Circle will möglicherweise schon bald einen neuen Stablecoin in Japan herausgeben. Das US-Unternehmen ist als Kooperationspartner von Coinbase für den USDC bekannt. Das Land der aufgehenden Sonne ist aufgrund eines neuen Gesetzes plötzlich sehr interessant für die Kryptobranche, während die USA an Attraktivität verlieren.

Darum will Circle einen neuen Stablecoin in Japan herausgeben

Circle will möglicherweise einen neuen Stablecoin in Japan herausgeben. Das erklärte jüngst der Geschäftsführer und Mitgründer des US-amerikansichen Unternehmens, Jeremy Allaire, in einem Gespräch mit CoinDesk Japan.

Hintergrund ist ein Gesetz, das am 1. Juni dieses Jahres in Kraft trat. Das sogenannten Stablecoin-Gesetz stellt klare Richtlinien bei der Herausgabe und im Umgang mit Stablecoins auf. Für Japans Politik stellt der Erlass eine Kehrtwende dar, da er der Kryptobranche auf dem Inselstaat neue Möglichkeiten bietet.

In den vorherigen Jahren stoppte die japanische Politik die Industrie in einigen Bereichen. Ausländische Stablecoins waren bis Dezember 2022 generell verboten. Auf Krypto-Börsen handelten Nutzer entweder mit Yen oder Bitcoin.

Japan ist damit eines von weltweit nur wenigen Ländern, die konkrete Vorschriften zu Stablecoins erlassen haben. Allaire ist überzeugt: Das Land der aufgehenden Sonne wird zu einem wichtigen Zentrum der Branche, sollte sich der bisherige Siegeszug der Stablecoins fortführen.

Das japanische Gesetz über Zahlungsdienste erlaubt den Einsatz von Stablecoins als Zahlungsmittel und deren Herausgabe – zumindest dann, wenn es sich um zentralisierte Token handelt, die von einer Fiatwährung gedeckt sind.

Im Zuge der neuen Regulierung besuchte Allaire das asiatische Land im letzten Monat. Er und sein Unternehmen seien an Kooperationen in Japan interessiert. Das Gesetz bezeichnete er als “den wichtigsten Schritt, den die Regierung und die japanische Aufsichtsbehörde FSA unternommen haben.”

Circle müsste strikten Regeln folgen

Circle müsste strikten Regeln folgen, will das Unternehmen in Japan einen Stablecoin auf den Markt bringen. Bisher ist Circle für die Herausgabe des USDC bekannt, den man zusammen mit der Krypto-Börse Coinbase betreibt. Der Zusammenschluss beider Betriebe firmiert als Centre.

Laut dem Gesetz muss jeder zulässige Stablecoin entweder vom japanischen Yen oder von einer ausländischen Fiatwährung gedeckt sein. Dass die japanische Gesetzgebung auch ausländische Währungen akzeptiert, bildet dabei bisher durchaus eine Besonderheit.

Nur lizenzierte Finanzinstitutionen wie Banken, Finanzdienstleister und Treuhandgesellschaften haben die Erlaubnis, Stablecoins herauszugeben.

Darüber hinaus müssen Nutzer zu jeder Zeit die Option besitzen, den Stablecoin im Verhältnis 1:1 gegen die zugrundeliegende Fiatwährung zu tauschen.

Dass Circle in Betracht zieht, ein neues digitales Produkt aus Japan heraus auf den Markt zu bringen, ist ein weiterer Hinweis auf die regulatorischen Konflikte in den USA. Der Heimatstandort kann Krypto-Unternehmen immer seltener die erwünschten Möglichkeiten bieten, um digitale Produkte bereitzustellen.

Zuletzt erwarb Circle eine Lizenz als Finanzdienstleister in Singapur, die dem Unternehmen die Bereitstellung digitaler Token und grenzüberschreitende Zahlungsdienstleistungen erlaubt. Auch Partner Coinbase vernetzt sich nach Jahren der Aktivität in den USA inzwischen international.

Coinbase eröffnete im Mai eine neue Niederlassung in Bermuda. Weitere Quartiere in Dubai oder Abu Dhabi sowie in Grossbritannien strebt das Unternehmen an.

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