Die staatliche Bitcoin-Adoption im Fürstentum Liechtenstein steht bevor. Offenbar eifert vor allem der Regierungschef des kleinen Landes, der gleichzeitig auch Finanzminister ist, einem schweizerischen Vorbild nach.

Liechtenstein: Staatliche Bitcoin-Adoption steht bevor

Die staatliche Bitcoin- und Krypto-Adoption des Fürstentums Liechtenstein steht bevor, wie das Handelsblatt kürzlich berichtet. Treibende Kraft hinter der neuen Politik ist Regierungschef und Finanzminister Daniel Risch.

Konkret will man den Landesbewohnern die Möglichkeit geben, staatliche Dienstleistungen mit Bitcoin und möglicherweise weiteren Kryptowährungen zu bezahlen. Liechtenstein selbst will die Kryptos jedoch nicht aufbewahren, sondern über Partner direkt in die Landeswährung Schweizer Franken umtauschen.

Als Vorbild für die Strategie dient womöglich der Schweizer Kanton Zug, der seit 2021 ebenfalls Zahlungen mit Bitcoin und Ethereum akzeptiert. Auch die Tessiner Stadt Lugano folgt dem Vorbild und will sogar zum weltweiten Zentrum der Blockchain-Industrie werden.

Gänzlich neu ist Liechtenstein das Metier allerdings nicht. Schon 2019 verabschiedete das Fürstentum ein Gesetz, das sich für die Blockchain-Technologie einsetzt. Das Gesetz über Token und VT-Dienstleister (kurz TVTG), im englischen Sprachraum auch als Blockchain Act bekannt, bildet für die Branche einen Rechtsrahmen.

Was bringt die Bitcoin-Adoption Liechtenstein?

Mit der nötigen rechtlichen Grundlage ausgestattet, könnte Liechtenstein durch die staatliche Bitcoin-Adoption versuchen, krypto-affine Personen anzuziehen oder der Krypto-Industrie als wichtiger Standort zu dienen.

Besonders im zeitlichen Kontext könnte die neue Entwicklung viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Seit Februar greift die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC in den USA streng durch. Die regulatorischen Konflikte in den USA nehmen zu. Verschiedene staatliche Stellen beginnen derzeit einen Machtkampf.

Mehrere Krypto-Firmen gaben in den letzten Monaten ihren Rückzug aus dem nordamerikanischen Staat bekannt. Selbst die US-Krypto-Börse Coinbase, die eng mit den Behörden des Landes verbandelt ist, äussert harsche Kritik und stellt eine Abwanderung in Aussicht.

Aus dieser Entwicklung könnte Liechtenstein mächtig Profit schlagen. Einen Rechtsrahmen für Krypto-Unternehmen gibt es in den USA nicht. Auch in der EU ist ein solches Gesetz gerade erst auf dem Weg. Die Verordnung MiCA soll 2024 in Kraft treten, ist aber bereits als zweischneidiges Schwert aufgefallen.

In der Schweiz ist seit 2021 das Bundesgesetz zur Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register in Kraft. Laut Bundesversammlung soll es Innovationen in der jungen Branche zulassen und eine Förderung ermöglichen.

Besonders durch die Bankenkrise 2023 konnte die Schweizer Branche wachsen. In anderen Ländern der Welt gerate Krypto-Banken verstärkt mit Behörden aneinander. Die in Zürich ansässige Sygnum Bank konnte neu entstehende Lücken füllen und geniesst hierzulande vollste regulatorische Anerkennung.

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