Aufgrund der aktuell angespannten Marktlage blickt Barry Silbert über die vergangenen Jahre zurück. 2015 gründete er die nun riesige Digital Currency Group. Der Unternehmer erklärt: Das Krypto-Chaos erschüttert auch die DCG. Diese sei nicht immun.

Digital Currency Group in Gefahr? Veränderungen stehen an

In Anbetracht der kritischen Marktlage sei es für Barry Silbert schwer, mit der wachsenden Kritik an seiner Person umzugehen, so verkündet der Unternehmer gestern auf Twitter. Silbert ist in der Kryptobranche nicht sehr beliebt, wenngleich er seit Jahren involviert ist.

Seine Risikokapitalgesellschaft, die Digital Currency Group, gründete er 2015. Seitdem investiert das Unternehmen in digitale Wertanlagen oder Unternehmen, die in der Branche arbeiten. Bekannte Namen wie Grayscale, Genesis oder CoinDesk gehören der DCG.

Kritiker glauben; die DCG gefährdet Krypto, indem sie zu einem zentralen Spieler immenser grösse wird. Ausserdem befürchten Krypto-Enthusiasten zu starke Zentralisierung der Projekte, an denen sich die Risikokapitalgesellschaft beteiligt.

Zuletzt wächst die Kritik an Silbert und seinem Unternehmen, da der zugehörige Krypto-Lender Genesis keine Auszahlungen an Kunden mehr tätigt. Die Szene glaubt an eine Illiquidität oder sogar an eine Insolvenz der DCG. Silbert wiegelt unterdessen ab.

Silbert stellt in seinen Tweets klar: Auch die DCG und ihre Tochtergesellschaften sind gegen den Bärenmarkt und das aktuelle Krypto-Chaos nicht immun. Doch der US-Amerikaner ist davon überzeugt, alles richten zu können. Grosse Veränderungen im Konzern sollen es ermöglichen.

Die DCG ist bestrebt, beim Aufbau eines besseren Finanzsystems weiterhin eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wir realisieren sinnvolle Veränderungen, um das Unternehmen für langfristigen Erfolg zu positionieren.

Erklärt der 46-jährige Geschäftsführer der DCG.

Barry Silbert: Ich habe nur gute Absichten

Darüber hinaus positioniert sich der frühere Investmentbanker auch persönlich. Es sei für ihn kaum zu ertragen, wie seine Integrität angegriffen werde. Silbert selbst schreibt, er habe nur gute Absichten. Ziel der DCG sei es demnach nicht, ein Raubtierverhalten in der Branche durchzusetzen.

Die bisherige Mentalität “Lean and Mean” (schlank und zäh) möchte man nun ablegen und enger mit weiteren Firmen der Kryptobranche zusammenarbeiten.

Lasst uns alle zusammen wachsen, andere mit Respekt behandeln und uns wieder Spaß haben und etwas im Universum hinterlassen. Ich kann euch versichern, dass die DCG dies mit Sicherheit tun wird.

An Silbert richtet Cameron Winklevoss gestern seinen zweiten offenen Brief. Darin kritisiert der Mitgründer der Krypto-Börse Gemini das Verhalten des Vermögensverwalters. Silbert habe 340.000 Kunden des Lenders Genesis betrogen und weigere sich absichtlich, eine Lösung zu finden, welche die Nutzer zufriedenstellen könnte.

Winklevoss hält die Hintergründe für offensichtlich. Silbert sei nur an eigenen Profiten interessiert und verhindert daher eine Rückzahlung der Kredite während einer ungünstigen Marktlage. Winklevoss wirft Silbert und der DCG inzwischen Buchhaltungsbetrug und farhlässiges Handeln vor.

Silbert und die DCG geben die Vorwürfe an Gemini und Winklevoss zurück. Letztere Versuchen lediglich, die Schuld von sich zu weisen, so erklärt man.

Bild: Doc Searls via Flickr

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