Das Krypto-Verbot in China hatte viele Anleger in Panik versetzt. Dabei sorgen diese Meldungen jedes Mal ein Stück mehr für weniger Unsicherheiten auf dem Markt. Während die Krypto-Adoption in immer mehr Ländern und Kontinenten voranschreitet, entscheidet sich China dagegen. Auch das ist eine vollkommen legitime Entscheidung. Denn auch ohne den chinesischen Markt entwickelt sich der Krypto-Sektor in Europa und auch in anderen Teilen der Welt weiter.

Laut der Analysefirma Chainalysis ist Europa nun weltweit die grösste Krypto-Ökonomie. Seinen Teil dazu beigetragen haben dürfte auch die Haltung einiger Staaten gegen den Krypto-Sektor. Der europäische Markt war in den ersten Jahren über eher noch uninteressant im Vergleich zu China (Mining), Südkorea, Japan oder auch Nordamerika. Lange Zeit war vor Ostasien die Macht im Krypto-Sektor.

China hatte insbesondere durch die vielen Bitcoin Mining Zentren die Möglichkeit gehabt, nachhaltig die Krypto-Ökonomie im Land gedeihen zu lassen. Diese Möglichkeit hat die chinesische Regierung jedoch nicht genutzt. Während in der Vergangenheit bereits grosse US-amerikanische Unternehmen wie Google in China verboten worden sind, haben auch Krypto-Unternehmen in diesem Staat keine Chance. Dadurch ergibt sich für Europa die Möglichkeit der Vorreiterstellung.

Allerdings gibt es auch noch grosse Disparitäten innerhalb Europas. Tatsächlich ist Südeuropa bezüglich der Krypto-Adoption noch weit hinter der CNWE-Region (Zentral-, West- und Nordeuropa).

Immer mehr institutionelle Anleger

Den grössten Einfluss auf die Krypto-Adoption haben allerdings gar nicht die Einwohner des Landes, sondern viel mehr die institutionellen Anleger. Hier stechen Grossinvestoren besonders raus. Auch in Deutschland ermöglicht das Fondsstandortgesetz seit dem 4. August 2021 Spezialfonds, bis zu 20 Prozent des Kapitals in digitale Assets zu investieren.

In der Schweiz hat zudem die digitale SIX Börse grünes Licht erhalten. Auch andere Staaten in Europa sehen Kryptowährungen im Gegensatz zur chinesischen Regierung nicht als Gefahr. Viel eher haben die europäischen Staaten eine Regulierung im Sinne.

Die Tatsache, dass die Europäische Zentralbank am digitalen Euro arbeitet, zeigt zudem ebenfalls, dass Europa Kryptowährungen nicht mehr als Spielerei ansieht.

DeFi-Bereich boomt

Besonders beliebt bei den institutionellen Anbietern ist allem Anschein nach der DeFi-Sektor. Seit Juli 2020 erfuhr der DeFi-Bereich insgesamt Transaktionen im Wert von über einer Billion US-Dollar. Der DeFi-Anteil macht damit rund 25 Prozent der gesamten Investitionen aus.

Den DeFi-Boom erkennt man vor allem auch an den zuletzt rapide steigenden Kursen von Projekten wie Solana (SOL) oder Cardano (ADA). Besonders beliebt waren für die institutionellen Anleger Staking-Services der DeFi-Plattformen.

Deutschland, Frankreich und Grossbritannien an der Spitze

Bereits 55 Prozent der 100 grössten Banken seien laut eines Blockdata-Berichtes in Krypto-Projekte investiert. Das wäre vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen. Mit einem Trading-Volumen von rund 170 Milliarden US-Dollar ist Grossbritannien innerhalb Europas auf der Pole-Position. Deutschland ist mit 114,4 Milliarden hinter Frankreich auf dem dritten Rang.

Auch die Niederlande und die Schweiz können sich trotz der vergleichsweise überschaubaren Einwohnerzahl in den Top fünf wiederfinden. Hier zeigen sich die Regierungen auch weiterhin offen gegenüber Kryptowährungen.

Generell sind die noch teilweise nicht auf den Stand der Dinge gebrachten Gesetze oft der Grund dafür, dass sich Unternehmen noch von einem Investment zurückziehen. Viele steuerliche Details sind beispielsweise noch nicht endgültig geklärt. In diese Richtung sind in der letzten Zeit jedoch zumindest die ersten Schritte unternommen werden.

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