Exchange-traded Funds (ETFs) werden seit einigen Jahren als spannendes Anlagemodell für normale Anleger empfohlen, die nicht über ein grösseres Budget verfügen. Anlageberatern zufolge locken die Fondsmodelle im Vergleich zu manch anderem Börsen-Produkt mit höheren Renditen bei vergleichsweise geringem Anlagerisiko. Die relativ geringen finanziellen Anforderungen für den Einstieg sind ein weiterer Vorteil, der in Ratgebern rund um börsengehandelte (Index-) Fonds Erwähnung findet. Genau dies nämlich sind ETFs in deutsch übersetzt. Betont wird in schöner Regelmässigkeit der folgende Aspekt: Investoren können durch die Produkte von Kursentwicklungen in ganzen Branchen profitieren, was einen wesentlichen Unterschied zum klassischen Investment in Aktien darstellt. Aber wie schneiden ETFs im Vergleich zu Kryptowährungen ab? Also was eignet sich für welchen Anleger besser: Bitcoin oder ETF?

Fonds im Normalfall von Aufsichtsbehörden reguliert

Interessant ist an dieser Stelle die Frage, ob Einlagen in Bitcoins vergleichbar gute Chancen bieten oder gar besser abschneiden als ETFs. Gebühren für den Handel spielen hier ebenso eine Rolle wie mögliche Renditen. Als Börsen-gehandeltes Produkt zeichnen sich Exchange-traded Funds unter anderem durch die behördliche Regulierung aus. Staatliche Aufsichtsbehörden behalten die offiziellen Handelsplätze im Blick, Marktteilnehmer müssen zunächst für den Handel zugelassen werden. Diese Kontrollinstanzen sind etwas, was nicht jeder Krypto-Fan zu schätzen weiss. Das Fehlen staatlicher Aufsichten stellt für Investoren mit Interesse für Bitcoin und Co. einen wesentlichen Vorzug darf. Auf der anderen Seite ist das Missbrauchsrisiko am Kryptomarkt grösser, denn Behörden können hier kaum intervenieren, wenn es zu Straftaten kommt, die Anlegern Schäden zufügt.

Herausgeber definieren ETF-Eigenschaften eigenständig

ETF-Emittenten – also die Anbieter der besonderen Fondsmodelle – unterliegen am offiziellen Markt Kontrollen und sind an diverse Auflagen für die Präsentation ihrer Produkte gebunden. Herausgeber von Kryptowährungen können dank der dezentral ausgerichteten Handelsplätze zumindest bisher relativ frei über die Rahmenbedingungen von Coin-Einführungen am Markt entscheiden. Genau dies war rund um die Blockchain und vergleichbare Krypto-Technologien von Anfang an das Ziel. Regulierungsbehörden und Zwischeninstanzen bei der Durchführungen von Transaktionen sollten unnötig werden.

Bald weltweit ETFs auf Bitcoin handelbar?

Zu erwähnen ist weiterhin, dass es vor allem in den USA in den vergangenen Monaten zunehmend Meldungen über Futures und ETFs auf Bitcoin-Basis berichtet wurde. Mitte Oktober 2019 hat die US-Börsenaufsicht endgültig den Antrag des Anbieters Bitwise angelehnt. Zuvor versandete bereits das Format der Partner VanEck/SolidX. Währenddessen brachte das Unternehmen Bakkt einen Bitcoin ETF an den Markt; der erhoffte grosse Erfolg aber blieb vorerst aus. Medien spekulieren angesichts der Ablehnung durch Behörden bereits über das grosse Comeback digitaler Währungen von Bitcoin bis Zcash. Zuletzt mussten etliche Coins schliesslich Rückschläge verdauen.

Was aber unterscheidet nun den Bitcoin von ETFs, wo gibt es möglicherweise Parallelen und durch welche Vorzüge zeichnen sich beide Produkte als Investment aus?

Pro und Contra bei ETFs und Basiswissen

Zeitweise galten börsengehandelte Indexfonds als „Must-have“ am Anlagemarkt. Ganz normale Anleger sollten so mit wenig Einsatz Produkte handeln können. Zudem fallen die Handelsgebühren üblicherweise relativ gering aus. Technisch handelt es sich bei ETFs um Fonds, die einen kompletten Index nachbilden. So können Anleger also mit einem einzigen Produkt von Veränderungen zahlreicher Aktienwerte profitieren. Natürlich bilden die ETFs auch Verluste ab. Ein wichtiger, aber vergleichsweise „kleiner“ Index wäre der Deutsche Aktienindex (DAX). Ein Fonds erlaubt in diesem Zusammenhang das spekulieren mit den 30 wichtigsten Aktien der deutschen Börse. Ein Quasi-Pendant der Aktienlandschaft der Schweiz wäre der 20 Werte umfassende Swiss Market Index (SMI). Auch dieser Index dient längst als Grundlage für einen börsengehandelten Fonds. Das Beispiel des Index „MSCI World“ mit 1.600 Werten zeigt als ETF, dass dieses Marktsegment kaum Grenzen kennt.

Wichtige Vorteile bei ETFs sind:

  • eher risikoarm
  • günstig
  • einfach zu verstehen und in der Anwendung

Entgelte für den Handel mit den meist recht transparenten Produkten bewegen sich meist im Bereich von maximal 0,5 % des Volumens per anno. Aufgrund der Tatsache, dass ETFs ohne ein aktives Management auskommen, fallen die Gebühren niedrig aus. Für weitere Details zum Thema: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Gebühren unterschiedlicher Art bei ETFs

Auch für den Abschluss eines ETF-Vertrags und die Fondsverwaltung entstehen Anlegern keine allzu hohen Kosten. Im direkten Vergleich mit anderen Börsenprodukten schneiden die strukturell mit Investmentfonds ähnlichen ETFs in diesem Punkt gut ab. Dies gilt in Vergleichen auch für die realistische Rendite. Die Diversifikation, also die Streuung des Risikos, verhindert massive Verluste, da sich die Kursschwankungen verschiedener abgebildeter Aktienwerte ausgleichen oder unterm Strich stets ein Plus erhalten bleibt. Selbst wenn einzelne Aktiengesellschaften als dem jeweiligen Index Insolvenz anmelden müssen, kommt es nicht zum Totalverlust für Anleger. Rein theoretisch wäre dies aber bei einer Verkettung vieler unglücklicher Umstände denkbar. Beispielsweise auch wenn der ETF-Emittent (etwa eine Bank) insolvent wird.

Physische vs. Synthetische ETF-Modelle

Offensichtlicher ETF-Nachteil ist die „natürliche Begrenzung“ der maximalen Rendite. Diese wird automatisch durch die Renditen der Wertpapiere im Index vorgegeben. Ein besserer Ertrag als am eigentlichen Markt ist unmöglich. Ausserdem verursachen ETFs stetig Kosten – nicht zuletzt über Jahresgebühren, die Herausgeber berechnen. Wer ein günstiges Aktiendepot sein Eigen nennt, zahlt nur beim Kauf oder Verkauf für Transaktionen. Variationen bietet der Markt in Form von jährlicher Gewinnausschüttung und Fonds mit automatisierter Reinvestition. Wichtig ist diese Unterscheidung unter anderem aus Steuergründen. Neben der tatsächlichen Abbildung von Indizes („physische ETFs“) gibt es „synthetische ETFs“. Bei letzteren werden statt der originalen Aktien der Index-notierten Unternehmen zur Absicherung erworben. Beim synthetischen Ansatz kann der Herausgeber auch andere Anteilsscheine an Unternehmen kaufen.

In puncto Anlagerisiko gibt es keine grössere Differenzen zwischen beidem Modellen. Neben dem Primärmarkt – also der Börse – gibt es für den ETF-Handel noch den Sekundärmarkt. Transaktionen werden dort ohne Börse (Stichwort „ausserbörslich) direkt zwischen zwei Marktteilnehmern über einen Broker abgewickelt. Noch ein Aspekt verdient Erwähnung: ETFs eignen sich dank entsprechender Angebote einiger Dienstleister am Markt als Sparplan. So können Anleger monatlich (oder anderen Intervallen) einen Betrag X in die jeweiligen Fondsprodukte investieren.

Maximalgewinn entspricht den Aktiengewinnen

Ein abschliessender ergänzender Nachteil der Produkte bezieht sich nochmals auf die Rendite. Zwar können einzelne Aktienwerte durchaus akute Preisanstiege erreichen, ein kompletter Index wird dadurch aber keine massiven Gewinne realisieren. Um beim DAX-Beispiel zu bleiben: Bei 30 abgebildeten Wertpapieren wirkt sich ein Einzel-Gewinn eher minimal auf. Der Wert des Portfolios insgesamt steigt aber natürlich dennoch – nur eben nicht unbedingt in akutem Ausmass. Andersherum gilt dies wie erwähnt auch für Verluste, die durch die Vielzahl im EFT enthaltenen Werte gegenseitig ausgeglichen werden. Entscheidend ist dabei die Zusammensetzung des Fonds. Handelt es sich um durchweg um Aktien einer bestimmten Branche, sind durchaus flächendeckend Kursverluste aller Aktien denkbar. Unterm Strich kann unter denkbar schlechten Vorzeichen ein schmerzlicher Verlust stehen.

Bitcoin – viele Abweichungen im Vergleich zu ETF-Investments

Schauen wir uns in der Auswertung „BTC vs. ETF“ nun die genauen Differenzen zwischen der wichtigsten Digitalwährung und den besonderen Fondsmodellen an. Dazu greifen wir die wesentlichen Vor- und Nachteile auf. An erster Stelle möchten wir hier den Aspekt der Rendite ansprechen. Schaut man sich die historischen Kursbewegungen des Bitcoins an, gab es immer wieder Momente mit massiven Kursbewegungen. Hier zeigte sich, dass ein zeitnaher Bitcoin Verkauf binnen kürzester Zeit erhebliche Gewinne erlaubte. Und das in einem Umfang, der bei ETFs nicht realistisch ist. Allerdings müssen Bitcoin-Investoren eben diese günstigen Gelegenheiten gezielt abpassen beim „klassischen“ Handel. Dies gilt ebenso für den Einstieg zu einem günstigen Zeitpunkt, um eine Schwächephase beim Bitcoin-Kurs auszunutzen.

Wissenswert: → Der Markt bietet mit Trading-Bots ein Instrument für automatisches Handel!

Fixe Auszahlungstermine gibt es beim Bitcoin nicht

Durch den automatisierten Handel digitaler Währungen können Sie als Händler Kursmarken festlegen. Werden diese am Markt von der Software erkannt, werden ohne manuelle Einflussnahme automatisch Käufe oder Verkäufe getätigt. So können sich Trader im Idealfall entspannt zurücklehnen und auf Renditen warten. So kann in gewisser Weise sogar eine Art Bitcoin-Sparplan entstehen, wenn Parameter stetig angepasst und der Bestand so automatisch aufgestockt wird. Feste Auszahlungsintervalle wie bei ETFs sehen Bitcoin Börsen natürlich nicht vor. Als BTC-Inhaber entscheiden Sie eigenständig durch den selbst gewählten Verkaufszeitpunkt, wann und ob Sie einen Gewinn realisieren. Handeln Sie automatisiert, erfolgt der Kauf/Verkauf, sobald Ihr Wunschpreis erreicht wird.

Kryptowährungen erlauben im Prinzip grenzenlose Gewinne

Die Ausschläge bei Kursen sind ein weiteres Unterscheidungskriterium zwischen dem Bitcoin (sowie anderen Kryptowährungen) und Produkten aus der Sparte der börsengehandelten Fonds. Am Aktienmarkt sind abseits dramatischer Krisen eher geringe Bewegungen üblich. Schlicht weil die regulierten Börsen eine geringere Volatilität aufweisen. Der Kryptosektor weist auch im zweiten Jahrzehnt seiner Geschichte weitaus stärkere und häufigere Bewegungen auf. Dies birgt gleichermassen Chancen wie Risiken, macht den Sektor für risikofreudige Investoren umso interessanter. Zudem ist zu sagen, dass digitale Währungen verstärkt als Zahlungsmittel genutzt werden und allmählich im „Mainstream“ ankommen. Dies wird auf lange Sicht zu geringerer Schwankungsbreite am Markt führen.

Auch mit sehr wenig Geld am BTC-Boom teilhaben?

Beim Gebührenthema schneiden sowohl ETFs als auch der Bitcoin gut ab. Je nachdem, welcher Handelsbörse Anleger den Vorzug geben, variieren die Entgelte für den Erwerb und Handel mit dem BTC. Eine Besonderheit ergibt sich in diesem Zusammenhang aus der Tatsache, dass der wichtigste Krypto-Token in extrem kleinen Einheiten gehandelt werden kann. Die Untergrenze liegt bei einem Satoshi, was einem Wert von 0,00000001 BTC (mit dem Faktor 100 Mio. zur Umrechnung) entspricht. So können selbst Anleger aktiv werden, die nur über sehr geringe Summen verfügen. Der Einstieg in ETFs ist zwar ebenfalls mit geringem Budget möglich, ähnlich geringe Mindesteinlagen wie beim Bitcoin erlaubt der Markt aber nicht. Wobei auch Handelsbörsen für Kryptowährungen häufig Untergrenzen für Einlagen ansetzen.

Begrenzung von Bitcoins im System optimiert die Perspektive

Ein weiterer Unterschied zwischen Bitcoin und ETFs: Fonds können im Grunde in endlos grosser Auswahl angeboten werden. Emittenten entscheiden für einzelne Fonds, in welcher Grössenordnung Sie Investitionen sie erlauben. Theoretisch können ETFs auf jeden Börsenindex herausgegeben werden. Beim BTC wurde mit 1,0 Mio. Einheiten vom Entwickler gleich zu Beginn eine Obergrenze innerhalb der Blockchain definiert. Darüber hinaus können keine Bitcoins geschürft werden. Diese „natürliche“ Grenze legt für die Zukunft sukzessive steigende Kurse aufgrund steigender Nachfrage nahe. Am Aktienmarkt hingegen sind keine Prognosen dieser Art möglich. Konjunkturentwicklungen, saisonale Nachfrage-Veränderungen sowie politische und wirtschaftliche Nachrichten wirken sich auf Aktienkurse und damit ETF-Werte aus.

Beim Bitcoin gilt ähnlich wie beim Edelmetall Gold: Viele Anleger stocken ihr Portfolio vor allem in Krisenzeiten auf. Der BTC entwickelt sich zunehmend zu einer Art sicherer Hafen, wenn die Märkte unter Druck stehen. Die Kursverläufe von ETFs sind zwangsläufig mit den Börsen insgesamt verbunden. Fallen die Aktienkurse, verlieren auch ETFs zumindest in Teilen an Wert.

Bitcoin od: er ETFWie werden sie jeweils verwahrt?

Was beim ETF und Aktien das Depot bei einem Broker/einer Bank ist, ist Bitcoin-Investoren die Wallet. Die digitale Geldbörse wird vielfach als Handelskonto auf Börsen kostenlos bereitgestellt, alternativ gibt es Wallet-Dienstleister, die ihren Service gegen Einmalzahlung oder regelmässige Gebühr zur Verfügung stellen. Monatliche oder jährliche Depotgebühren basieren vielfach auf dem Gegenwert des Inhalts. Wer eine Wallet nutzt, zahlt üblicherweise pauschal. Einmalige Kosten entstehen insbesondere bei sogenannten „Hard Wallets“, bei denen persönliche Zugangsdaten extern auf einem Datenträger aufbewahrt werden. Diese Vorgehensweise gilt als besonders sicher. EFTs werden ihrerseits digital verwaltet über Depots, die durchschnittlichen Gebühren fallen aber höher als beim Bitcoin-Handel und der Aufbewahrung aus.

Regulierung des Marktes? Bitcoin-Handel (bisher) nicht staatlich kontrolliert

Zwar gibt es in vielen Ländern inzwischen Bestrebungen, Handelsbörsen, Blockchain Unternehmen, Wallet-Dienstleister und andere Anbieter am Kryptomarkt unter Aufsicht zu stellen. Bisher gibt es aber eher wenige tatsächlich regulierte Handelsplätze für Bitcoin-Käufe. ETFs sind in aller Regel über die Börsen reguliert und kontrolliert. Der weiter oben erwähnte Sekundärhandel ausserhalb der eigentlichen Börsen aber kommt ebenfalls vielfach ohne Regulierungen aus. Somit gibt es an diesem Punkt zwischen Bitcoin und Exchange-traded Funds sowohl Parallelen als auch Unterschiede.

Bitcoin oder ET: Unser Fazit

Auch wenn sich die Grenze zwischen beiden Anlageklassen durch die Vorhaben zu Bitcoin-ETFs in Zukunft weiter auflösen wird: Bisher lässt der Vergleich vorrangig Unterschiede erkennen. Insbesondere bei hohen Gewinnzielen ist der BTC bzw. der Kryptomarkt der bessere Ort als der normale Aktienmarkt. Dafür sind Aktien und ETFs für sicherheitsliebende Investoren im Fall der Fälle interessanter. Viele Anleger wissen aber zunehmend den Mix aus beiden Welten zu schätzen. Denn so können Sie in verschiedenen Situationen Gewinne realisieren. Entscheidend sind Aspekte wie das Rendite-Ziel, die Risikobereitschaft, der Anlagezeitraum sowie das verfügbare Kapital.

Teil 1: Bitcoin oder Gold?

Teil 2: Bitcoin oder Aktien?

Teil 3: Bitcoin oder Immobilien?

Teil 4: Bitcoin oder ETF?

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