Die deutschen Sparkassen wagen den Schritt in den Kryptomarkt. Nach langem Zögern ermöglichen die öffentlich-rechtlichen Banken ihren Privatkunden künftig den Zugang zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen – allerdings unter strengen Bedingungen und ohne grosse Werbung. Die Sparkassen bleiben ihrer kritischen Haltung treu: Kryptowährungen seien und blieben hochspekulative Anlagen, betont der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV).

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Bereits seit Monaten war hinter den Kulissen an einem entsprechenden Modell gearbeitet worden. Nun ist klar: Die Sparkassen setzen dabei auf ihre hauseigene Dekabank, die ein Kryptoangebot für die gesamte Sparkassengruppe entwickelt. Die technische Anbindung soll innerhalb eines Jahres umgesetzt sein. Über die Sparkassen-App sollen interessierte Kunden dann Zugang zum Kryptohandel erhalten – ohne Umwege über Drittanbieter oder Neobanken.

Sparkassen öffnen sich für Bitcoin – aber bleiben auch auf Abstand

Doch der Einstieg bleibt halbherzig. Eine aktive Bewerbung des Angebots soll es nicht geben. Beratung zu Bitcoin und Co. ist ebenfalls ausgeschlossen. Das Signal ist eindeutig: Die Sparkassen wollen zwar den Zugang ermöglichen, sich aber nicht zum Treiber des Kryptohypes machen. «Wir schaffen einen verlässlichen Zugang in einem regulierten Umfeld – für informierte und selbst entscheidende Kunden», erklärte ein DSGV-Sprecher. Die Sparkassen betonen, dass ihre Kundinnen und Kunden umfassend und transparent über die Risiken aufgeklärt werden – einschliesslich der Möglichkeit eines Totalverlusts.

Die Skepsis der Sparkassen-Führung sitzt tief. Noch 2022 hatte sich der Verband klar gegen den Kryptohandel ausgesprochen und darauf verwiesen, dass es die Aufgabe der Sparkassen sei, ihre Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen. Doch der Markt hat sich verändert. Die Nachfrage bei den Kunden steigt. Wettbewerber wie die Volksbanken testen den Kryptohandel schon seit Ende 2024. Neobanken wie N26, Revolut und Trade Republic bieten den Handel längst an – oft ohne grössere Einstiegshürden.

Die Volksbanken sind den Sparkassen in Sachen Kryptowährungen inzwischen einen Schritt voraus. In einer laufenden Pilotphase testen derzeit sechs Volksbanken den Krypto-Handel für Privatkunden. Die DZ Bank, die für die technische Infrastruktur zuständig ist, erwartet, dass das Angebot schon in diesem Sommer in der Breite ausgerollt werden kann. Nach Verbandsangaben zeigt der Grossteil der 670 Genossenschaftsbanken grosses Interesse an diesem Geschäft.

Volksbanken, N26 und Co. sind der Sparkasse einen Krypto-Schritt voraus

Der Bitcoin hat in den vergangenen zwölf Monaten eine eindrucksvolle Rally hingelegt – trotz aller Warnungen. Seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus und der Aussicht auf lockerere Regulierungen ist die älteste Kryptowährung wieder in den Fokus der Anleger gerückt. Allein seit vergangenem Sommer hat der Bitcoin-Kurs rund 77 Prozent zugelegt und neue Höchststände erreicht.

Befürworter feiern ihn als digitales Gold und Inflationsschutz. Kritiker hingegen warnen vor den extremen Kursschwankungen und dem hohen Energieverbrauch des Netzwerks. Auch die Europäische Zentralbank hält Bitcoin und Co. weiterhin nicht für echte Währungen, sondern für spekulative Wertobjekte ohne intrinsischen Wert.

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Die Sparkassen bewegen sich mit ihrem neuen Angebot nun auf einem schmalen Grat. Sie öffnen ihren Kunden die Tür zum Kryptomarkt – aber sie bleiben selbst lieber auf der Schwelle stehen. Der Zugang wird geschaffen, doch der Abstand bleibt. (mck)

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