Mathew McDermott, Leiter der Abteilung für digitale Assets beim Investmentbanking-Riesen Goldman Sachs, sagte, dass das Unternehmen sein Angebot im Bereich Kryptowährungen weiter ausbauen werde, um die steigende Nachfrage zu befriedigen.

In einem Q & A Interview, das am 21. Mai vom Global Macro Research-Newsletter veröffentlicht wurde, kommentierte Mathew McDermott, dass inkonsistente Regulierungsmassnahmen weltweit die weitere Entwicklung des Kryptoraums behindern könnten. Obwohl er Bedenken bezüglich Risiken und Betrug äusserte, zeigte er sich über die Zukunft von Kryptowährungen aber nicht besorgt.

Goldman Sachs: Entstehung einer neuen Anlageklasse

McDermott zählt inzwischen zu den Veteranen von Goldman Sachs, der während seiner Kariere auch der Global Head of Cross Asset Financing des Unternehmens war. Ähnlich wie die meisten anderen grossen Finanzdienstleistungsunternehmen war Goldman Sachs anfangs skeptisch gegenüber Kryptowährung gewesen. Das Unternehmen überwand jedoch seine Zweifel, da die Nachfrage nach kryptobezogenen Anlageprodukten und -dienstleistungen bei den Anlegern stetig stieg. „Es kommt nicht oft vor, dass wir die Entstehung einer neuen Anlageklasse miterleben“, kommentierte McDermott begeistert.

Goldmans Sachs spürt steigende Nachfrage bei institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern

Darüber hinaus beabsichtigt der Investmentbanking-Riese durch die „selektive Integration“ von Krypto-Dienstleistern noch stärker am Markt teilzunehmen. Kürzlich wurde auch eine Plattform gestartet, die Kryptonachrichten und Preise bereitstellt.

McDermott sagte, dass die jüngsten Initiativen des Unternehmens auf die steigende Nachfrage bei institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern zurückzuführen seien. Ein Teil der Vermögensverwaltungskunden wie z. B. vermögende Privatpersonen sind bereits sehr aktiv in diesem Bereich und waren in gewisser Weise wegweisend für andere Investoren.

„Sie sind weiterhin an Bitcoin interessiert, konzentrieren sich aber auch zunehmend auf den breiteren Wert, den Kryptowährungen bringen können. Sie betrachten Ethereum im Kontext des gesamten dezentralen Finanzökosystems (DeFi) und wie dies die Finanzmärkte wirklich verändern kann“, fügte McDermott hinzu.

Grösste Hürde: Unsichere regulatorische Landschaft

In einer Umfrage, die letzten Monat unter 280 Kunden durchgeführt wurde, stellte das Digital Asset-Team von Goldman Sachs fest, dass zwei von fünf Befragten einem gewissen Krypto-Risiko ausgesetzt waren, während etwa drei von fünf Befragten erwarteten, ihre Bestände im nächsten Jahr zu erhöhen.

McDermott sagte jedoch, dass das Unternehmen aufgrund einer „unsicheren regulatorischen Landschaft“ gerade erst anfängt, Zugang zum Kryptoraum anzubieten. Das Unternehmen erwägt zunächst, seinen Firmenkunden Kreditstrukturen im Kryptoraum anzubieten sowie Zugang zu Kryptowährungen über Fonds für seine Vermögensverwaltungskunden.

McDermott stellte fest, dass sich die Institute mit den Risiken vertraut gemacht haben, sodass Depotangebote viel sicherer sind und die Ausführung sowie das Risikomanagement sich erheblich verbessert haben.

Interesse fürs Öko-Mining wächst

In Bezug auf Umweltbedenken, die kürzlich zu einem Crash am gesamten Krypto-Markt geführt haben, sagte McDermott, dass eine Reihe potenzieller Investoren Bedenken geäussert haben und nach nachhaltigen Alternativen suchen. Investoren zeigen Interesse fürs Öko-Mining, bei dem zur Herstellung von Krypto-Assets beispielsweise erneuerbare Energiequellen zum Einsatz kommen. Es entstehen bereits klimaneutrale Fonds, die beispielsweise die CO2-Kosten für das Krypto-Mining berechnen und entsprechende Zertifikate kaufen, um ihre Umweltauswirkungen auszugleichen.

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