Wie eine neue Studie im Auftrag der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigt, haben die Ankündigung und Umsetzung von Regulierungsmassnahmen spürbaren Einfluss auf die Kryptomärkte und Kurse von Kryptowährungen. Behördliche Ankündigungen haben Behörden haben Einfluss auf Bitcoin und Kryptowährungen?

Kryptomärkte doch stärker beeinflussbar durch behördliche Aktivitäten?

Laut dem Forschungsbericht haben Meldungen über Krypto-Verbote, Einstufung als Wertpapier und Ähnliches jeweils für fallende Kurse gesorgt, während positive Nachrichten oder solche über klare gesetzliche Vorgaben einen Anstieg der Kurse verursachten.

Dass solche Ankündigungen überhaupt eine Wirkungsmacht auf Kryptomärkte haben, ist umso erstaunlicher, da diese bekanntermassen dezentralisiert sind. Die Aufsichtsbehörden haben nämlich keinen übergeordneten Ansprechpartner, auf den sie einwirken können, weshalb der Krypto-Branche häufig vorgeworfen wird, der „Wilde Westen“ zu sein. Damit kommt die Studie zum Schluss, dass die Aufsichtsbehörden dennoch über die Methoden und Möglichkeiten verfügen, mit welchen sie die Krypomärkte beeinflussen und regulieren könnten.

Einfluss auf Bitcoin: Auswirkung der Regulierung auf die Krypto-Kurse

Die Forscher vermuten, dass Banken als traditionelle Finanzinstitute immer noch als die wichtigste Brücke zu den Kryptomärkten fungieren. Das könnte der Grund sein, warum Kryptowährungen auf die Regulierungen der Behörden reagieren, trotz ihrer angeblichen Dezentralität. Diese Brücke kann durch geplante Regulierungsmassnahmen gestärkt werden oder auch ganz einreissen.

Es stellt sich die Frage, warum nationale Nachrichten über Regulierungsabsichten einen klaren Einfluss auf die Kursentwicklung von Krypto-Assets haben, obwohl die Kryptowährungen eigentlich nirgendwo und dennoch überall zuhause sind und dabei noch international gehandelt werden? Die Forscher vermuten deshalb, dass die Kryptomärkte immer noch stark auf regulierte Finanzinstitute angewiesen sind, da die Umwandlung von Landeswährungen in Kryptowährungen und umgekehrt ausgerechnet über die traditionellen Finanzinstitute stattfindet.

Abbildung einer Grafik
Auswirkungen von Ankündigungen zu Regulierung

BIZ und Kryptowährungen

Die Autoren der Studie, Raphael Auer und Stijn Claessens, sind zugleich Forscher der Abteilung für Geldpolitik und Wirtschaft bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Die Organisation hatte kürzlich für zwei ihrer Forschungsabteilungen für Finanztechnologie eine neue Leitung in Singapur und der Schweiz ernannt, die sich auf Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) konzentrieren. Damit soll die grenzübergreifende Fintech-Zusammenarbeit gefördert werden.

Die BIZ forderte ihre Mitgliedstaaten auf, die Einführung von Zentralbank-Digitalwährungen zu überlegen. Des Weiteren befürwortet sie die Einführung von CBDCs als alternatives Zahlungsmittel, da diese während der Coronavirus-Pandemie Abhilfe schaffen könnten. Laut einer neuen Studie der BIZ soll dieser alternative Zahlungsweg die Ansteckungsgefahr zusätzlich verringern. Die europäische Zentralbank (EZB) publizierte bereits ein Whitepaper zur CBDC und machte damit den ersten grossen Schritt zu einer europäischen digitalen Währung.

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