Der spektakuläre Hack der weltgrössten Bitcoinbörse Binance hat das Thema der sicheren Verwahrung von Bitcoins wieder in den Fokus gerückt. Das Schweizer Start-up Treble Wallet AG bietet mit ihrer neuen App ‘Tatoshi Wallet’ eine innovative Lösung an. (Der Fall des Binance Hack in der Übersicht).

Spätestens seit der letzten Woche sollte wieder im Bewusstsein der Bitcoininvestoren sein, dass zentrale Verwahrstellen für Crypto-Assets eine Gefahr darstellen. Werden viele Vermögenswerte an einer zentralen Stelle gespeichert, so zieht dieses auf kurz oder lang immer Hacker an, die versuchen sich diese Vermögenswerte anzueignen.

Solange IT Systeme von Menschen entwickelt werden, kann es keinen 100 prozentigen Schutz gegen Hacker geben, da menschliches Handeln immer mit einer gewissen Fehlerquote einhergeht. Dabei sind die Auswirkungen von Hackerangrifffen gegen Crypto-Unternehmen gravierender als gegen klassische Banken. Anders als Banküberweisungen, sind Bitcoin-Transaktionen unveränderlich und irreversibel, d.h. einmal entwendete Coins können nicht mehr zurückgeholt werden.

Eigenverwahrung als bester Schutz gegen Hacker

Der sicherste Schutz gegen Hackerangriffe ist eine dezentrale Verwahrung von Crypto-Assets. Die Vermögen einer einzelnen Person lohnen meist nicht den Aufwand eines professionellen Hackerangriffs. Wer seine Bitcoins und anderen Tokens selbst speichert, ist in der Regel ein vollkommen unattraktives Ziel für einen Hacker.

Auch wenn die Selbstverwahrung der Crypto-Assets ein guter Schutz gegen Cyberkriminalität ist, so ist sie nicht ohne Gefahren. Laut einer Schätzung von Chainalysis  sind bereits Bitcoins im Wert von mehreren Milliarden USD unwiderruflich verloren, weil die Besitzer ihren Private Key verloren haben. Nur wer diesen kryptografischen Schlüssel besitzt, kann über die Tokens verfügen.

Die Möglichkeiten seine Schlüssel zu verlieren sind vielfältig. Eine unachtsam weggeworfene Festplatte, ein verlorenes Handy, eine aus versehen gelöschte App oder ein vergessenes Passwort und schon können die Ersparnisse für immer verloren sein.

Tatoshi Wallet – Bitcoins selbst sicher verwahren und sich gegenseitig vor Verlust schützen
Tatoshi Wallet – Bitcoins selbst sicher verwahren und sich gegenseitig vor Verlust schützen
Schweizer Start-up bietet eine Lösung an

Mit der neuartigen Tatoshi App eines Unternehmens aus dem Zuger Cryptovalley, kann man nun seine Bitcoins selbst verwahren und muss sich keine Sorgen mehr um den Verlust das Private Keys machen.

So funktioniert das Tatoshi Wallet: Die App speichert den Private Key verschlüsselt auf dem Handy des Nutzers, sodass niemand ausser dem Nutzer jemals Zugriff darauf hat. Mit Hilfe der App kann man zusätzlich Wiederherstellungsdaten auf den Handys seiner Freunde speichern. Innerhalb der App sind diese Personen dann als sogenannte «Protectors» markiert. Sollte man das eigene Handy einmal verlieren oder sollte es gestohlen werden, so kann man mit Hilfe der Protectoren den verlorenen Private Key jederzeit widerherstellen. Durch die Verschlüsselung der Wiederherstellungsdaten ist sichergestellt, dass die Protectoren keinen Zugriff auf die Vermögenswerte des Nutzers haben.

Tatoshi Wallet: Social IT Security als neues Konzept

Hinter der App steckt weit mehr als nur ein neuartiges Wallet. Vielmehr geht es um die Idee einer dezentralen Datensicherheit. Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen die Anforderungen an die Datensicherheit rapide an. Bisher kannte man als Lösungen für dieses Problem nur die Einrichtung zentraler Authentifizierungsstellen oder die Sicherung von Daten mit Hilfe biometrischer Daten des Nutzers. Beide Lösungen sind problematisch in Bezug auf den Datenschutz und können leicht missbraucht werden, um die persönliche Freiheit der Menschen einzuschränken.

Tatoshi möchte bestehende soziale Strukturen der Menschen für einen besseren Schutz der digitalen Daten nutzen.

Unsere Familie und unsere Freunde sind unser Auffangnetz und Schutzschild im realen Leben. Da sich unser Leben immer mehr in den digitalen Raum verschiebt, müssen wir unsere sozialen Strukturen mitnehmen in den Cyberspace. Anstelle das wir uns im Cyberspace auf Grosskonzerne verlassen, sollten wir auch dort mehr auf die Unterstützung durch unser soziales Umfeld vertrauen.

So Tobias Kress, der als CEO hinter dem Tatoshi Wallet steht.

Nutzer dürfen gerne mitmachen

Nach einer mehrmonatigen Testphase ist die App seit Ende April verfügbar. Vorerst aber nur für iPhone Nutzer. „Um schneller entwickeln zu können, haben wir uns vorerst nur auf ein Betriebssystem fokussiert. Wir werden aber demnächst auch eine Android App zur Verfügung stellen“, so Tobias Kress.

Die App wird permanent weiterentwickelt. In Kürze wird auch die Möglichkeit geboten werden, aus der App heraus Bitcoins mit Schweizer Franken zu kaufen oder zu verkaufen. Auch eine deutsche Version soll in den nächsten Wochen folgen.

Bei der weiteren Entwicklung möchte das Start-up auf die Nutzer hören. In der App gibt es eine Feedbackfunktion, über die die Nutzer Ideen oder Verbesserungsvorschläge direkt an die Entwickler senden können. Nach der Entwicklung werden neue Funktionen zuerst durch ausgewählte Nutzer getestet, bevor sie allen Nutzer zur Verfügung gestellt werden.

„Wir sind mit dem Start der App bisher sehr zufrieden“, so Tobias Kress. „Wir haben grossartiges Feedback von vielen Nutzern bekommen. Insbesondere hier in der Schweiz scheint die Idee füreinander einzustehen und sich gegenseitig beim Thema IT-Sicherheit zu beschützen sehr gut anzukommen.“

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