Bitcoin & Co. erhalten Gegenwind vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, der Krypto-Assets als eine Bedrohung für die Stabilität des Finanzsektors betrachtet. Der Ausschuss fordert strengere behördliche Regulierung der Kryptowährungen und damit strengere Krypto-Regeln.

Mit dem Vorhaben, eine aufsichtsrechtliche Behandlung von Kryptowährungen einzuführen, hat das Basler Komitee für den Umgang mit den digitalen Coins nun einige Vorschläge herausgegeben. Diese Vorschläge sollen bereits bis März 2020 zum neuen Standard werden, was in diesen Wirtschaftszweig einen neuen Wind bringen könnte.

Kryptowährungen und ihre Risiken für die Finanzbranche mit neuen Krypto-Regeln angehen

Laut dem Schweizer Komitee sind die digitalen Assets eine unausgereifte Anlageklasse. Wegen der kaum vorhandenen Standardisierung könnten die damit einhergehenden Risiken zum Problem werden, heisst es in dem Schreiben. Im Verhältnis zur Grösse des globalen Finanzsystems bleibt der Markt für Krypto-Assets zwar relativ gering, doch eine Regulierung sei trotzdem sinnvoll, da es auch weiterhin rasche Entwicklungen geben wird, um welche sich ein breites Spektrum von Interessengruppen kümmern wird.

Als ein Risiko für die traditionellen Banken wird aber nicht nur das hohe Mass an Volatilität betrachtet. Das Komitee aus der Schweiz bemängelt auch das Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, operationelles Risiko (einschliesslich Cyber- und Betrugsrisiken), Marktrisiko, Rechtsrisiko sowie das Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiko. Diese Vermögenswerte stellen laut dem Komitee keine ausreichende Standardfunktion von Geld bereit.

Stablecoins könnten zukünftig funktionsfähig werden

Für solche Arten von Krypto-Aktiva prüft der Ausschuss weiterhin die angemessene aufsichtsrechtliche Behandlung und wird sich zu etwaigen spezifischen Massnahmen beraten. Dabei fallen auch die Stablecoins unter die zu regulierenden „Krypto-Aktiva“. Das Komitee erkennt zwar die Bemühungen einiger Stablecoins, mehr Stabilität und weniger Volatilität in den Krypto-Raum zu bringen, empfindet jedoch viele dieser Coins noch nicht als funktionsfähig in der Praxis. Einige dieser Kryptowährungen könnten in der Zukunft allerdings systemrelevant werden. Zum Stablecoin Libra von Facebook publizierte Schweizer Bundesrat bereits eine Stellungnahme, aus welcher ersichtlich ist, dass man zunächst neutral an die Sache herangehen möchte.

Strengere Regularien auch für den Blockchain-Sektor

Die Schweiz zieht die gesetzlichen Bestimmungen nicht nur für den Bereich der digitalen Währungen an, denn strengere Regularien könnten bald auch für den Sektor der Blockchain zu erwarten. Letzten Monat hat der Bundesrat seine neue Vorlage zu den Rahmenbedingungen für Blockchain/DLT veröffentlicht. Die Vorlage soll zum Ziel die Erhöhung der Rechtssicherheit und Begrenzung der Missbrauchsrisiken haben, aber auch die Beseitigung der Hürden für Anwendungen der Technologie. Grundsätzlich steht die Schweiz aber innovativen Ansätzen im Finanzmarkt offen gegenüber, wie es in einer Mitteilung des Schweizer Bundesrats zu den aktuellen Entwicklungen steht – daran würden auch strengere Krypto-Regeln nichts ändern.

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