Die weltgrösste Privatbank UBS Group AG stand den Kryptowährungen bislang skeptisch gegenüber. Doch inzwischen ist auch die grösste Schweizer Bank auf der Suche nach einem passenden Krypto-Angebot für ihre Kunden.

Laut einem Bericht der Agentur Bloomberg und ihrer anonymen Quelle möchte UBS auf den Trend aufspringen und ist momentan auf der Suche nach entsprechenden Krypto-Produktstrategien, um ihren wohlhabenden Kunden Investitionen in digitale Vermögenswerte zu ermöglichen. Investitionen in Krypto-Assets über Anlagevehikel von Drittanbietern sollen ebenfalls in Erwägung gezogen werden, so anonyme Quellen aus dem Umfeld der UBS. Die Namen der Quellen bleiben allerdings weiterhin unbekannt, da die Pläne derzeit noch intern ausarbeitet werden.

UBS beugt sich den Kundenwünschen

Dieser Schritt der Privatbank ist eine Reaktion auf die erhöhte Nachfrage ihrer Kunden während des anhaltenden Krypto-Booms. Das Angebot von UBS soll sich allerdings nur auf ausgesprochen kleine Teile des Gesamtvermögens der Kunden beziehen. Die Beschränkung auf einen kleinen Prozentsatz der Portfolios der reichen Kunden ist auf die grossen Schwankungen bzw. die Volatilität von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen zurückzuführen. Investitionen über Investmentvehikel von Drittanbietern gehören ebenfalls zu den geprüften Möglichkeiten der Grossbank, wie die anonymen Quellen angeben.

Verbunden: Morgan Stanley bietet Kunden Zugang zu Bitcoin

Im Jahr 2020 löste Ralph Hamers überraschenderweise Sergio Ermotti als UBS-Chef ab. Zuvor war er der CEO der ING Group. Auch wenn er währenddessen kritisiert wurde, so fiel sein starkes Engagement für Digitalisierung und Automatisierung positiv auf. Hamers setzte sich insbesondere seit der Corona Pandemie für Modernisierung und Digitalisierung der Ausführungsplattformen und -dienstleistungen von UBS ein, wobei die „digitalen Erwartungen der Kunden“ im Vordergrund stehen.

Die Bank gibt jährlich rund 3,5 Milliarden US-Dollar für Technologie aus, um ihre bestehende Infrastruktur zu warten und zu modernisieren und neue Tools für ihre Mitarbeiter sowie Produkte für ihre Kunden zu entwickeln.

Interesse an der Blockchain-Technologie

In einer Mitteilung der Grossbank an Bloomberg bestätigte die UBS, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen wäre, man die Entwicklungen im Bereich der digitalen Assets aber beobachten würde. Die den digitalen Token und Coins zugrundeliegende Blockchain-Technologie wäre für die UBS sehr interessant, heisst es in der Mitteilung.

Auch wenn die UBS den Kryptowährungen bislang äusserst skeptisch gegenüberstand, gehört sie mit einem eigenen Blockchain-Labor in London tatsächlich zu den Pionieren der Bankszene in diesem Bereich. Zahlreiche Blockchain-Projekte wurden seitdem verfolgt und einige wieder eingestellt. Sollte die grösste Privatbank der Welt allerdings offen grünes Licht für Investments in Krypto-Anlagen geben, hätte dies wahrscheinlich nicht nur positive Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs, sondern auf die gesamte Szene.

Druck der Konkurrenz ist zu gross

Der Schritt in diese Richtung ist eine Reaktion der Bank auf Kundenwünsche, aber auch auf den Druck der Konkurrenz – vor allem aus den USA. Die Konkurrenz schläft nicht: Goldman Sachs, Morgan Stanley und BNY Mellon bieten seit diesem Jahr immer mehr Investitionsmöglichkeiten in digitale Vermögenswerte an. Ohne ähnliche Investitionsmöglichkeiten könnte die weltgrösste Privatbank ihre wohlhabenden Kunden verlieren, weshalb die Entscheidung ganz logisch erscheint.

Verbunden: Auch Goldman Sachs setzt auf Bitcoin-Anlageinstrumente

Während Morgan Stanley seinen Kunden Investitionen in sogar 3 Krypto-Fonds anbietet, hat Goldman Sachs den Handel mit den an den Bitcoin-Preis gekoppelten Forward-Kontrakten begonnen. Bei der Bank of New York steht den Kunden eine Plattform für traditionelle und digitale Assets zur Verfügung. Währenddessen ziehen auch zahlreiche andere Banken diverse Krypto-Leistungen in Betracht.

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