Viele Menschen denken, dass ihre Coins und Token auf der Kryptobörse ihrer Wahl sicher aufgehoben sind. Dies ist aber ein Irrtum – hier die fünf wichtigsten Gründe, warum Du Deine Kryptowährungen möglichst schnell von der Börse abheben solltest.

1. Du brauchst die Erlaubnis der Börse, um Deine Coins abzuheben

Die Problematik von „gesperrten“ Coins auf einer Kryptobörse erfährst Du spätestens dann, wenn Du Deine Einkommensquelle nachweisen oder weitere Ausweisdokumente vorlegen musst. Oder Dein Guthaben ist aufgrund einer System-Wartung plötzlich nicht verfügbar, wenn Du es brauchst. Eine Sperre gibt es häufig auch, wenn das 24-Stunden-Limit überschritten wurde. Das Gefühl, der stolze Besitzer von einem gewissen Bitcoin-Betrag zu sein, aber nichts damit anfangen zu können, ist eine sehr unangenehme und frustrierte Situation. Wenn Du aber Bitcoin & Co. im eigenen Besitz hältst, kannst Du damit tun, was Du willst und wann Du willst.

2. Die Bitcoins liegen nicht auf der Börse, sondern der Blockchain

Nur weil Du in Deinem Börsenwallet einen bestimmten Bitcoin-Saldo sehen, bedeutet das nicht, dass die Coins auch wirklich da sind. In Wirklichkeit sind es nur bestimmte Zahlen auf dem Bildschirm. Die Bitcoins befinden sich eigentlich auf der Blockchain, dem global verteilten Hauptbuch. Im Prinzip gehören die Bitcoins demjenigen, der den sogenannten Privatschlüssel dazu besitzt. Die Börse hat dabei nur eine rechtliche Vereinbarung, dass sie für ihre Benutzer ihr Guthaben verwaltet und anzeigt. Sollte der CEO der Krypto-Börse seinen Tod vortäuschen, die Regierung plötzlich eingreifen oder die Börse gehackt werden, so sind alle Bitcoins auf einmal verschwunden bzw. gehören der Person, die die private Schlüssel besitzt.

Die Börse ist im Besitz des privaten Schlüssels zu den Bitcoins und der Benutzer hat nur einen Benutzernamen und ein Passwort sowie „das Versprechen“, dass die Bitcoins ihm gehören. Oft werden Anfänger mit einem 24-Wörter-Passwort verwirrt und sie denken sich, dass dieses den privaten Schlüssel darstellt. Es gab Fälle, wo die Bitcoin-Nutzer einer Börse ihre ganzen Bitcoins verloren haben, nachdem der CEO (einzige Person mit Zugang zu privaten Schlüsseln) seinen Tod verleugnete. Andere Börsen wiederum wurden gehackt und alle Bitcoins waren plötzlich verschwunden. Das Mindeste, was Du tun kannst, ist sich über alles zu informieren und dir über mögliche Szenarien im Klaren zu sein.

3. Börsen verkaufen die Coins mehrfach

Dadurch wird das Bitcoin-Angebot effektiv aufgeblasen. Kommt es zu einem Massenabzug der Bitcoins von der Börse, kann die Börse zahlungsunfähig werden, wenn sie die angezeigten Krypto-Bestände in Wirklichkeit nicht hat. So verlieren die Nutzer ihre Bitcoins. Es ist eine betrügerische Art und Weise, von einem Nutzer eine Einzahlung für Bitcoins anzunehmen und diese dann weiter auszuleihen, mit dem gleichzeitigen Versprechen, dass dem Einzahler seine Bitcoins jederzeit zur Verfügung stehen. Fordert der erste Anleger sein Bitcoin-Geld an, so erhält er das Geld eines anderen Investors. Theoretisch wird dabei niemand beschädigt – bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Börse keine Bitcoins mehr hat. Dies kann geschehen, wenn viele Nutzer auf einmal ihre Bitcoin-Investitionen zurückhaben wollen.

4. Eingriffen von Regierungen vorbeugen

Theoretisch könnte die Regierung des jeweiligen Landes den Bitcoin-Transfer in private Krypto-Wallets verbieten (also Börsenbetreiber dazu auffordern), wodurch die Bitcoins unzugänglich wären und an Wert verlieren würden. Die an den Börsen gebliebenen Bitcoins würden nutzlos sein, während die echte Bitcoin-Wirtschaft ausserhalb der Börsen über den offenen Peer-to-Peer-Markt weiterhin bestehen würde. Für die Zukunft gibt es realistische Erwartungen, dass die Regierungen auf Bitcoin-Börsen eingreifen und es Nutzern durch Verbote richtig schwierig machen werden, ihre Bitcoins in private Geldbörsen zu transferieren.

5. Vor Einflüssen mächtiger Unternehmen und Personen bewahren

Mächtige Leute und Unternehmen können den BTC-Preis und Preise anderer Kryptowährungen manipulieren. Dies passiert auf verschiedenen Arten. Sei es durch Streuen von Gerüchten, dem schnellen An- und Abkauf oder wie im aktuellen Fall durch den Gründer der Börse FTX mit verschiedenen vermeintlich illegalen Aktionen, wo die Einlagen der User für andere Zwecke als vorgegeben genutzt werden.

Unsere Empfehlung – Bleibe skeptisch und nutze ein eigenes Wallet

Sei wachsam und prüfe Anbieter für Services vorab genau. Teste mit kleinen Beträgen und setze grundsätzlich nur Beträge ein, die du im Ernstfall «verschmerzen» kannst. Auch wenn der Krypto-Sektor nach wie vor Traumrenditen und Aussicht auf finanziellen Erfolg bietet. Dies gibt es nie umsonst, man bezahlt mit Einbussen bei der Sicherheit und einem höheren Risiko. In diesem Fall unterscheiden sich Kryptowährungen auch wenig von klassischen Geldgeschäften.

Der Ausspruch «Not your keys, not your coins» ist so alt wie der Bitcoin selbst. Aber hinter diesem Ausspruch steckt so viel Wahres und sollte von jedem und jeder Nutzer:in befolgt werden. Lagere deine Bitcoin und Kryptowährungen (bzw. die private Keys) in eigenen Hardware-Wallets sicher und offline ab.

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