Wie hoch ist der Schaden, den die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC im Laufe der Jahre an der Kryptobranche hinterliess? Ein neuer Bericht gibt Antwort auf diese Frage. Und obwohl in diesem Jahr ein neuer Rekordwert entstand, nimmt der Druck auf Krypto augenscheinlich ab.
Ohne Wallet viele verschiedene Kryptowährungen handeln mit unserem CFD-Broker Testsieger Plus500 - 7 Tage die Woche.
Krypto News: Schaden durch die SEC erreicht neuen Rekord
Der Schaden, den die SEC an der Kryptobranche verursacht, erreicht einen neuen Rekordwert – das geht aus einem Bericht von Social Capital Markets hervor. Seit Jahren tobt ein Konflikt zwischen der US-Börsenaufsichtsbehörde und der dortigen Krypto-Industrie.
2023 musste die Behörde einige bedeutende Rückschläge einstecken. So verlor die SEC rechtliche Auseinandersetzungen mit dem Vermögensverwalter Grayscale und dem XRP-Entwickler Ripple. Von diesen Siegen konnte die Kryptobranche jüngst profitieren, was XRP Gewinne einbrachte.
Seither, so stellt Autor Sudhir Khatwani fest, änderte die SEC ihre Strategie. Statt die Kryptobranche mit einer Fülle an Klagen zu überziehen, ist die Behörde mittlerweile wählerisch.
Durch einzelne Klagen will man empfindliche Geldstrafen verhängen und Präzedenzfälle herstellen, so glaubt der Reporter. Jedenfalls erreichte die SEC im Hinblick auf die verhängten Strafen in diesem Jahr einen neuen Rekordwert.
Ganze 4,7 Milliarden US-Dollar nahm die SEC durch bestrafte Krypto-Firmen ein. Der bisherige Rekord lag bei 1,3 Milliarden US-Dollar und stammt aus dem Jahr 2019.
Das Besondere: Der neue Rekord stammt aus bloss zwei Geldstrafen, die im Rahmen eines Gerichtsverfahrens verhängt wurden. Das Geld stammt von Terraform Labs, dem Entwickler der Kryptowährung Terra (LUNA) und ihrem Gründer Do Kwon.
Insgesamt reichte die SEC 2024 aber nicht bloss eine Klage ein, sondern ganze elf Stück. Von den weiteren Klagen endete bisher jedoch keine weitere mit einer Geldstrafe.
Druck der SEC auf Krypto scheint rückläufig
Im Laufe der Jahre nahm der Druck der SEC auf Krypto tendenziell immer weiter zu. 2024 ist das erste Jahr, in dem diese Entwicklung offenbar eine Wende einlegte. Inzwischen scheint der Einfluss der SEC rückläufig.
2013 startete die Börsenaufsicht ihre erste Klage gegen das Schneeballsystem Bitcoin Savings and Trust. Der Betrüger Trendon T. Shavers musste dafür anderthalb Jahre hinter Gittern verbringen und 40 Millionen US-Dollar als Geldstrafe entrichten.
Zunächst wuchsen die jährlichen Klagen der SEC in ihrer Anzahl allmählich an. 2017 stieg die Zahl auf vier Klagen. 2018 verschärfte die Behörde ihr Vorgehen und reichte 14 Klagen ein. Den Höchstwert erreichte die Behörde unter dem aktuellen Chef Gary Gensler im Jahre 2023 mit 30 Klagen gegen die Kryptobranche.
Seit 2013 verhängte die SEC insgesamt Geldstrafen in Höhe von 7,4 Milliarden US-Dollar. Die Rechtmässigkeit dieser Strafen ist in der Krypto-Szene teilweise umstritten.
Unternehmen und Projekte mit guter Reputation wurden ebenfalls zum Ziel der SEC – etwa LBRY oder die Krypto-Börse Kraken.
Weitere Unternehmen bestrafte man, ohne dass dabei ein konkreter Einfluss erkennbar ist. So zahlte Ripple jüngst 125 Millionen US-Dollar Strafe für den Verkauf von XRP zu Sonderkonditionen an institutionelle Investoren. Die Geschäftsmethode hatte das Unternehmen allerdings bereits vor drei Jahren beendet.
Telegram musste nach einer Klage der SEC 2020 Investments seiner Kunden in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar zurückerstatten. Weitere 18,5 Millionen US-Dollar Strafe zahlte man. Der Vorverkauf der Kryptowährung TON sei laut SEC illegal gewesen. Den Erfolg des Toncoin konnte man trotzdem nicht aufhalten.
Nicht alle Strafen gegen die Kryptobranche verhängt die SEC. Im November 2023 zahlte Binance 4,3 Milliarden US-Dollar Strafe an das US-Justizministerium. Der frühere Geschäftsführer Changpeng Zhao zahlte weitere 100 Millionen US-Dollar aus seinem Privatvermögen.