Vom Saulus zum Paulus? Laut Berichten hat die JPMorgan Chase damit begonnen, ihre Bankdienstleistungen auch an Kunden aus der Kryptowährungsbranche anzubieten. Die ersten beiden Kunden sind die Börsen Coinbase und Gemini. JPMorgan hat kürzlich auch empfohlen, Kryptowährungen in Anlageportfolios zu verwenden, nachdem der CEO Jamie Dimon seine skeptische Meinung zu Bitcoin (BTC) wohl geändert hat.

Bitcoin-Kunden von JPMorgan Chase

Wie das Wall Street Journal am Dienstag berichtete, sind zwei bekannte Bitcoin-Börsen, Coinbase Inc. und Gemini Trust Co., zu Bankkunden von JPMorgan Chase geworden. Die Konten der beiden Krypto-Börsen wurden noch im April genehmigt und die Transaktionen werden gerade erst verarbeitet, heisst es in den Berichten. Viele Kunden von Coinbase und Gemini verknüpfen ihre Bankkonten mit ihren Kryptowährungskonten, sodass für die Abwicklung von Geldtransfers von und zu diesen Bankkonten ein Zahlungsabwickler erforderlich ist.

Die von JP Morgan Chase angebotenen Dienste umfassen daher nicht die Abwicklung von Bitcoin- oder Kryptotransaktionen für die Börsen. Die Bank erbringt hauptsächlich Cash-Management-Dienstleistungen für die Börsen. Das Unternehmen wickelt für seine Kunden in den USA Transaktionen in US-Dollar ab, einschliesslich der Verarbeitung von Ein- und Auszahlungen über das Automated Clearing House-Netzwerk und Überweisungen.

JPMorgan wagt grossen Schritt in Richtung Krypt

Grosse Finanzinstitute zögern aktuell immer noch, ihre Bankdienstleistungen für Kryptowährungsunternehmen bereitzustellen. Auch Coinbase und Gemini mussten einen langen Überprüfungsprozess durchlaufen, um die Genehmigung von JPMorgan Chase zu erhalten. Dabei wurde wahrscheinlich berücksichtigt, dass die beiden Bitcoin-Börsen in den USA reguliert sind. Gemini verfügt über eine Treuhandurkunde des New York State Department of Financial Services (DFS). Coinbase dagegen ist als Gelddienstleister beim Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) registriert und verfügt ebenfalls über eine Bitlizenz der DFS.

Die Situation wandelt sich

Obwohl der CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, Bitcoin ursprünglich als „Betrug“ bezeichnete und im September 2017 einen Krach der Kryptowährung voraussagte, hat er seine Meinung bald geändert. „Es ist schlimmer als Tulpenzwiebeln“ wurde Dimon von CNBC zitiert. Wenige Monate später bedauerte er jedoch seine Aussagen gegenüber der Nachrichtenagentur. Mittlerweile hat JPMorgan sogar eine eigene digitale Währung namens JPM Coin eingeführt, bei der es sich um eine digitale Münze handelt, die für sofortige Zahlungen mithilfe der Blockchain-Technologie entwickelt wurde. Das JPMorgan-Forschungsteam hat kürzlich in einem Bericht sogar empfohlen, Kryptowährungen in Anlageportfolios zu verwenden.

Damit wurde die Bank in knapp zwei Jahren vom grossen Krypto-Skeptiker zum BTC-Befürworter und Herausgeber einer eigenen Kryptowährung. Und die Bank scheint nicht dabei zu bleiben, denn gemäss Aussagen sind auch weitere krypto-bezogene Finanzdienstleistungen in Planung. In einem 74-seitigen Bericht der JP Morgan Chase unter dem Namen “Blockchain, digitale Währung und Kryptowährung: auf dem Weg in den Mainstream?” wird u. a. über die aktuellen Entwicklungen der Blockchain-Technologie berichtet. Laut dem Bericht sollen die notwendigen Grundlagen für die massive Einführung von Blockchain nun geschaffen sein, während die Massen-Adoption von Kryptowährungen bereits auf Hochtouren läuft.

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