Um Krypto-Betrügereien und falsche Informationen auf der eigenen Plattform einzudämmen, baut der Streaming-Riese Youtube in den USA die Fact-Checking-Funktion aus. Im offiziellen Blog-Beitrag erläuterte die Plattform, dass sie es für sehr wichtig hält, ihren Benutzern verifizierte Informationen zu liefern. Als Beispiel wird die COVID-19 Pandemie genannt, da in solchen Fällen falsche Informationen viele Menschenleben gefährden können.

Die Plattform wurde auch im Krypto-Raum dafür kritisiert, Betrügereien zuzulassen und durch Werbeeinnahmen davon zu profitieren, indem die Nutzer durch falsche Informationen getäuscht werden. Viele betrogene Nutzer verloren dabei ihre Kryptowährungen – hauptsächlich Bitcoin, Ripple und Ethereum – mit dem Vorhaben eine Investition zu tätigen.

Youtube: Panel zu Faktenverifizierung startet in den USA

Durch die genannte Funktion soll sich die ganze Situation entschärfen, da das Panel zur Verifizierung von Fakten erweitert und YouTube auch generell die Anforderungen an die gesamte Plattform erhöhen wird. Die Funktion zur Faktenprüfung wurde noch im Jahr 2019 in Indien und Brasilien eingeführt. Nun soll sie auch in den USA die Art und Weise verändern, wie die Benutzer dieser Plattform mit den veröffentlichten Informationen interagieren. Deshalb müssen die Informationen und Videos in der „Breaking News“ Sektion, die auf der Startseite von YouTube erscheinen, ab sofort auch mit Quelllinks versehen sein, welche die aufgeführten Inhalte und Informationen im Video unterstützen.

Laut Ankündigung bieten die Informationsfelder zur Faktenprüfung einen neuen Kontext, indem relevante und überprüfte Artikel in den Suchergebnissen hervorgehoben werden. Es können auch andere relevante Studien und Informationsquellen eingesehen werden, wodurch die Nutzer Zugang zu weiteren Informationen zu einem bestimmten Ereignis erhalten. Die Funktion kann aber auch deaktiviert werden. Mindestens ein Dutzend US-amerikanischer Faktenprüfer und Verlage nehmen bereits teil daran – darunter PolitiFact, FactCheck.org, The Dispatch und The Washington Post Fact Checker.

Ripple-CEO reicht Klage gegen YouTube ein

Die Ankündigung der Fact-Check-Funktion kommt eine Woche nachdem das Kryptowährungsunternehmen Ripple Labs und sein CEO, Brad Garlinghouse, eine Klage gegen YouTube wegen Rufschädigung eingereicht haben. Wie Ripple argumentiert, hat die Plattform nichts gegen betrügerische Videos im Zusammenhang mit Ripples Token XRP unternommen, obwohl sie in mehreren Schreiben dazu aufgefordert wurde. In solchen Videos wurden Bilder bekannter Persönlichkeiten des Krypto-Raums verwendet, wie z. B. das von Garlinghouse selbst oder des Mitbegründers von Ethereum, Vitalik Buterin.

Die neue Funktion könnte allerdings nützlich sein, um Betrügereien im Krypto-Raum sowie Zugang zu falschen Informationen zu reduzieren, obwohl in der Ankündigung solche Arten von kriminellen Aktivitäten nicht erwähnt wurden. Wenn die Benutzer nach allgemeinen Begriffen wie Ripple und Bitcoin suchen, wird die Datenüberprüfungsfunktion zwar weniger effektiv sein, aber nichtsdestotrotz behauptet der Streaming-Riese, dem Schutz seiner Gemeinschaft und Benutzer verpflichtet zu sein.

Die Erweiterung der Funktion zur Faktenüberprüfung ist damit nur einer der vielen Schritte, um den Benutzern massgebliche und relevante Zusammenhänge zu gewährleisten sowie die Verbreitung von schädlichen oder fehlerhaften Informationen auf YouTube zu reduzieren, heisst es in der Ankündigung.

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