Stablecoins kehren zu Bitcoin zurück? Tether-CEO Paolo Ardoino zeigt sich sehr optimistisch. Seiner Einschätzung nach könnte USDT dank eines neuen Systems durchschlagende Erfolge auf der ältesten Krypto-Blockchain erzielen. Tatsächlich nahm der bedeutendste US-Dollar-Token dort auch seinen Anfang.

Stablecoins kehren zu Bitcoin zurück? Tether-CEO optimistisch

Kehren Stablecoins bald fulminant zu Bitcoin zurück? Paolo Ardoino, lang technischer Direktor und nun Geschäftsführer von Tether, zeigt sich sehr optimistisch. Hintergrund dessen ist RGB – ein Protokoll, das Bitcoin mit neuen Funktionen ausstatten soll.

Der erste US-Dollar-Stablecoin, der seine Nische bis heute dominant anführt, Tether (USDT), nahm seinen Anfang auf Bitcoin. Damals nutzten die zuständigen Entwickler dafür ein Protokoll namens Omni.

Das 2014 gestartete Unterfangen nahm im August 2023 sein Ende. Seither können Nutzer, die noch im Besitz der Omni-USDT sind, diese zwar eintauschen, aber keine neuen Token mehr erschaffen.

Für Tether sind heute Ethereum und Tron die wichtigsten Blockchains. Die meisten Stablecoins werden über diese beiden Netzwerke verschoben. Auf Ethereum erzielte Tether seinen durchschlagenden Erfolg. Später adoptierte man auch Tron, wodurch Nutzer ihre Token weitaus schneller und günstiger verschicken können.

Seit einigen Monaten wächst das Interesse an Bitcoin-basierten Stablecoins. Da die Blockchain der grössten Kryptowährung aufgrund ihrer technischen Funktionsweise jedoch nur einen nativen Token akzeptiert, müssen die Stablecoins immer über einen zusätzlichen Layer laufen.

Tether gründete im November 2021 die Tochterfirma Synonym, die parallel zu RGB an eigenen Lösungen arbeitet, um USDT auf Bitcoin zu popularisieren. In einem Twitter Space vom März 2022 kritisierte Ardoino die konkurrierende Lösung von RGB noch für ihre langwierige Entwicklungsarbeit.

Im Frühjahr erfreuten sich darüber hinaus viele neue Bitcoin-Token grosser Beliebtheit die auf Ordinals basierten. Auch ein Stablecoin als BRC-20 entstand.

Was genau ist RGB für Bitcoin?

Was genau ist das Protokoll RGB für Bitcoin? Der Name leitet sich vom RGB-Farbmodell ab und entstand als Antwort auf die Bezeichnung Colored Coins, mit der man Echtweltanlagen bezeichnet, die auf der Bitcoin-Blockchain abgebildet werden.

RGB ist im Zusammenhang mit Bitcoin natürlich kein Farbmodell, sondern ein technisches System, das die Erstellung von Smart Contracts ermöglicht. Die Entwickler selbst schreiben auf ihrer Webseite dazu:

RGB ist ein clientseitiges validiertes Status- und Smart-Contract-System, das auf Layer 2 und 3 des Bitcoin-Ökosystems arbeitet.

RGB funktioniert also nicht unabhängig, sondern wird im Zusammenhang mit einem weiteren Netzwerk verwendet. Infrage kommt dafür beispielsweise das Lightning Network.

RGB setzt laut eigenen Aussagen einen hohen Wert auf Vertraulichkeit und wird über Nullwissenbeweise verschlüsselt. Anwendungszwecke weit ausserhalb der Finanzbranche seien denkbar.

Ardoino glaubt, dass moderne Alternativen zu Omni gute Erfolgschancen haben, so teilte er gegenüber The Block mit.

Leider litt Omni in letzter Zeit unter einem Mangel an Unterstützung, der seine Fähigkeit zur nachhaltigen Entwicklung beeinträchtigte. Tether prüft derzeit einen Zeitplan für eine mögliche Ausgabe von USDT über RGB.

“RGB stellt die beste Möglichkeit dar, ein modernes, skalierbares, clientseitiges Smart-Contract-System zu haben, das Token auf Bitcoin erlaubt”, fügt Ardoino an. Unter Bitcoinern sei RGB sehr beliebt. Auch Tether wertet das Projekt mittlerweile als fähig. Der erfolgreichen Etablierung von USDT stehe demnach nichts im Weg.

Das Projekt, das mittlerweile nichts mehr mit Colored Coins zu tun haben will, wurde bereits 2018 gestartet.

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