Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt konnten am Mittwoch (15. März) einen grossen Fahndungserfolg in einer Pressemitteilung verkünden. Den deutschen Ermittlern ist es gelungen, den weltweit grössten Geldwäschedienst im Darknet namens «ChipMixer» abzuschalten.

ChipMixer: Weltweit grösster Darknet-Geldwäschedienst abgeschaltet

Dieser Dienst soll Bitcoins aus kriminellen Quellen entgegengenommen und sie nach dem sogenannten «Mixing» wieder ausgezahlt haben, wie Ermittlungsbehörden angeben. Dabei wurden die eingezahlten Kryptowährungen in einheitliche Kleinstbeträge aufgeteilt, die als «Chips» bezeichnet wurden. Anschliessend wurden diese Chips vermengt, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern. «ChipMixer» hatte den Nutzern vollständige Anonymität versprochen.

«ChipMixer» war seit 2017 aktiv und hatte seinen Dienst angeboten, um Bitcoin-Transaktionen unkenntlich zu machen. Die Plattform soll eine hohe Anzahl an Nutzern gehabt haben, die in der Regel kriminelle Hintergründe hatten. Die Betreiber des Dienstes hatten versucht, die Herkunft der Bitcoins zu verschleiern, indem sie sie in bestimmte Beträge teilten und in ebenfalls vorgefertigten Grössen wieder auszahlten. Dadurch war es für die Ermittler schwierig, die Geldströme zurückzuverfolgen.

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44 Millionen Euro Bitcoin sichergestellt

Die Betreiber des Dienstes sollen nicht nur gewerbsmässige Geldwäsche betrieben haben, sondern auch eine kriminelle Handelsplattform im Internet. Deutsche Ermittler beschlagnahmten die in Deutschland ansässigen Server der Plattform mit Daten im Umfang von circa sieben Terabyte sowie Bitcoins im Wert von etwa 44 Millionen Euro. Es wird geschätzt, dass über «ChipMixer» 154.000 Bitcoins im Wert von 2,8 Milliarden Euro gewaschen wurden. Damit war es der umsatzstärkste Kryptomixer im Darknet weltweit. Ein Grossteil der Bitcoins hatte seinen Ursprung bei Darknetmarktplätzen, aus betrügerisch erlangten Kryptowährungen und anderen kriminellen Taten.

Die Abschaltung von «ChipMixer» ist ein grosser Erfolg für die Ermittler, da es sich um den grössten Geldwäschedienst im Darknet handelte. Es zeigt auch, dass die Behörden in der Lage sind, gegen Kriminalität im Kryptowährungssektor vorzugehen. Der Hauptbeschuldigte wurde durch US-Behörden zur Fahndung ausgeschrieben, was zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Kriminalität im Internet immer besser wird.

Bitcoin-Mixer sind von zentralen Organisationen abhängig, während Smart Contract Plattformen wie Ethereum Mixer zulassen, die vollkommen dezentral agieren. Der bekannte ETH-Mixer Tornado.Cash ist trotz Sanktionen der US-Behörden fortwährend online. Der zeitweise erfolgreich zensierte Bitcoin-Mixer Blender kehrte als Sinbad zurück.(mck)

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