Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erhebt erneut Anklage gegen Kraken. Die US-amerikanische Krypto-Börse legte erst im Frühjahr einen Rechtsstreit mit der Behörde kostspielig bei. Die neuen Vorwürfe nutzen ein altbekanntes Schema.

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Krypto News: Darum erhebt die SEC Anklage gegen Kraken

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erhebt Anklage gegen die Krypto-Börse Kraken, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Erneut spricht die Behörde in der Anklage vom illegalen Wertpapierhandel. Diesen Vorwurf macht die SEC Krypto-Firmen üblicherweise.

“Die SEC hat Anklage gegen Payward Inc. und Payward Ventures Inc. gemeinsam bekannt als Kraken, für den Betrieb der gleichnamigen Krypto-Handelsplattform als unregistrierte Wertpapierbörse, Broker, Händler und Clearingstelle eingereicht”, heisst es dort.

Hunderte Millionen US-Dollar, welche die Krypto-Börse seit 2018 durch diese Geschäftstätigkeiten einnahm, seien illegal erwirtschaftet worden, so die SEC. Darüber hinaus nennt die Behörde 16 Kryptowährungen, die laut ihrer Erkenntnis unzulässig seien.

ADA, AXS, ALGO, ATOM, CHZ, COTI, DASH, FIL, FLOW, ICP, MANA, MATIC, NEAR, OMG, SAND und SOL seien demnach unregistrierte Wertpapiere, deren Handel laut SEC in den USA illegal ist.

Zum Plan von Kraken gehöre es, die verschiedenen Tätigkeiten miteinander zu verflechten, um eine undurchsichtige Gemengelage herzustellen. Dadurch wolle Kraken “unrechtmässige Profite” erzielen, denen Kraken mehr Wichtigkeit beimisst als der “Sicherheit der Investoren”.

Weil Kraken nicht über die Lizenz zum Wertpapierhandel verfügt, sei es der SEC nicht möglich, die nötige Aufsicht durchzusetzen. Dieser Zustand soll durch den Rechtsstreit verbessert werden.

Krakens Buchhaltung sei laut Anklage der SEC “schlecht”, während die interne Führung des Unternehmens “mangelhaft” sei. So könne es zu Interessenkonflikten kommen – etwa zum Insiderhandel, der bereits beim Konkurrenten Coinbase auftrat.

SEC wirft Kraken Untreue vor

Die SEC wirft Kraken obendrein die Untreue vor. So soll die Krypto-Börse Kundeneinlagen mit eigenem Kapital verflechten. Das Prinzip gleicht demnach einer von FTX angewandten Methodik, die erst im November 2022 aufflog. FTX hatte mehrere Milliarden an Kapital von seinen eigenen Kunden entwendet, um dieses zur Generierung von Profiten selbst einzusetzen.

“Kraken vermischt das Geld seiner Kunden mit seinem eigenen – einschliesslich der Zahlung von Betriebskosten direkt von Konten, auf denen sich Kundengelder befinden”, berichtet die Aufsichtsbehörde.

Sowohl bei der Verwaltung von Fiatwährungen als auch bei der Verwahrung von Kryptowährungen trete diese Symptomatik auf. Laut eines Wirtschaftsprüfers entstehe für Kunden dadurch ein “enormes Risiko des Verlusts”.

“Wir behaupten, dass Kraken eine geschäftliche Entscheidung getroffen hat, hunderte Millionen Dollar von Anlegern einzusammeln, anstatt die Wertpapiergesetze einzuhalten. Diese Entscheidung führte zu einem Geschäftsmodell voller Interessenkonflikte, das die Gelder der Anleger in Gefahr bringt”, erklärt Gurbir S. Grewal, Direktor der Vollstreckungsabteilung.

Die Behörde hofft auf eine Signalwirkung der Klage. Krypto-Firmen sollen Kontakt zur SEC aufbauen, um eine legitime Registrierung zu veranlassen. Ob die gesetzliche Grundlage der USA dies tatsächlich erfordert, ist stark umstritten. Viele Experten sind überzeugt, dass die Wertpapiergesetze der USA nicht auf Krypto anzuwenden sind.

Was bedeutet die Klage für die Krypto-Börse?

Die Krypto-Börse selbst wirft sämtliche Vorwürfe von sich, wie aus einer Twitter-Mitteilung hervorgeht. Diese Position werde man auch vor Gericht energisch verteidigen, teilt Kraken mit. Der SEC-Klage misst das Unternehmen keine guten Erfolgschancen bei.

Schuld ist ein ähnlicher Rechtsstreit, der im Juli nach zweieinhalb Jahren endete. XRP-Herausgeber Ripple machte sich laut Gericht demnach nur in wenigen Fällen des illegalen Wertpapierhandels schuldig.

Laut Kraken müssen Nutzer keine Einschränkungen befürchten: “Wir werden unseren Kunden weiterhin ohne Unterbrechung die gewohnten Dienstleistungen anbieten.”

Für die Massnahme der SEC zeigt Kraken darüber hinaus kein Verständnis. So gibt das Unternehmen bekannt:

Die SEC hat wiederholt Krypto-Börsen aufgefordert, sich zu registrieren, ohne dass es ein einziges Gesetz gibt, das ihre Position unterstützt, und ohne einen klaren Weg zur Registrierung.

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Mehr Informationen

Kraken will deshalb ein neues, überparteiliches Gesetz unterstützen, das die nötige Klarheit schafft. Deutlicher wird Firmengründer Jesse Powell auf Twitter. Zynisch schreibt er: “Die grösste Technologiebremse der USA ist mit einem weiteren Angriff auf Amerika zurück.”

Powell kritisiert eine Strafzahlung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar, auf die man sich mit der SEC im Februar einigte. Hintergrund war die Bereitstellung von Staking als Dienstleistung – ein Angebot, das die SEC als unrechtmässig kritisierte.

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