Die Fiatwährungen verlieren zunehmend das Vertrauen der Menschen – ist das die Chance für Krypto? Staatliches Versagen in der Wirtschaft befeuerte die Adoption von Bitcoin und Co. bisher enorm.

Rezession treibt Menschen zu Bitcoin und Co.

Über die letzten Monate traf viele Menschen in Europa eine stark wachsende Inflation. In der EU erreicht sie mit zuletzt 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein enormes Ausmass.

Dieser Wert ähnelt der Inflation in Deutschland in Höhe von 7,9 Prozent. In der Schweiz sind die Verhältnisse mit 3,4 Prozent zwar weiterhin dezent, doch auch hierzulande wächst dieser Wert beständig.

Neueste Informationen von BearingPoint belegen einen zuletzt starken Vertrauensverlust der Deutschen in die Fiatwährungen. Nicht nur die Inflation im Land erreicht neue Ausmasse, auch die deutliche Abwertung gegenüber dem US-Dollar trifft die Menschen hart.

Obwohl bereits 90 Prozent aller Landesbewohner von Kryptowährungen gehört haben, ist ihre Unterstützung in Deutschland noch nicht sehr weit vorangeschritten.

BearingPoint stellt jedoch fest, dass während der merklich einsetzenden Rezession die Beliebtheit von Kryptowährungen steigt, während der Euro zunehmend ins Hintertreffen gerät.

2021 bekundeten noch 85 Prozent der Befragten, Vertrauen in das Staatsgeld zu haben. Seitdem schrumpfte dieser Anteil erheblich auf 66 Prozent.

Das grösste Vertrauen geniesst Gold mit einer 84-prozentigen Zustimmung. Auch hier schlagen sich die letzten Kursverluste mit einer Abnahme von vier Prozent zum Vorjahr nieder.

Fünftel der Deutschen hält Krypto für vertrauenswürdig

Ein Fünftel der Deutschen hält Kryptowährungen nach den Daten der Umfrage für vertrauenswürdig. Doch mit den CBDCs gewinnen auch die totalitären Gegenspieler der Kryptowährungen an Beliebtheit.

Ganze 19 Prozent der Befragten halten die Entwicklung des digitalen Euro für sinnvoll, während sogar 36 Prozent zugeben, dessen Nutzung im Alltag vorzunehmen.

Damit ist ein digitales Zentralbankgeld der heisseste Kandidat für die tatsächliche Verwendung als Zahlungsmittel. 21 Prozent der Teilnehmer bekunden, sich den Gebrauch von Stablecoins vorstellen zu können.

Nur 20 Prozent möchten hingegen vollwertige Kryptowährungen wie Bitcoin in der Rolle des Zahlungsmittels sehen.

CBDC in Deutschland unter jungen Erwachsenen beliebteste digitale Währung

Tatsächlich lässt sich durch die Umfrage feststellen, dass eine CBDC trotz ihres dystopischen Charakters in Deutschland aktuell die beliebteste Variante einer digitalen Währung ist – zumindest unter jungen Erwachsenen.

Während ältere Personen einen digitalen Euro tendenziell ablehnen, sind junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren der CBDC eher zugeneigt. Ganze 59 Prozent dieser Altersgruppe erklärten, den digitalen Euro verwenden zu wollen.

51 Prozent können sich auch den Gebrauch von Stablecoins vorstellen, während nur 44 Prozent die Verwendung vollwertiger Kryptowährungen wagen würden.

Beliebtheit digitale Geldmittel 2022

Anteil der Krypto-Anleger in BRD weiterhin gering

Der Anteil der Krypto-Anleger in der BRD ist weiterhin sehr gering. 81 der Befragten haben noch nie Kryptowährungen besessen. 64 Prozent können sich auch nicht vorstellen, das in Zukunft zu tun.

Die Beliebtheit eines Depots mit Kryptowährungen ist sehr gering. Nur ein verschwindend geringer Anteil von vier Prozent der Befragten verwendet dieses zum Anlegen von Kryptos.

18 Prozent der 18 bis 24-Jährigen erwarben bereits Kryptowährungen. Bei der Gesamtheit aller Altersgruppen liegt dieser Wert bei gerade einmal sieben Prozent. 16 Prozent der jungen Erwachsenen verwendeten sogar das sonst so unbeliebte Anlagedepot.

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