In der Schweiz sind am 1. Februar neue gesetzliche Bestimmungen zur Distributed-Ledger-Technologie (DLT) in Kraft getreten. Nach der Implementierung gaben zwei lokale Unternehmen bekannt, dass sie den ersten Token-Vermögenswert nach dem brandneuen Blockchain-Gesetz ausgegeben haben.

Fine-Wine-Token als erster Token nach dem neuen DLT-Gesetz

Laut Ankündigung haben die Schweizer Digital Asset Bank Sygnum und die Fine Wine Capital AG sammelbare Premium-Token auf den Markt gebracht. Die Vermögenswerte werden auf der Desygnate-Plattform von Sygnum tokenisiert und im Einklang mit dem neuen Rechtsrahmen emittiert. Nun haben alle Sygnum-Kunden die Möglichkeit, „Fine Wine“ als erstes Asset-Token-Angebot in der Kategorie „Kunst- und Sammelobjekte“ als Anlagemöglichkeit zu erwerben.

Die Tokenisierung eines Portfolios von investierbaren Premium-Weinen ist Sygnums erstes Asset-Token-Angebot im Bereich Kunst- und Sammelobjekte. Während attraktive Investments in Realwerte wie z. B. Kunstwerke, Diamanten oder Premium-Weine oft schwer zugänglich sind, ermöglicht es Sygnums bankkonforme Tokenisierungslösung Emittenten, ihre einzigartigen Anlagegelegenheiten einem breiteren Publikum bereitzustellen. Durch die Möglichkeit des Erwerbs von Miteigentum können tokenisierte Assets auch breiteren Kreisen zugänglicher und leichter handelbar gemacht werden.

Die Bank hat übrigens auch ihre eigenen Aktien auf Desygnate tokenisiert und so den Grundstein für einen möglichen Börsengang in der Zukunft gelegt.

Neues DLT-Gesetz ermöglicht nächste Generation von Wertrechten

Mit dem neuen Gesetz sind Voraussetzungen für die nächste Generation von Wertrechten auf der Blockchain geschaffen, als auch eine stabile gesetzliche Grundlage zur Realisierung der Potenziale, die eine Asset-Tokenisierung bietet. Das neue Bundesgesetz zur DLT ermöglicht es Unternehmen, einen Rahmen zu entwickeln, der das Eigentum an Finanz- und Realvermögen mit einem DLT-basierten Asset-Token verknüpft.

Alexandre Challand, Mitbegründer von Fine Wine Capital, erläuterte ausführlicher, wie die neuen Regeln den Anlegern zugutekommen:

Durch die Tokenisierung des Weinvermögens können wir unsere Investorenbasis für private Sammler auf neue private und institutionelle Investoren ausweiten. Dies bietet ihnen die Möglichkeit, einzigartige Vermögenswerte auf effiziente Weise zu halten, zu handeln oder eine physische Abwicklung anzufordern.

Gino Wirthensohn, Regtech-Leiter der Sygnum Bank, ist ausserdem der Ansicht, dass neue gesetzliche Bestimmungen eine „aus rechtlicher Sicht tragfähige Alternative zur traditionellen Verbriefung“ darstellen.

Weitere Beispiele für tokenisierte Assets

Die Asset-Tokenisierung hält den wachsenden Trend in einer Vielzahl von Märkten aufrecht. Vor kurzem gab Coreledger bekannt, dass sie mit Abakus zusammenarbeiten werden, um eine „digitale Tauschwirtschaft“ in Argentinien aufzubauen. Das Projekt besteht darin, den Landwirten die Möglichkeit zu geben, ihre landwirtschaftlichen Vermögenswerte zu kennzeichnen, um sich gegen die steigende Inflation abzusichern. In diesem Fall könnten argentinische Landwirte ihre Token-Titel über die Abakus P2P-Plattform einlösen und mit anderen Vermögenswerten handeln.

In Russland gab Nornickel – einer der weltweit grössten Palladiumproduzenten – im Dezember 2020 bekannt, dass die erste Phase der Ausgabe digitaler Münzen mit Metallverträgen begonnen hatte. Der russische Bergbaugigant wies darauf hin, dass seine Token an Palladium, Kobalt, Kupferabbau und Exploration gebunden sein werden.

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