Während der Gebrauch von Banknoten und Münzen in der breiten Gesellschaft abnimmt, schreiten die technologischen Fortschritte in Bezug auf elektronisches Geld und digitale Zahlungsmethoden zügig voran. Die bargeldlose Gesellschaft und die Massen-Adaption von Kryptowährungen kommen in Ländern wie Schweden besonders zum Vorschein. Deshalb wundert es nicht, dass auch die schwedische Riksbank mit der Erprobung einer digitalen Zentralbankwährung (E-Krone) begonnen hat.

E-Krone als digitale Ergänzung zu Bargeld

Die Riksbank hat ein Pilotprojekt initiiert und möchte eine technische Lösung für schwedische Kronen in elektronischer Form entwickeln. Mit der sogenannten E-Krone möchte die Riksbank ein sicheres und effizientes Zahlungssystem fördern. Es ist eine grosse Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Haushalte und Unternehmen künftig überhaupt kein Bargeld mehr als Zahlungsmittel verwenden werden. Mit der E-Krone würde der breiten Öffentlichkeit leichter Zugang zu einer digitalen Ergänzung zu Bargeld verschaffen werden, wobei der Staat den Wert des Geldes garantieren würde.

Für das Pilotprojekt hat die Riksbank die Notwendigkeit der E-Krone analysiert und Dialog mit mehreren nationalen und internationalen Akteuren geführt. Dabei ging es um Vorschläge für geeignete Technologien zu erhalten und der Klärung rechtlicher Fragen. Die bisherigen Analysen und Schlussfolgerungen zum E-Kronen-Projekt sind in den zwei herausgegebenen Berichten der Riksbank zu finden (Bericht 1, Bericht 2). Nun wird ein Pilotprojekt durchgeführt, in dem eine technische Lösung für die E-Krone entwickelt wird.

Eine staatlich ausgestellte digitale Krone in Schweden würde die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft dieses Landes betreffen. Es gibt noch keine feste Entscheidung darüber, ob eine E-Krone nach dem Pilotprojekt ausgegeben werden soll oder nicht. Aber die Riksbank untersucht weiterhin die Möglichkeiten, um auf einen neuen digitalen Zahlungsmarkt besser vorbereitet zu sein. Schweden ist der Ausgabe einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) schon jetzt einen grossen Schritt nähergekommen. Das Pilotprogramm E-Krone soll bis Februar 2021 laufen.

Das zweite Land mit einer nationalen Kryptowährung

Sollte die E-Krone offiziell und in der breiten Öffentlichkeit eingeführt werden, könnte diese Blockchain-Währung die Bankaktivitäten im ganzen Land fördern. Anstelle der Fiatwährung oder Kreditkarte würden alltägliche Transaktionen nun über die Blockchain erledigt werden. Doch auch in anderen Ländern sind CBDCs in letzter Zeit ein viel diskutiertes Thema. In den Bahamas wurde bereits eine funktionierende nationale Kryptowährung einführt, nachdem der Inselstaat im Dezember ein CBDC-Pilotprogramm lancierte. Eine vollständige Einführung ist in diesem Jahr geplant.

Auch in anderen Ländern ist das Thema CBDC aktuell – vor allem in China, welches 65 Prozent der gesamten Verarbeitungsleistung (der sogenannten Hashrate) des Krypto-Netzwerks kontrolliert. In China ist zwar ein Krypto-Gesetz und Nationalkryptowährung (DCEP) auf dem Weg, allerdings sind die Entwicklungen dort nicht so deutlich, wie etwa auf den Bahamas oder in Schweden. Mittlerweile hat die europäische Zentralbank ein Whitepaper zur eigenen Kryptowährung veröffentlicht, wobei auch die Schweizerische Nationalbank Tests zum E-Franken plant.

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