In einem aktuellen Report der US-Investmentbank JP Morgan Chase wird über die aktuellen Entwicklungen der Blockchain-Technologie berichtet.

Unter dem Namen: “Blockchain, digitale Währung und Kryptowährung: auf dem Weg in den Mainstream?”, veröffentlichte die grösste Bank der USA einen 74-seitigen Bericht, der die neuesten Entwicklungen der Blockchain– und Kryptobranche beleuchtet. Darin wurden auch Themen wie z. B. Facebooks Projekt Libra oder die Pläne der chinesischen Regierung mit dem digitalen Yuan unter die Lupe genommen.

Blockchain im Bankwesen erst am Anfang

Während die Grundlagen für eine breitere Einführung der Blockchain-Technologie in den letzten Jahren geschaffen wurden, werden aktuell auch die Grundlagen für die Entwicklung von schnellen Zahlungen und Kryptowährungen geschaffen, heisst es im Bericht. Allerdings wird es laut JP Morgan bis zu fünf Jahren dauern, bis es zu einer Einführung von Blockchains auch im Bankwesen kommt.

Die Bank ist aber auch der Ansicht, dass Projekte wie Libra einen höheren Grad an Zentralisierung erfordern. Damit eine Stablecoin erfolgreich sein kann, wird sie weniger verteilte, halbprivate Netzwerke, eine Quelle positiv verzinslicher Reserven sowie kurzfristige Liquiditätsfazilitäten benötigen. In diesem Sinne zeigt der Krypto-Markt bereits Anzeichen von Reife, wie z. B. die Einführung neuer Produkte an regulierten Börsen sowie eine zunehmende institutionelle Beteiligung.

Gewaltige Schritte in Richtung Massen-Adaptation

Verwahrungsdienste, Handelsfinanzierung und Zahlungen bleiben nach wie vor die klarsten Anwendungsfälle für die Blockchain. Laut dem Bericht sollen die notwendigen Grundlagen für die massive Einführung von Blockchain nun geschaffen sein. Die Massen-Adaption von Kryptowährungen läuft jedoch bereits auf Hochtouren.

Nachdem die Forschung und die Investitionen in die Blockchain-Technologie von einigen berühmten Marken aufgegriffen wurden, sind nun auch die Regierungen auf dem Vormarsch: Der Versuch eine digitale Währung zu schaffen und die Technologie des Distributed Ledger erfolgreich zu übernehmen, ist zu einem technischen Wettrüsten geworden. Die britische Bank of England und die schwedische Riksbank haben bereits Forschungen und Pilotprojekte zur Schaffung einer digitalen Währung angekündigt, während China an einem neuen digitalen Yuan arbeitet, der von der dortigen Zentralbank reguliert werden soll.

Bitcoin-Preis leicht überbewertet?

Während die meisten Analysten davon ausgehen, dass der Bitcoin-Preis durch das anstehende Halving stark ansteigen wird, hält JPMorgan den Wert dieser Kryptowährung im Gegenteil schon jetzt für überbewertet. Im ganzen Bericht kommt das Wort “Halving” kein einziges Mal vor. Während die massive Einführung sowie der Aufstieg der Blockchain-Technologie im Bericht intensiv diskutiert wird, ist die JP Morgan in Sache Bitcoin & Co. nicht allzu optimistisch und hat Kryptowährungen eher zu einer zweitklassigen Investition degradiert. Die Bank ist nicht der Ansicht, dass die Kryptos bald eine zentrale Rolle in Hedge-Fonds-Portfolios spielen werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass Krypto-Anlagen weiterhin starke Preisvolatilität aufweisen, weshalb Bitcoin seinen Nutzen zur Portfoliodiversifizierung immer noch unter Beweis stellen muss. JP Morgan befasst sich jedoch auch selbst mit der Entwicklung von Krypto-Vermögenswerten. Die Bank beabsichtigte sogar, eine eigene digitale Währung unter dem Namen JPM Coin mit ausgewählten Kunden zu testen. Damit wurde die Bank in nur 2 Jahren vom grossen Krypto-Skeptiker zum Befürworter. Laut neuesten Berichten erwägt die JP Morgan auch die Zusammenlegung seiner eigenen Blockchain-Plattform mit ConsenSys – einem Grossunternehmen, das auf Ethereum fokussiert ist.

Der gesamte Bericht: JP Morgan Chase: Perspect

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