Der US-Dollar, der nun schon seit 100 Jahren als weltweite Leitwährung gilt, wird vom Bitcoin (BTC) ernsthaft bedroht. Dies ist zumindest die Überzeugung von Ruchir Sharma, dem strategischen Analyst der Investmentbank Morgan Stanley. Der Chefstratege für globale Entwicklungen bei Morgan Stanley sieht der Vorherrschaft der amerikanischen Leitwährung nun ein Ende vor: Die traditionelle Finanzwelt könnte durch das erschütterte Vertrauen kippen und Bitcoin könnte dadurch profitieren.

Eingriffe der Regierung werden den Prozess nur beschleunigen

Ruchir Sharma, der laut Berichten ein Vermögen von rund 20 Mrd. USD an Kundengeldern verwaltet, warnt die Banken davor, dass die Menschen in heutiger digitaler Zeit nicht aufhören werden, nach Alternativen zu suchen – bis sie eine finden oder erfinden. Die Eingriffe der Regierungen, um den Boom digitaler Währungen zu regulieren, könnten dies nur noch beschleunigen.

Laut einem Artikel der Financial Times hätte der US-Dollar bereits seit 100 Jahren seine führende Position behalten können, da andere grosse Währungen wie der Euro oder der Yuan in der Wirtschaft nicht genug Vertrauen gewinnen konnten, um die führende Leitwährung abzulösen.

Der US-Dollar gilt auch als die „Reservewährung“, da die meisten Zentralbanken diese Währung als eine Art „Ersparnis“ halten, erklärt Sharma. Seit dem 14. Jahrhundert hatten nur fünf Mächte – Portugal, Spanien, Frankreich, Niederlande und Grossbritannien – den begehrten Status der „Reservewährung“, deren Regierungszeit durchschnittlich 94 Jahre dauerte. Deshalb sieht Sharma den nächsten Herausforderer für die Leitwährung in dezentralisierten Digitalwährungen.

Der US-Dollar wird unbegrenzt gedruckt

Vor allem die marktführende Kryptowährung konnte ihre Kraft als leistungsstarkes Finanzprodukt in diesem Jahr bereits nachweisen: Seit März hat sich der Bitcoin-Wert nämlich vervierfacht. Neben der Coronakrise war laut Sharma auch die „lockere“ Geldpolitik der US-Zentralbank die treibende Kraft dafür: Mit dem Ausbruch der Pandemie war die Regierung gezwungen, den Dollar als Reaktion auf die Sperrung in nahezu unbegrenzten Mengen zu drucken.

Die Vorherrschaft des US-Dollars soll unter anderem auch dadurch beendet werden, weil das Gelddrucken auch nach der Pandemie weitergehen wird und die Welt irgendwann ihr Vertrauen verliert, dass die USA die angehäuften Schulden überhaupt noch abbezahlen kann.

Sharma erklärte auch, dass der jahrzehntelange Anstieg der US-Schulden gegenüber dem Rest der Welt im vergangenen Jahr 50% der Wirtschaftsleistung der Staaten überstiegen hat und diese Zahl mittlerweile auf 67% gestiegen ist, da die Regierung während dem Covid-Lockdown weiterhin stark Kredite aufgenommen hat.

Wachsendes Misstrauen könnte den US-Dollar ablösen

Bitcoin könnte auch vom steigenden Misstrauen in das Finanzsystem, aber auch in die traditionellen Alternativen profitieren und so laut dem Investmentexperten von Morgan Stanley den US-Dollar als Zahlungsmittel ablösen. Kryptowährungen dagegen werden von keinem Staat regiert und werden deshalb von den Befürwortern als demokratische, dezentrale Alternativen betrachtet.

Sharma wies in dem Zusammenhang auf die Auswirkungen der Geldpolitik der US-Zentralbank hin, weshalb sie ihre Machtposition verlieren könnte. Obwohl sich Bitcoins Höhenflug immer noch als Spekulationsblase erweisen kann, sollten die Zentralbanken den diesjährigen Krypto-Boom als Warnung verstehen – besonders in den USA, so Sharma.

Angst vor Inflation und erhöhte Bitcoin-Adoption

Aus Angst vor Inflation haben die Menschen Bitcoin in grossen Mengen gekauft, was die führende Kryptowährung im Jahr 2020 zu der heissesten Investition machte. Auch die Adoption von Bitcoin nimmt in vielen alltäglichen Anwendungsbereichen stetig zu.

So hat beispielsweise PayPal in den letzten Wochen grosse Menge an Bitcoin angekauft, um die Kryptowährung ab nächstes Jahr als Zahlungsinstrument anzubieten. Wie Sharma ferner darauf hinwies, plant das Unternehmen im nächsten Jahr die Akzeptanz von Bitcoin bei 28 Millionen Händlern zu ermöglichen.

Mittlerweile haben auch kleinere Unternehmen damit begonnen, den Bitcoin im internationalen Handel einzusetzen – vor allem in denjenigen Ländern, in denen der Dollar schwer zu beschaffen ist oder die lokale Währung instabil ist, wie z. B. Argentinien.

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