Die Vorwürfe der US-Behörden gegenüber der grössten Krypto-Börse nehmen zu. Nun erhebt die CFTC sogar Anklage in mehreren Fällen und fordert nachhaltige Strafen. Aussagen des Firmengründers legen nun nahe, warum Binance bewusst Gesetze gebrochen haben dürfte, obwohl man sich öffentlich gegen die Vorwürfe verteidigt.

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Binance bricht US-Gesetze?

Nachdem die SEC Binance bereits im Februar angreift, folgt zuletzt ein Hieb der CFTC. Beide Organisationen werfen der Krypto-Börse vor, gegen Gesetze der USA verstossen zu haben.

Die CFTC behauptet sogar, Binance habe in mehreren der acht Anklagepunkte vorsätzlich gehandelt. Als Beweise gehen aus der Anklage mehrere Zitate hochrangiger Angestellter der Krypto-Börse hervor.

Samuel Lim, der ehemalige Leiter der Compliance-Abteilung im Hause Binance, tolerierte demnach bewusst Nutzer, die mit Kryptowährungen aus illegalen Quellen oder für illegale Zwecke handelten.

Darüber hinaus soll Binance US-amerikanischen Nutzern wiederholt empfohlen haben, ihre IP-Adresse zu verschleiern, um Einschränkungen zu entgehen. Nun kommentiert ein Twitter-Nutzer die Vorwürfe. Eigenen Aussagen zufolge verfügt er über juristisches Hintergrundwissen.

Der Nutzer mit dem Namen Rocket glaubt ebenfalls, dass die Börse absichtlich gegen Gesetze verstossen hat. Das hätte auch gute Gründe. Argumente für die bewusste Verletzung von Gesetzen liefert er in Form von Kommentaren, die Gründer Changpeng Zhao selbst 2019 machte.

Binance hat gegen die Vorschriften verstossen und wird dafür mit zivilrechtlichen Strafen belegt. Sie erkannten das Problem an und trafen die geschäftliche Entscheidung, die Vorschriften zu ignorieren und lieber Geldstrafen zu zahlen.

Schreibt Rocket. Die CFTC fordert für die vorgeworfenen Vergehen unter anderem Geldstrafen.

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Darum dürfte Binance Gesetze bewusst missachtet haben

Rocket zufolge ist es für ein Unternehmen wie Binance finanziell durchaus förderlich, Gesetze bewusst zu missachten und auf diese Weise eine Strafzahlung hinzunehmen. Das gleiche Beispiel lasse sich in der Bankenbranche beobachten. So hätten Grossbanken wie JP Morgan oder Goldman Sachs bereits Strafen für Marktmanipulation zahlen müssen, die nur einen Bruchteil der illegal erwirtschafteten Gewinne ausmachen.

CZ äusserte sich bereits 2019 in einem Vorstandstreffen über diese Besonderheit. Damals erklärte der Geschäftsführer von Binance, dass die Umsetzung sämtlicher US-Sanktionen zu aufwändig sei. Darüber hinaus missachte sein Unternehmen bereits zu viele US-Gesetze, um auf die Einhaltung jeder Vorschrift achten zu müssen.

Einfach ausgedrückt: “Der Saft ist es nicht wert, ausgequetscht zu werden. Nachdem Binance die Verstösse eingeräumt hatte und wusste, dass man Bussgelder zahlen muss, tat man alles in seiner Macht Stehende, um die Nutzung der Plattform durch US-Kunden zu unterbinden.

Rocket glaubt, dass die Kryptobörss mit einer Geldstrafe von weniger als 100 Millionen US-Dollar davonkommen wird. Allerdings seien nicht alle Vorwürfe der CFTC realistisch. So hält er es für ironisch, dass die CFTC Vorwürfe erhebt, die nur für registrierte Finanzanlagen gelten können.

Da die Börse die gemeinten Anlagen aber nicht registrierte, bemängelt die CFTC zugleich eine fehlende Registrierung. Laut CFTC sollen Binance Futures von der Krypto-Börse illegal vertrieben worden sein.

Bild: Web Summit via Flickr

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