FTX-Gründer SBF meldet sich zu Wort. Drei Jahre nach dem FTX-Crash gibt er eine neue Einschätzung über die Ereignisse ab. Ohne Insolvenzverfahren wäre alles gutgegangen, meint er heute. Die Krypto-Börse sei tatsächlich nie insolvent gewesen. In Wahrheit stürzte das Unternehmen durch milliardenschwere Untreue zusammen. So möchte der Firmengründer heute seine Reputation reinwaschen.

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“FTX war nie insolvent” – SBF veröffentlicht Erklärung

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) zeigt sich nach anderthalb Jahren im US-Gefängnis erneut kämpferisch. Über die Mithilfe eines Freundes lieferte er eine Nachricht über X an die Öffentlichkeit. Darin behauptet der ehemalige Milliardär: “FTX war nie insolvent.”

Schauen wir zurück: Der erfahrene Trader SBF gründete FTX im Jahr 2019. Das Unternehmen stieg rasch unter die grössten Krypto-Börsen der Erde auf. Nur drei Jahre später, im November 2022, zerfiel der Betrieb nach einem Bankensturm. Teil des Dramas: prominente Investoren, milliardenschwere Untreue und Intrigen der Krypto-Szene.

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Weil FTX Kundeneinlagen an seinen Trading-Zweig Alameda Research weitergab und in Werbung investierte, verschwanden ganze zehn Milliarden US-Dollar. Die Veruntreuung der Gelder sollte SBF teuer zu stehen kommen.

Laut eigenen Angaben verlor Bankman-Fried beim Zusammenbruch seines Firmenkonglomerats nahezu sein gesamtes Vermögen. Die massenhaften Auszahlungswünsche der Kunden konnte FTX nicht mehr bedienen. CZ, der Chef des Konkurrenten sowie FTX-Investors Binance hatte den Bankenansturm ausgelöst.

Heute meint SBF: Ganz so ist es in Wahrheit nie gelaufen. Sein Unternehmen sei ob des enormen Auszahlungsdranges zwar illiquide, aber nie insolvent gewesen. Im März 2024 wurde Bankman-Fried als Chef der FTX-Gruppe in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilt. Ein Gericht sprach ihn in mehreren Fällen des Betrugs und der Verschwörung sowie der Geldwäsche schuldig.

Schon seit Dezember 2022 ist er inhaftiert – Zeit genug, um das Geschehen noch einmal Revue passieren zu lassen. Vor wenigen Stunden veröffentlichte der selbsterklärte Philanthrop ein 15-seitiges Dokument, in dem er die Ereignisse aus seiner heutigen Sicht neu erklärt.

Darum beklagt SBF heute das Insolvenzverfahren um FTX

SBF beklagt heute das Insolvenzverfahren als Kern allen Übels. Zwar gibt der FTX-Gründer zu, dass im November 2022 die liquiden Mittel fehlten, um die Auszahlungen aller Kunden zu erfüllen, mit genügend Zeit hätte dieses Vorhaben jedoch gelingen können, da ausreichende Anlagen vorhanden gewesen seien.

“FTX meldete Insolvenz an, als den Kunden noch acht Milliarden US-Dollar geschuldet wurden. Zwei Jahre lang erhielten die Kunden nichts zurück. Wo sind diese Milliarden geblieben?”, fragt der 33-Jährige.

“Nach zwei Jahren der Verzögerung gab der Nachlass bekannt, dass alle Kunden zu 119  bis 143 Prozent ausgezahlt werden können. (…) Nach der Auszahlung von 8 Milliarden US-Dollar an Schulden und einer Milliarde US-Dollar an Anwaltskosten, verfügt die Insolvenzmasse noch über acht zusätzliche Milliarden. Tatsächlich war FTX nie insolvent. Es gab immer genügend Vermögenswerte, um alle Kunden vollständig (…) zu entschädigen – sowohl im November 2022 als auch heute”, erklärt SBF.

Hätte er die Kontrolle des Unternehmens damals nicht in die Hand einer Insolvenzverwaltung übertragen, wäre diese Liquiditätskrise innerhalb eines Monats erfolgreich absolviert worden, meint der Gründer.

Tatsächlich zahlt die FTX-Insolvenzverwaltung unter John J. Ray III den ehemaligen Kunden einen höheren US-Dollar-Betrag aus, als die zugrundeliegenden Kryptowährungen zum Stichtag, dem 11. November 2022, wert waren. Da sie statt ihrer Coins allerdings nur Fiatwährungen erhalten, schreiben viele Gläubiger dennoch Verluste.

Die wiederhergestellten Gelder stammen aus vorhandenen Rücklagen und Einlagen der FTX-Gruppe. Zudem wurden mehrere Unternehmen des Konglomerats verkauft.

Blockchain-Analyst ZachXBT hält SBFs Darstellung für manipulativ. Über die letzten drei Jahre verzeichneten viele der zugrundeliegenden Anlagen enorme Gewinne. Diese veranlassen SBF zu seinem Kommentar. Damals, 2022, fehlten die Kundeneinlagen dennoch – aufgrund der Veruntreuung durch Bankman-Fried.

Der 33-jährige Häftling sieht die Hauptschuld bei sich selbst. Er hätte in der Zeit der Krise Stärke beweisen müssen, um das Unternehmen, Kunden und Investoren zu schützen. Sein grösster Fehler sei es gewesen, einen Insolvenzantrag zu stellen.

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