Ein paar Tage war es ruhiger um die geplanten Kryptowährung Libra von Facebook. Nun kommen weitere Informationen ans Licht. Kurz vor der geplanten Anhörung von Projektleiter David Marcus vor dem US-Kongress berichtet Swissinfo, warum Facebook für Libra das Genf in der Schweiz als Hauptsitz gewählt. Der Social Media Riese Facebook sieht die Schweiz und damit die Schweizer Finanzaufsicht als geeignete Behörde an, um Libra zu regulieren. Was bereits lang vermutet wurde, scheint nun immer offensichtlicher. Die Wahl mit Genf als Standort ist kein Zufall, sondern Kalkül. Die Schweiz ist für ihren progressiven und offenen Umgang mit Blockchain- und Kryptowährungen bekannt. So ist auch die Stadt und der Kanton Zug als Cryptovalley weit über die Grenzen der Schweiz bekannt und geschätzt. Dies erhofft sich nun auch Facebook für Libra.

Die Schweiz als Dreh- und Angelpunkt in Überlegungen rund um Libra

D. Marcus kann sich demnach auch gut vorstellen, dass der Datenschutzbeauftragte der Schweiz (im Moment Adrian Lobsiger) mit eingebunden und involviert wird, die Verpflichtungen von Libra zu überwachen. Dabei geht es darum, dass die gesammelten Benutzerdaten rund um Libra nicht für andere Zwecke verwendet und nicht monetarisiert werden.

Der Projektverantwortliche David Marcus legte vor einer Anhörung des Finanzdienstleistungsausschusses des US-Kongresshauses eine schriftliche Erklärung ab. Die Anhörung wurde teilweise durchgeführt, um Bedenken hinsichtlich der «nationalen Sicherheit» in Bezug auf Libra auszuräumen.

Das Kongresskomitee äusserte Vorbehalte gegen «ein völlig neues globales Finanzsystem, das von der Schweiz ausgeht und mit der US-Geldpolitik und dem US-Dollar konkurrieren soll». In einer vorbereiteten Erklärung erklärte Marcus jedoch, dies sei nicht der Fall.

So wurden bereits erste Gespräche mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) über die Beaufsichtigung der Libra Association geführt hat. Er sei positiv, dass es nach weiteren Gesprächen gelänge, dass ein angemessener Regulierungsrahmen geschaffen wird. Auch hofft der Verantwortliche, dass damit eine Registrierung als Gelddienstleistungsunternehmen beim US-amerikanischen Netzwerk für die Durchsetzung von Finanzkriminalität (FinCEN) realisierbar ist.

Nach und nach kommen weitere Informationen ans Licht, wohin die Reise gehen soll mit Libra. Die nächsten Tage und Wochen mit den Anhörungen im US-Kongress und verschiedenen Ausschüssen werden matchentscheidend für die Zukunft von Libra.

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