Krypto-Lender Genesis wird liquidiert? Zumindest ist das Unternehmen nun einer neuen Bedrohung ausgesetzt. Nach einem Insolvenzantrag im Januar sollte ein Restrukturierungsplan den angeschlagenen Betrieb retten. Der Rettungsplan scheitert jedoch vorerst, nachdem ihn die Gläubiger ablehnen.

Rettungsplan scheitert vorerst

Aufgrund von Illiqudität stellt Genesis im Januar einen Insolvenzantrag. Zuvor munkelt die Krypto-Szene bereits, der riesige Lender könnte durch den langwierigen Bärenmarkt und kollabierte Partner ebenfalls zusammenbrechen.

Die Befürchtung bewahrheitet sich letztlich. Genesis gilt aufgrund der verwahrten Geldmenge und vielzähliger Partner als Damoklesschwert. Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) beruhigte die Szene rasch. Man werde den Betrieb erfolgreich retten, so die Auskunft.

Dafür sah man einen Restrukturierungsplan vor, der zuletzt scheitert, wie die DCG selbst auf Twitter verkündet. Die Risikokapitalgesellschaft schreibt enttäuscht:

Die Gläubiger haben einen Rückzieher gemacht und neue Forderungen gestellt.

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Deshalb fordert man nun die Bereitstellung eines Vermittlers durch das zuständige Gericht. Dass diese Forderung überhaupt nötig ist, ist für das Unternehmen ein herber Rückschlag. Im Februar gab man bereits öffentlich bekannt, eine Einigung mit den grössten Gläubigern erreicht zu haben.

Genesis wird liquidiert?

Eine Liquidierung von Genesis ist nach aktuellen Informationen nicht zu erwarten. Die Bilanz des Lender ist jedoch tiefrot. Den 50 grössten, institutionellen Kreditgebern schuldet die Tochtergesellschaft der DCG über 3,5 Milliarden US-Dollar.

Genesis arbeitete mit Dienstleistern wie Krypto-Börsen zusammen, um diese Gelder in Form verschiedener Kryptowährungen einzusammeln. Meist privaten Kreditgebern versprach man im Gegenzug stabile Renditen.

Diese Personen warten seit November 2022 auf ihr Geld. Damals stoppt Genesis die Auszahlung von Einlagen an Kreditgeber. Zuvor war es ihnen möglich, ihr eingesetztes Vermögen zu jedem Zeitpunkt wieder abzuheben.

In der Folge entstand ein Konflikt zwischen der Krypto-Börse Gemini und der DCG. Gemini fordert die Freigabe der Kundengelder als Vertretung ihrer Kunden. Die Handelsplattform war einer von vielen Diensten, der eine Schnittstelle zu Genesis bereitstellte.

Weil Genesis im November die Pforten schloss, traf eine Welle der Empörung Gemini. Das Unternehmen gab seinem Geschäftspartner die Schuld und profiliert sich seither als Beschützer des kleinen Mannes auf Twitter. So droht die Geschäftsführung mit Klagen gegen die DCG.

Wie das Debakel für Privatanleger weitergeht, ist bisher unklar. Genesis fällt für viele Experten unter die Kategorie “zu gross, um zu scheitern.” Insbesondere mit der DCG im Rücken galten die Rückstände als überwindbar.

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