Knapp zwei Jahre ist es her, dass das österreichische Fintech-Unternehmen Bitpanda einen Antrag an die deutsche Finanzaufsicht Bafin gestellt hatte. Nun endlich ist die erhoffte Antwort da: Grünes Licht für die Krypto-Lizenz, mit der man künftig in Deutschland aktiv Kunden anwerben darf, wie auch «Finance FWD» berichtet.

Bitpanda-Partner N26 darf mit Kryptohandel loslegen

Tatsächlich hat aber die in Frankfurt ansässige 100-prozentige Tochtergesellschaft Bitpanda Asset Management GmbH jene Lizenz erhalten. Das Fintech wurde 2014 in Wien gegründet und beschäftigt inzwischen insgesamt 730 Mitarbeiter. Mit der Erlaubnis ist man in der Lage, nicht nur als Umtauschplatz für Kryptowährungen wie Bitcoin zu agieren, sondern auch in Deutschland die Digitalwerte im Kundenauftrag zu verwahren.

Demnach kann auch das Krypto-Feature von N26 – bei dem Bitpanda der Partner ist – als erster Kunde in der Bundesrepublik loslegen. Die Berliner Neobank, welche auf ein Whitelabel-Produkt von Bitpanda setzt, hatte das Vorhaben bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Nachdem bereits Revolut den Handel mit Kryptos eingeführt hat, war mit N26 die nächste Neobank nachgezogen (CoinPro.ch berichtete). In Zusammenarbeit wird der Kauf und Verkauf von über 200 Kryptowährungen ermöglicht.

Trotz FTX-Drama: Bitpanda erhält begehrte Lizenz

In Deutschland dürfen Banken und Fintechs mit der Umsetzung der vierten EU-Geldwäscherichtlinie im Januar 2020 nur noch Kryptowerte im Auftrag von Kunden aufbewahren, wenn sie nach einer mehrjährigen Übergangsfrist über eine Erlaubnis der Bafin verfügen. Im Juni 2021 hatte die deutsche Niederlassung der US-Kryptobörse Coinbase die erste Krypto-Verwahrungslizenz in Deutschland erhalten (auch hier berichtete CoinPro.ch).

Es ist tatsächlich ein wichtiger Meilenstein, wie es mehrere Medien nennen, allerdings zu einer ziemlich erstaunlichen Zeit, während die gesamte Krypto- oder gar die Finanzbranche durch das FTX-Drama auf der Hut ist. Um Befürchtungen nach dem FTX-Crash entgegenzutreten, hat Bitpanda unterdessen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Kontrolle der bestehenden Einlagen beauftragt. Die Sonderprüfung habe bestätigt, dass die Mittel von Bitpanda die Kundenbestände übersteigen, erklärte das Unternehmen. (mck)

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