Die in London ansässige Neobank Revolut führt Bitcoin-Abhebungen für jedermann ein. Im Mai 2021 erreichte die Funktion erstmals ausgewählte Nutzer. Schon damals zählte das Unternehmen 15 Millionen Kunden weltweit. Die neue Option könnte das Ökosystem der ältesten Kryptowährung kräftig stärken.

Revolut führt Bitcoin-Abhebungen ein

Anfänglich als Option für Revolut-Kunden mit einem Metal-Abonnement, konnten Nutzer der Neobank im Mai 2021 erstmals Bitcoin an eine eigene Blockchain-Adresse auszahlen. Zuvor war lediglich der Handel mit verschiedenen Kryptowährungen auf Revolut möglich. Wirklicher Eigentümer einer solchen Anlage konnte man bis dahin allerdings nicht werden.

Bisher beschränkte sich die Funktion auf einen sehr kleinen Teil der Kundschaft. Bald schon führt Revolut Bitcoin-Abhebungen für jedermann ein. Aktuell befindet sich die Funktion in einer Testphase. Teilnehmer der Revolut Beta können sie bereits ausprobieren.

Innerhalb der App können Nutzer per Klick auf “Überweisungen” und “Neu” zu der Funktion gelangen. Unter dem Punkt “Krypto-Wallet” lässt sich die Auszahlung realisieren. Diese ist jedoch nur für Bitcoin möglich. Einige weitere Kryptowährungen lassen sich über Revolut handeln, jedoch auch weiterhin nicht auszahlen.

Für die Abhebung enthält der Nutzer einen SMS Code, über den er sich innerhalb der App verifizieren muss. Erst dann ist die Abhebung freigegeben. Auf eine Anfrage von CoinPro erklärte Revolut:

Diese Funktion wird in der neuen Vollversion der App freigegeben. Kryptowährungen müssen zuvor auf Revolut erworben werden. Einzahlungen aus Non-Custodial Wallets werden zum aktuellen Zeitpunkt nicht unterstützt.

Anschliessend fährt die Sprecherin fort:

Nur Bitcoin können von Revolut abgehoben werden. Es gibt natürlich weiterhin die Option, die Kryptowährung auf Revolut zu verkaufen und anschliessend Fiatwährungen zu versenden.

Bitcoin-Adoption durch Revolut könnte Ökosystem stärken

Mit über 15 Millionen Nutzern könnte Revolut einer ganzen Masse an Menschen den Einstieg in den Kryptomarkt erleichtern. Das bisherige Angebot führte innerhalb der Krypto-Szene zu recht starker Kritik an der Bank. Während Spekulationen auf Kurse möglich waren, liess sich der wirkliche Vorteil von Kryptowährungen – die Eigenverwahrung – nicht nutzen.

Im Vergleich zu klassischen Krypto-Börsen ist das Angebot an Funktionen und Coins zum Krypto-Trading zwar dünn, allerdings erreicht die Bank Personen, die sonst möglicherweise gar keinen Kontakt zu Kryptowährungen haben.

Mit einer Gebühr von 1,49 Prozent auf den Handel ist Revolut obendrein deutlich teurer als dedizierte Handelsplattformen. Im August 2022 erlangte die englische Bank eine Krypto-Lizenz auf Zypern, dank der man sich tiefer in der Kryptobranche involvieren will.

Revolut folgt damit einem international erkennenden Trend vieler Banken. TradFi verschmilzt zunehemnd mit der Kryptobranche. Im Juni 2022 integrierte etwa PayPal Blockchain-Transaktionen.

Jüngst verkündete der deutsche Revolut-Konkurrent N26, das eigene Krypto-Angebot nach Tests in Österreich auch der Schweiz und Deutschland bereitzustellen.

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