Startet Binance mit dem BFUSD einen neuen Stablecoin? Worum es sich bei dem Token wirklich handelt, wie Nutzer profitieren können und warum es bereits vor Marktstart harte Kritik an dem Projekt gibt.

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BFUSD: Startet Binance einen neuen, umstrittenen Stablecoin?

Die Krypto-Börse Binance veröffentlichte heute unter dem Namen BFUSD ein neues Krypto-Projekt. Insbesondere aufgrund seines Namens wird der Token von der Öffentlichkeit hauptsächlich als Stablecoin wahrgenommen.

Von September 2019 bis zum Oktober 2023 stellte Binance einen eigenen Stablecoin unter dem namen BUSD bereit, der vom angesehenen Stablecoin-Betreiber Paxos verwaltet wurde. Das Projekt wurde 2023 nach Attacken US-amerikanischer Behörden eingestampft.

Mit dem BFUSD liefert Binance nun aber tatsächlich kein Ersatzprodukt. Stattdessen bezeichnet die Krypto-Börse das neue Projekt als Reward Token – also als Belohnungstoken.

Nutzer erhalten deshalb auch nur einen limitierten Zugriff auf BUSD. Je nach VIP-Status – eine Art Benutzerstufe auf Binance – können mehr oder weniger BFUSD erworben werden. Nutzer bekommen die Token nicht geschenkt, können sie aber zu einer sehr profitreichen jährlichen Zinsrate von aktuell 19,5 Prozent anlegen.

Kunden von Binance können den BFUSD ab dem morgigen Mittwoch um 3.00 Uhr Schweizer Zeit erwerben. Innerhalb des ersten Monats läuft ein Promotionsbonus, durch den Handelsgebühren entfallen. Zudem erhält man auf angelegte Token zusätzliche zehn Prozent effektiven Jahreszins.

Der Promotionszeitraum läuft am 27. Dezember um 0.59 Uhr Schweizer Zeit aus, wie Binance in einer Pressemitteilung erklärte. Der Token ist ein Teil der Plattform Binance Futures.

Warum ist BFUSD noch vor Handelsbeginn umstritten?

Der BFUSD wirft unter Nutzern eine Reihe an Fragen auf. Zunächst trifft sein Nutzen auf Unverständnis. Üblicherweise verwendet man Stablecoins auf Krypto-Börsen als Handelswährung.

Das ist mit dem BFUSD ähnlich. Der Token lässt sich allerdings nur im Futures-Trading als Margin anlegen. Ein Handel im Spot-Bereich ist laut Binance nicht vorgesehen. Da sich der Token im Verhältnis 1:1 auf Binance gegen den Stablecoin-Marktführer USDT tauschen lässt, bildet er letztlich auch den US-Dollar ab.

Eine weitere Besonderheit ist, dass eine Auszahlung abseits Binance nicht möglich ist. BFUSD findet sich also lediglich auf der Krypto-Börse und kann nicht an eine selbstverwaltete Wallet transferiert werden.

Wie kann der Token 19,5 Prozent APY bereitstellen?

Die hohe Zinsrate wirft zusätzliche Rätsel auf. Über X häuft sich die Kritik am Token. So schrieb der Nutzer Jean Rausis:

“Binance BFUSD kann nicht ausgezahlt werden (warum dann überhaupt einen Token erstellen?), erhält Erträge aus ETH-Staking und einer Delta-neutralen Position. Wow, verrückt. Ich habe das irgendwo schon mal gehört.”

Rausis spielt damit auf den TerraUSD an, der Nutzern in Kombination mit dem Anchor Protocol einen effektiven Jahreszins von 20 Prozent bescherte. Nach dem Kollaps des Terra-Ökosystems im Mai 2022 rückte das System in ein miserables Licht.

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Der bekannte Krypto-Enthusiast Jameson Lopp hält das Belohnungsprogramm des BFUSD für fragwürdig.

Laut Erklärung der Entwickler investierte man die dort angelegten Stablecoins in Blockchains, die durch Staking neue Gewinne ermöglichten. Hinzu kam das sogenannte Delta Hedging, bei dem man die Veränderung einer Futures-Position durch eine äquivalente Veränderung in einem Spot-Markt ausgleicht.

Nach dem gleichen Vorbild soll nun auch der BFUSD funktionieren. Ein viel wichtigerer Faktor, der bei Erklärungen gern aussen vor gelassen wird, ist ein Subventionsprogramm, das der Betreiber gezielt einsetzt, um Kunden anzuziehen.

So erstellen die Betreiber einen Überhang an Token, der Nutzern im Laufe der Zeit als Zinsen ausgezahlt wird. Dadurch kann man hohe Zinsraten anbieten, die eine grosse Nutzerbasis anlocken. Dieses Prinzip wendete Anchor damals an und heute greift es Binance auf.

Ist Binances neuer Token zum Scheitern verurteilt?

Aufgrund der starken Ähnlichkeit zum Anchor Protocol äussern einige Nutzer über X bereits Sorgen. Sie befürchten einen Marktcrash, wie man ihn bereits 2022 durch Terra erlebte. Ist Binances neuer Token wirklich zum Scheitern verurteilt?

Tatsächlich werden derlei Programme immer wieder betrieben. Sowohl zentralisierte als auch dezentrale Krypto-Dienste verbreiten Token, die stark übertriebene Zinsen ermöglichen. Diese Zinsraten sinken im Laufe der Zeit auf einen natürlichen Wert oder führen zum totalen Wertverlust des jeweiligen Tokens.

Bekannt waren in der Vergangenheit auch Belohnungsprogramme der NFT-Märkte Blur und X2Y2 sowie der Krypto-Börse Bybit.

Ein Marktcrash durch den BFUSD ist hingegen sehr unwahrscheinlich. 2022 sorgte eine Wechselwirkung zwischen dem Stablecoin UST und der Kryptowährung LUNA zum Einsturz der milliardenschweren Terra-Blockchain, die der BFUSD nicht replizieren kann.

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