Privacy Coins fallen zeitweise, nachdem die Krypto-Börse Binance ein Delisting in mehreren Staaten ankündigt. Damit folgt das Unternehmen gesetzlichen Vorgaben, die bald in der gesamten EU gelten. Ähnliche Entwicklungen lassen sich bereits seit Jahren in Ostasien erkennen.

Privacy Coins fallen durch Delisting von Binance

Die Kurse vieler Privacy Coins fallen, nachdem die Krypto-Börse Binance das Delisting in mehreren Staaten ankündigt. Betroffen sind Polen, Italien, Frankreich und Spanien. In den vier EU-Ländern sind vertrauliche Kryptowährungen schon bald verboten.

“Wir sind bestrebt, so viele hochwertige Projekte wie möglich zu unterstützen, müssen jedoch die lokalen Gesetze und Vorschriften zum Handel mit vertraulichen Kryptowährungen befolgen, um sicherzustellen, dass wir weiterhin so vielen Nutzern wie möglich dienen können.” Erklärte ein Sprecher von Binance.

Die Entwicklung ist innerhalb der EU nur ein Vorbote. Bestimmungen innerhalb des Krypto-Gesetzes MiCA (Markets in Crypto Assets) sehen dieselbe Massnahme auch im Rest der Europäischen Union vor. MiCA tritt jedoch erst 2024 in Kraft.

Das Verbot von Privacy Coins auf zentralisierten Krypto-Börsen in den vier besagten Ländern erreicht hingegen schon am 26. Juni seine Gültigkeit. Infolgedessen werden auch weitere Krypto-Börsen mit einem Delisting nachziehen.

Binance erlaubt Abhebungen noch über Monate

Binance erlaubt die Abhebung der gesperrten Kryptowährungen aber noch über die nächsten Monate, wie aus einer E-Mail hervorgeht, die das Unternehmen betroffenen Kunden zusendete.

Ab 26. Juni wird der Handel mit Privacy Coins bei Betroffenen eingestellt. Personen, die nicht in den besagten Jurisdiktionen leben, können auch weiterhin wie gewohnt mit den Coins handeln.

Am 26. September werden alle noch bestehenden Lending-Verträge und Futures-Verträge aufgelöst. Ab dem 26. Oktober stellt Binance auch den einfachen Tausch der Privacy Coins in andere Kryptowährungen ein. Die Abhebung der Anlagen bleibt danach jedoch weiterhin möglich.

Monero und Co. büssen 5 Prozent an Wert ein

Die betroffenen Kryptowährungen zeigen dieselbe Reaktion auf das Ereignis. Monero und Co. büssen zeitweise etwa fünf Prozent ihres Werts ein, bevor eine Wiederholung einsetzt. Zu Redaktionsschluss liegt XMR nur noch 2,30 Prozent im Minus.

Neben Monero sind auch die Kryptowährungen Dash, Zcash, Decred Horizen, PIVX, Navcoin, Secret, Verge, Firo, Beam, und MobileCoin betroffen. Sie alle gelten als Privacy Coins, weil sie ihre Blockchain verschlüsseln.

Transparente Kryptowährungen bieten hingegen jedermann Einsicht auf Details wie das Guthaben bestimmter Blockchain-Adressen, Herkunft und Destination einer Transaktion oder die versendete Geldmenge.

Der tagesaktuelle Monero-Kurs

Kampf gegen Privacy Coins nimmt zu

Die EU ist nicht die erste Jurisdiktion, die den Kampf gegen Privacy Coins aufnimmt. Mehrere Staaten rund um den Erdball wollen die Verwendung solcher Kryptowährungen durch gesetzliche Massnahmen verhindern.

In Japan gilt bereits seit 2018 ein Verbot von Privacy Coins. Südkorea folgte diesem Vorbild im Jahr 2021. In der Europäischen Union wird das kürzlich verabschiedete Verbot ab 2024 aktiv und Dubai arbeitet gerade an einem eigenen Äquivalent.

In der Schweiz sind Privacy Coins wie Monero und Zcash legal. Ein Verbot ist hier derzeit nicht in Aussicht.

Erst gestern warnte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) vor Privacy Coins. Krypto-Börsen sollen die Nutzer derartiger Kryptowährungen demnach genau unter die Lupe nehmen, da dort die Gefahr der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung besonders hoch sei.

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