Vitalik Buterin warnt: Ohne drei Veränderungen scheitert Ethereum. Der 29-Jährige übt wesentliche Kritik an der Funktionsweise grosser Teile des Ökosystems. Es müsse ein rascher Wandel stattfinden, um die Blockchain attraktiv zu halten.

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Vitalik Buterin: Ohne diese Veränderungen scheitert Ethereum

Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin äusserte sich zuletzt über die Blockchain. Ihm zufolge benötige es drei deutliche Veränderungen, damit ETH nicht scheitert. Sollte das nicht gelingen, würde die Zukunft der Kryptowährung düster aussehen.

In einem Blogeintrag mit dem Titel The Three Transitions oder Die drei Übergänge stellt Buterin klar: Im Ökosystem von Ethereum ist noch längst nicht alles perfekt. In seinem Beitrag geht es vor allem darum, die Blockchain massentauglich zu machen, den Nutzungskomfort zu steigern und Zensur und Kontrolle der Nutzer zu verhindern.

Deshalb, so Buterin, sollen mehr Nutzer zu Skalierungslösungen wechseln, statt das Ethereum-Mainnet zu verwenden. Ausserdem sollen Wallet die neue Account Abstraction unterstützen, die seit März im Test ist, um Nutzern mehr Möglichkeiten und mehr Sicherheit vor dem Verlust ihrer Gelder zu bieten.

Der letzte Punkt beschäftigt sich mit der Privatsphäre von Nutzern. Gelder sollen stets im Privaten verschickt werden können. Neue Entwicklungen auf der Blockchain sollen die Nutzer durch eine ausgeprägte Vertraulichkeit schützen.

Das Ökosystem habe nicht unendlich viel Zeit, um auf diese Veränderungen zu warten. Am besten, so Buterin, erfolgt der Wandel in allen drei Punkten gleichzeitig.

Buterin sagt hohen Netzwerkgebühren den Kampf an

Ethereum ist für seine geringe Skalierbarkeit und hohe Netzwerkgebühren bekannt. Besonders im Bullenmarkt zeichnen sich immer wieder Tendenzen zu stark überhöhten Preisen ab. Anders als die Bitcoin-Gemeinde, hält Buterin das aber nicht für förderlich.

Ohne den ersten Schritt scheitert Ethereum, weil jede Transaktion 3,75 Dollar kostet (82,48 Dollar, wenn wir eine weitere Hausse erleben) und jedes Produkt, das auf den Massenmarkt abzielt, zwangsläufig die Blockchain vergisst und zentralisierte Behelfslösungen für alles einführt.

Krypto-Wallets seien bis heute grösstenteils unausgereift, glaubt der 29-Jährige. Schlechte technische Implementierungen machen Verluste auf unterschiedlichen Wegen einfach. Vielen Personen seien selbstverwaltete Wallets daher zu risikoreich. Sie legen ihre Kryptowährungen lieber auf zentralisierten Krypto-Börsen an.

Ohne das Zweite scheitert Ethereum, weil die Nutzer ihre Gelder (und nicht-finanziellen Vermögenswerte) nicht gerne aufbewahren und alle auf zentralisierte Börsen ausweichen.

Diese Entwicklung macht die grundlegende Idee von digitalem Bargeld allerdings zunichte. Darüber hinaus entstehen durch die Handelsplattformen neue Risiken. Der Ausweg: Wallets müssten endlich höheren Standards folgen – dazu gehört auf Ethereum auch die Account Abstraction – oder wie Buterin schreibt “Smart Contract Wallets.”

Durch diese ist es Nutzern möglich, genauere Konfigurationen vorzunehmen. So lässt sich beispielsweise der Zugriff auf die Kryptos an eine weitere Adresse delegieren. Wer seinen Private Key verliert, ist nicht mehr automatisch aufgeschmissen.

Transparente Blockchains sind veraltet

Ebenso werten immer mehr Nutzer transparente Blockchains als Risiko – als unnötiges Risiko noch dazu. Buterin ist überzeugt, dass Nutzerdaten besser geschützt werden müssen. Vor allem dann, wenn es um möglicherweise kritische Finanzinformationen geht.

Ohne den dritten Teil scheitert Ethereum, weil die Tatsache, dass alle Transaktionen öffentlich zugänglich sind und buchstäblich jeder sie sehen kann, für viele Nutzer ein viel zu grosses Opfer für die Privatsphäre darstellt, so dass alle auf zentralisierte Lösungen umsteigen, die ihre Daten zumindest ein wenig verbergen.

Der gewünschte Wandel sei keinesfalls einfach. In manchen Punkten seien fundamentale Veränderungen im Umgang mit Kryptowährungen unumgänglich.

Bild: Techcrunch via Flickr

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