Betrugsvorwürfe gegen Solana werden laut. Ein Krypto-Analyst holt zum Rundumschlag gegen die stark skalierbare Blockchain aus. Er hält SOL vor allem für ein Projekt voller Lügen und Täuschung. Worum geht es bei seiner Kritik?

Justin Bons äussert Betrugsvorwürfe gegen Solana

Die Kritik geht von Krypto-Analyst Justin Bons aus. Laut eigener Aussage gründete Bons 2014 den ersten europäischen Krypto-Fonds.

Fortwährende Kritik an Solana (SOL) seit dessen Veröffentlichung im April 2019 habe ihn dazu veranlasst, eine Sammlung an Daten anzulegen. Diese Daten sollen schwere Vorwürfe gegen Solana und dessen Entwickler Solana Labs und die Solana Foundation belegen.

Solana ist eine Smart Contract Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Transaktionen in Echtzeit zu verarbeiten und dabei nur geringe Gebühren zu erheben. In der Szene ist das Projekt vor allem für seine häufigen Ausfälle bekannt.

Schönigt Solana Ausfälle?

Auch die bekannten Ausfälle der Solana-Blockchain kritisiert Bons. Demnach seien diese teilweise beschönigt, um die technischen Unzulänglichkeiten des Projekts zu kaschieren.

Zuletzt war die SOL-Blockchain am 1. Oktober für ganze drei Stunden offline. Dieser Ausfall sei durch einen einzigen Validator verursacht worden, der einen ungültigen Block produzierte. Üblicherweise wäre ein solches Vorkommnis bei anderen Blockchains eine Geringfügigkeit.

Im Fall von Solana führte der ungültige Block zur Lahmlegung des gesamten Netzwerks. Im Vergleich dazu waren sowohl Bitcoin als auch Ethereum nach 13 und sieben Jahren Betriebszeit noch nie offline.

Darüber hinaus kritisiert Bons den Lösungsansatz für derartige Probleme. Demnach haben die Entwickler die Blockchain auf zentralisierte Weise zurückgesetzt. Dafür nutzte man sogenanntes Checkpointing. Dabei verzeichnet eine Blockchain sämtliche durchgeführte Transaktionen bis zu einem gewissen Zeitpunkt (Checkpoint) als gültig.

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SOL: Total Value Locked ist manipuliert

Ausserdem sei es mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass die enormen Zahlen rund um das Total Value Locked (TVL) von Solana gefälscht sind. Bisher verkündeten die Verantwortlichen hinter SOL, zu Spitzenzeiten ein TVL in Höhe von 10,5 Milliarden US-Dollar erreicht zu haben.

Ganze 70 Prozent dieses Betrages seien allerdings erlogen. In Wahrheit habe Solana nie einen Wert über 3,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Ian Macalinao habe bei dieser Manipulation die Hauptrolle gespielt.

Es habe ihn geärgert, dass Ethereum ein deutlich grösseres TVL verzeichnen konnte. Dafür sei vor allem ein technisches Detail zuständig, welches Einzahlungen in DeFi-Protokolle auf Ethereum doppelt berechnet. Macalinao habe daher entschieden, ein ähnliches System aufzubauen.

Ian Macalinao ist Mitgründer von Saber Labs, dessen Hauptprodukt ein Automated Market Maker auf Solana ist.

Die Solana-Entwickler begründen Ausfälle der Blockchain gern mit dem enormen Durchsatz ihres Projekts. Als das Netzwerk am 4. September 2021 offline ging, erklärte man eine Überlastung für zuständig, die durch 400.000 Transaktionen verursacht worden sei.

Diese Transaktionen schafften es allerdings nie vom Mempool auf die Blockchain. Entsprechend manipulierte man den Vorfall, um Solana besser aussehen zu lassen, als es ist – so Bons. Er hält diese Darstellung für eine klare Lüge.

Transaktionszahlen bis heute erlogen

Bons erklärt, dass die Transaktionszahlen auf Solana bis heute gefälscht seien. Der aktuelle Wert von 3.300 Transaktionen pro Sekunde (TPS) sei 100 mal höher als die Realität. Den Betrag manipuliere man, indem Nachrichten innerhalb des Netzwerks, die dessen Konsens koordinieren, als Transaktionen gewertet werden.

Tatsächlich werden diese Nachrichten als Transaktionen behandelt. Entsprechend bezahlen Validatoren für jede Nachricht Transaktionsgebühren. Dadurch ist ein Kapital von sechs Millionen US-Dollar nötig, um profitabel als Validator zu agieren.

Laut Bons führt all das zu unnötiger Zentralisierung, da kein Vorteil mit diesem System einhergehe.

Umlaufversorgung von Solana lange Zeit gefälscht

Unter Krypto-Investoren ist ein Element besonders ungern gesehen: eine gefälschte Umlaufversorgung. Auch diese könne man Solana nachweisen. Im April 2020 gab man jene mit 8,2 Millionen an.

Tatsächlich war die Umlaufversorgung des SOL-Coins bereis bei über 20 Millionen. Solana entschuldigte sich für diesen Fehler, nachdem ein Nutzer auf die Diskrepanz aufmerksam wurde.

13 Millionen SOL habe man einem Marketmaker (vermutlich eine Krypto-Börse) zur Verfügung gestellt. Nachdem der Schwindel aufflog, erklärte man, die 13 Millionen Coins zu vernichten.

Tatsächlich habe man aber nur 3,3 Millionen SOL beseitigt.

Kultur voller Rücksichtslosigkeit hinter der Kryptowährung?

Im August gelang es Hackern, mehr als 8.000 Wallets zu kapern. Es entstand ein Millionenschaden, der durch die Unvorsichtigkeit der Entwickler der Wallet Slope verursacht wurde. Diese speicherten die Seed Phrasen ihrer Nutzer auf den eigenen Servern unverschlüsselt.

Das Problem: Anders als in der Kryptobranche üblich, legte Slope seinen Programmcode nicht offen. Closed Source Anwendungen verhindern, dass derartige banale Fehler schnell behoben werden.

Sämtliche Quellen, auf die sich Bons beruft, finden sich zusammengefasst in einem Web-Archiv.

Wegen all dieser Punkte ist Solana am Markt nicht wirklich wettbewerbsfähig.

Fasst der Analyst zusammen.

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