Nach Visa und PayPal bekennt sich ein weiterer Konkurrent zu Kryptowährungen: Der Zahlungsriese Mastercard plant, Transaktionen mit Kryptowährungen in seinem Netzwerk zu unterstützen. Dadurch werden die Händler Zahlungen auch in Digitalwährungen erhalten können. Es ist eine Premiere für den Finanzgiganten, doch das Unternehmen hat noch nicht bekanntgegeben, welche digitalen Währungen es unterstützen möchte und wo.

Transaktionen ausserhalb des Fiat-Ökosystems

Über seine Kryptokartenpartner Wirex und Uphold unterstützte Mastercard zwar bereits zuvor begrenzte Kryptowährungstransaktionen, doch solche Programme hatten nur die Zahlung abgedeckt, nicht aber die Abrechnung. So wurden die digitalen Münzen noch vor dem Erreichen des Händlers in Fiat-Währungen umgerechnet. Die neue Initiative verspricht allerdings, dass Ladenbesitzer und Unternehmen, die sich dafür entscheiden, ihre Geschäfte auch über die Grenzen des Fiat-Ökosystems hinaus betreiben werden können.

Die einzige Voraussetzung ist natürlich, dass ihre Kunden über Kryptowährungen verfügen, die sie auch ausgeben möchten. Angesichts des Buy-and-Hold-Mantras, das bei der weltweit grössten Kryptowährung angesagt ist, ist das allerdings keine sichere Sache. Schliesslich behandeln die meisten Bitcoin-Käufer ihre Münzen in erster Linie als Anlageinstrumente und nicht als Zahlungsmittel.

Stablecoins die Hauptnutzniesser der kommenden Integration

Raj Dhamodharan, Executive Vice President für Blockchain– und Digital Asset-Produkte von Mastercard, wies darauf hin, dass Stablecoins die Hauptnutzniesser der kommenden Integration von Mastercard sein werden.

Wir brauchen in erster Linie Verbraucherschutz, Datenschutz und Sicherheit der Verbraucherdaten bzw. das gleiche Mass an Sicherheit, das die Kunden eben auch von ihren Kreditkarten erwarten,

erklärt Dhamodharan.

Das Ökosystem wird sich langfristig vor allem auf sogenannte Stablecoins konzentrieren, die wohl als erstes Zahlungsmittel zugelassen sein werden. Dabei handelt es sich um Kryptowährungen, die aufgrund einer aktiv gesteuerten Geldpolitik keine oder nur eine geringe Volatilität aufweisen im Vergleich zu anderen, nicht staatlich regulierten Digitalwährungen. Das wohl bekannteste Stablecoin sind die an den US-Dollar gebundenen Kryptowährungen Tether und USDC.

Mastercard verfügt über knapp 400 Blockchain-Patente

Aktuell akzeptieren immer noch relativ wenige Händler Kryptowährungen und eine weit verbreitete Kryptoökonomie ist noch weit von der Realität entfernt. Durch jahrelange Patente im Bereich der digitalen Währungen hat Mastercard jedoch den Grundstein für diese Zukunft gelegt.

Mastercard meldete 2013 erstmals ein Patent für die Abwicklung von Bitcoin-Zahlungen an und nach eigenen Angaben hält das Unternehmen 89 Blockchain-Patente und wartet auf die Genehmigung weiterer 285 weltweit.

Die in den USA eingereichten Patenten umfassen unter anderem:

  • Methoden, um Kryptotransaktionen privat zu halten
  • die Überprüfung von Kreditkartenzahlungen in der Blockchain
  • die sofortige Verarbeitung von Blockchain-Zahlungen
  • den Umgang mit Kryptorückerstattungen

Mastercard-CEO: Kryptopatente werden sich auszahlen, wenn CBDCs kommen

Der Präsident von Mastercard, Michael Miebach, ist fest davon überzeugt, dass sich die zahlreichen Kryptowährungspatente des Zahlungsdienstleisters auszahlen werden, wenn digitale Währungen der Zentralbank (CBDCs) eintreffen. Das geistige Eigentum im Bereich der Kryptowährung bringt das Unternehmen in eine gute Position für eine CBDC-Zukunft und die Verbindung zu einem Akzeptanznetzwerk ist entscheidend für CBDC, so Miebach.

„Wir halten einige Patente im Krypto-Bereich, die diese Transaktionen direkt in unser Netzwerk einbinden, wo sie verwendet werden können. So können wir einen Mehrwert schaffen, und es bringt auch uns einen Mehrwert.“

Der bekannte Zahlungsanbieter PayPal kündigte noch letztes Jahr den Einstieg in das Krypto-Geschäft an, während auch Visa aktuell ein System testet, mit dem Banken Kryptofunktionen nahtlos über Application Programming Interfaces (APIs) integrieren können. Damit stehen Kryptowährungen ganz klar vor einer Massenadoption.

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