Der IWF konkurriert mit Ripple und weiteren Unternehmen im Bereich der CBDC-Plattformen. So will die Organisation die weitere Ausbreitung von Kryptowährungen eindämmen. Neben technischen Fortschritten sollen gedeckte Währungen die Nutzer locken.

IWF konkurriert mit Ripple um CBDC-Plattform

Der Internationale Währungsfonds (IWF) konkurriert mit Ripple im Bereich der CBDC-Plattformen, wie Reuters berichtet. Ziel der digitalen Angebote ist es, eine zentrale Anlaufstelle zu errichten, die es ermöglicht, verschiedene digitale Zentralbankwährungen miteinander abzurechnen.

Kristalina Georgiewa, erklärte am gestrigen Montag, dass der IWF an einer eigenen CBDC-Plattform arbeitet. Die Bekanntgabe erfolgte im Rahmen einer Konferenz der internationalen Organisation vor afrikanischen Zentralbanken in Marokkos Hauptstadt Rabat.

Verschiedene Unternehmen stellen bereits ähnliche Produkte bereit oder befinden sich in der Entwicklungsarbeit. Laut Erkenntnissen des IWF arbeiten derzeit 114 Zentralbanken weltweit an einer eigenen CBDC. Während manche davon bereits in einer Vollversion erhältlich sind, befinden sich andere noch im Forschungsstadium oder in einer Testphase.

Zu den Entwicklern von CBDC-Plattformen gehört auch XRP-Herausgeber Ripple. Ziel Ripples ist es seit jeher, mit Finanzinstitutionen zusammenzuarbeiten. Zum Kundenklientel zählen auch Zentralbanken, wie sich immer öfter beweist.

Erst im Mai veröffentlichte Ripple eine eigene CBDC-Plattform. Über diese ist nicht nur die Abwicklung von Forex-Geschäften möglich, sondern auch die kinderleichte Erstellung einer eigenen CBDC. Die Ripple-Währung XRP kommt dabei jedoch nicht zum Einsatz.

Zwar stellte der IWF noch keine konkreten Pläne vor, erste Informationen legen jedoch nahe, dass das Projekt vor allem der Interoperabilität verschiedener Währungen zueinander dient.

“CBDCs sollten keine fragmentierten nationalen Angebote sein… Für effizientere und fairere Transaktionen brauchen wir Systeme, die Länder miteinander verbinden: Wir brauchen Interoperabilität. Aus diesem Grund arbeiten wir beim IWF am Konzept einer globalen CBDC-Plattform” Erklärt Georgiewa.

Sie empfiehlt den Zentralbanken der Erde, sich auf gemeinsame Vorgaben zu einigen, die unter anderem Möglichkeiten der Interoperabilität umfassen sollen.

IWF will mit CBDCs Krypto bekämpfen

Sollte es den Zentralbanken nicht gelingen, einen Konsens zu erzielen, würden Zentralbanken Gefahr laufen, weiteren Boden gegenüber Kryptowährungen zu verlieren. Der IWF will CBDCs also nutzen, um den wachsenden Kryptomarkt zu bekämpfen.

Denn: Weltweite Transaktionen sind mit Bitcoin und Co. bereits in Windeseile möglich. Darüber hinaus sind die nötigen Gebühren nur sehr gering – im Unterschied zu globalen Zahlungen im klassischen Finanzsystem.

Georgiewa sieht die Zeit gekommen, um Aufholarbeit zu leisten. Drohenden Bedeutungsverlust sollen Zentralbanken so abwenden können. Die bulgarische Politikerin will CBDCs dafür sogar besonders attraktiv gestalten.

So sollen diese mit einer Gelddeckung ausgestattet werden und nicht mehr ohne Limit “nachgedruckt” werden können. Darüber hinaus will man dank interoperabler digitaler Zentralbankwährungen Abstand von enormen Gebühren gewinnen, die beim Gebrauch von klassischen Methoden wie Banktransfers anfallen.

“Wenn Länder CDBCs nur für den Einsatz im eigenen Land entwickeln, nutzen wir ihre Kapazitäten nicht ausreichend aus.” Erklärt die Politikerin.

Laut Georgiewa zahlen Nutzer bei grenzüberschreitendem Geldverkehr durchschnittlich ganze 6,3 Prozent an Gebühren. Pro Jahr entstehen so kosten von 44 Milliarden US-Dollar. An dieser Schwachstelle sollen CBDCs ansetzen.

Die Verbindung gedeckter Währungen mit schnellen und kostengünstigen Transaktionen soll die Entwicklung des Finanzmarkts wieder zu Gunsten staatlicher Währungen verschieben.

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