto-Handel nur institutionellen oder professionellen Anlegern zugänglich. Leao ist mehr als zuversichtlich über die getroffene Entscheidung, den Dienst anzubieten. Im weiteren Verlauf des Gesprächs mit den brasilianischen Medien gab er zu erkennen, dass der Markt hier sei, um zu bleiben:

Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Monaten Definitionen dazu haben werden, wer weiß, vielleicht schon bei der nächsten Veröffentlichung [der Quartalsergebnisse] oder sogar vorher. Wir sind uns bewusst, dass der Markt bestehen bleibt, und es ist nicht unbedingt eine Reaktion auf die Positionierung der Wettbewerber, sondern einfach die Ansicht, dass unsere Kunden eine Nachfrage nach dieser Art von Vermögenswerten haben, so dass wir den korrektesten und lehrreichsten Weg finden müssen, dies zu tun.

Santanders reges Interesse am Krypto-Markt und der Blockchain-Technologie kommt aber nicht von irgendwo. Bereits in der Vergangenheit hatte man angekündigt, Blockchain-basierte ETFs anzubieten. Auch fördern sie ein Programm namens «Santander X Global Challenge». Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, vielversprechende Start-ups in diesem Bereich ausfindig zu machen.

Ziehen andere Banken in Brasilien nach?

In den nächsten Wochen und Monaten werden also weitere Details in Bezug auf die Krypto-Handelsdienstleistungen von Santander Brasil ans Tageslicht kommen. Wie es aussieht, werden in der Zwischenzeit auch andere Banken nachziehen. Die Nubank, welches die grösste Bank des Landes ist, hat bereits Mitte Mai den Bitcoin- und Ethereum-Handel für ihre Nutzer aufgenommen. Sie befinden sich gar in intensiven Planungen, das Angebot bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 auf weitere lateinamerikanische Länder auszuweiten.

Die Santander Brasil und die Nubank werden damit wohl nicht allein sein. Medienanstalten und Experten des Landes sind sich einig, dass viele Banken einen Sinneswandel hinter sich haben. Diese sollen demnach erkannt haben, dass Kryptowährungen auf dem Vormarsch sind und wollen Kunden anlocken. Die Finanzinstitute sehen das Interesse von Klein- und institutionellen Anlegern an Bitcoin & Co. Entsprechend wollen sie sich nicht entgehen lassen, was viele jetzt als die nächste Evolution des Finanzwesens ansehen.

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