Eine Chainalysis-Studie aus den USA zeigt, dass Unternehmen und öffentliche Einrichtungen immer mehr von Cyberkriminalität bedroht werden. Trotzdem können die Täter, die ihre Opfer durch Aussperren und Erpressung ausnutzen, nicht so erfolgreich sein wie früher.

Chainalysis-Studie enthüllt: Sinkende Erträge durch Bitcoin-Lösegeld

Laut einer Studie des US-Kryptowährungsspezialisten Chainalysis haben die Einnahmen von Cyberkriminellen durch Erpressungsangriffe im letzten Jahr trotz einer Zunahme von Angriffen weltweit um 40 Prozent abgenommen. Die Analyse, die schon am Donnerstag (19. Januar) vor einer Woche in New York veröffentlicht wurde, zeigt, dass dieser Rückgang auf die steigende Anzahl von Opfern von Ransomware-Attacken zurückzuführen ist, die sich weigern, das geforderte Lösegeld zu zahlen.

Passend zum Thema: Kryptowährungen nur für Kriminelle? – The 2022 Crypto Crime Report von Chainalysis

Bitcoin Kriminalität Quellen
Die Geldquellen krimineller Bitcoin- und Krypto-Nutzer. Dunkelgrün: Lösegelderpressungen (Ransom)

Kriminelle Hacker nutzen Ransomware-Angriffe, um in IT-Systeme einzudringen, vertrauliche Daten zu stehlen und ihre Opfer anschliessend mit Verschlüsselungstechnik auszusperren. Sie fordern in der Regel ein Lösegeld in Kryptowährungen wie Bitcoin und drohen damit, gestohlene Daten zu veröffentlichen oder zu verkaufen. Laut einer Studie von Chainalysis hat die kriminelle Ransomware-Szene im Jahr 2022 mindestens 457 Millionen US-Dollar (422 Millionen Euro) von ihren Opfern erpresst. Das sind 311 Millionen US-Dollar weniger als im Vorjahr.

Stadtverwaltungen, Post & Co.: Viele Opfer durch Ransomware-Angriffe

In letzter Zeit haben Ransomware-Angriffe zahlreiche Opfer gefordert. Darunter die Stadtverwaltung von Potsdam, die Universität Duisburg-Essen, die britische Post und das kanadische Kinderkrankenhaus Sick Kids. Es wird vermutet, dass viele Ransomware-Gruppen ihren Ursprung in Russland haben. Obwohl die russischen Behörden dies bestreiten und behaupten, dass das Land kein Zufluchtsort für diese Gruppen ist. Experten glauben auch, dass viele Ransomware-Angriffe von Nordkorea aus gestartet werden.

Die Analysten von Chainalysis können mithilfe der öffentlich einsehbaren Bitcoin-Datenbank (Blockchain) die Geldströme von Ransomware-Erpressungen verfolgen. Da die Zieladressen der Bitcoin-Börsen (Wallets) bekannt sind. Seit 2019 hat sich die Anzahl der Opfer, die tatsächlich Lösegeld bezahlen, von 76 Prozent auf nur noch 41 Prozent verringert. Dies liegt unter anderem daran, dass in vielen Ländern die Zahlung von Lösegeld «rechtlich riskanter» geworden ist, da es möglicherweise einen Verstoss gegen US-Sanktionen gegenüber Russland und Nordkorea darstellen kann.

Ausserdem legt die Sicherheit potenzieller Ziele zu, die Verfolgung der Straftäter gelingt öfter und die Aufklärung im Umgang mit der Computersicherheit glückt zunehmend.(mck)

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