Martin Schlegel, der neue Präsident der Schweizer Nationalbank, hält Krypto augenscheinlich für sinnlos. Der Ökonom soll gestern auf einer Veranstaltung in Brugg den Nutzen der digitalen Anlagen in Abrede gestellt haben. Er kritisierte die Volatilität und fehlende staatliche Kontrolle.
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Darum hält die Schweizer Nationalbank Krypto für sinnlos
Die Schweizer Nationalbank (SNB) hält Krypto für sinnlos – das geht aus einem Bericht von Reuters hervor. Martin Schlegel, der seit Juni als neuer Präsident des Nationalbankdirektoriums fungiert, äusserte sich demnach negativ über die digitalen Anlagen.
Anlass für Schlegels Aussagen war eine Veranstaltung, welche die Aargauische Kantonalbank gestern in der Kleinstadt Brugg veranstaltete. Schlegel stehe Bitcoin, Ethereum und weiteren Kryptowährungen “misstrauisch” gegenüber, schrieb Reuters.
“Bitcoin und weitere Kryptowährungen sind über die letzten Jahre enorm gewachsen. Trotz ihres Wachstums bleiben sie ein Nischenphänomen”, erklärte Schlegel.
Eine Zukunftsprognose über die weitere Entwicklung der Kryptowährungen habe der Ökonom nicht abgegeben. Die Audienz habe er dennoch gewarnt. Besonders misstrauisch sei er aufgrund der Volatilität der Kryptos.
Auch weitere altbekannte Argumente nutzte Schlegel. Kryptowährungen benötigten zu viel Strom und stünden in enger Verbindung zu kriminellen Geschäften – diese Argumente hört die Szene besonders von Zentralbankern seit Jahren. Aus all jenen Gründen sei der Einsatz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel nicht geeignet.
Bei den Zentralbanken besteht oft die Sorge, von Kryptowährungen verdrängt oder entmachtet zu werden. Erst im Oktober warnte Andrew Bailey, Chef der englischen Zentralbank, vor Kryptowährungen.
Bailey forderte im Oktober die rasche Herstellung einer digitalen Zentralbankwährung. Er hofft so, die weitere Ausbreitung von Kryptowährungen eindämmen zu können. Ob dieses Konzept erfolgversprechend ist, bleibt fraglich.
Der schweizer Ökonom Schlegel scheint jedenfalls von einem ähnlichen Konzept überzeugt. Anders als sein britischer Kollege will der 48-Jährige jedoch keine generell verfügbare CBDC herausbringen. Stattdessen soll ein digitaler Franken den Finanzinstitutionen vorbehalten bleiben.
SNB bleibt Bargeld treu
Eine auf Institutionen ausgerichtete CBDC gibt Banken die Möglichkeit, Gelder untereinander schneller zu verschieben. Die Verwaltung von Liquidität soll so einfacher werden. Zudem besteht die Möglichkeit eines internationalen Netzwerks, das grenzüberschreitende Zahlungen auch für Endkunden vereinfachen könnte.
Laut Reuters bleibt die SNB zumindest dem Bargeld treu. Im Oktober erklärte ihr amtierender Präsident: “Es ist unmöglich, sich die Schweiz ohne Bargeld vorzustellen. Bargeld ist ein beliebtes Zahlungsmittel und wird es auch in Zukunft bleiben.”
Deshalb kündigte die Zentralbank einen Wettbewerb an, in dessen Rahmen man Gestaltungsvorschläge annimmt. Eine Abstimmung soll 2025 stattfinden. 2026 will die SNB der Öffentlichkeit die Gewinner schliesslich vorstellen.
Die Einführung der neuen Banknoten soll 2030 erfolgen. Zuletzt hatte man von 2016 bis 2019 aktualisierte Geldscheine eingeführt.
Besonders interessant: Obwohl Schlegel Kryptowährungen für ihren angeblich illegalen Nutzen kritisierte, beteuerte er, dass die Anonymität von Bargeld ein Vorteil sei.