Seit wenigen Stunden ist Worldcoin (WLD) öffentlich. Die ersten Marktplätze unterstützen das umstrittene Projekt bereits. Warum die Meinung zu der innovativen Idee so weit auseinandergehen und wie Nutzer ein Grundeinkommen dank der neuen Kryptowährung erhalten.

Worldcoin (WLD) öffentlich

Das umstrittene Projekt Worldcoin und seine Kryptowährung WLD sind endlich öffentlich. Seit 2019 arbeiteten die Entwickler des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Berlin an dem neuartigen Produkt.

Gestern Abend kündigte das Unternehmen die plötzliche Veröffentlichung des Projekts auf Twitter an. Inzwischen können Nutzer die World App herunterladen und die Kryptowährung WLD auf mehreren Krypto-Börsen handeln. Auch Binance will WLD noch heute zum Handel freigeben.

Es wird Zeit. 24. Juli 2023.

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Die unterstützenden Handelsplattformen nehmen rasch zu. Zu Redaktionsschluss listet CoinMarketCap unter anderem Bybit, Gate, Huobi und Bitget als Handelsplattformen, welche den neuen Token bereits gelistet haben. Auch auf dem DEX Uniswap lässt sich WLD bereits gegen Wrapped Ethereum tauschen.

Zu Redaktionsschluss liegt der Marktwert von WLD bei 3,00 US-Dollar. Mit einer Marktkapitalisierung von 325 Millionen US-Dollar erreichte das Projekt demnach bereits die Top 100 der Kryptowährungen, an deren Ende sie sich aktuell aufhält.

Das Projekt bekommt nicht nur wegen seiner technischen Besonderheiten und wegen seiner einzigartigen Eigenschaften so viel Aufmerksamkeit, sondern auch durch die Beteiligung des Unternehmers Sam Altman.

Altman gelangte als Gründer und Geschäftsführer von OpenAI zu Bekanntheit. Das Unternehmen trug durch die Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 extrem zur Popularisierung von künstlicher Intelligenz bei. Altmans Beteiligung an Worldcoin gilt vielen Interessenten deshalb als Erfolgsgarant.

Laut Crunchbase sammelte das Unternehmen im Vorfeld 125 Millionen US-Dollar durch institutionelle Investoren ein. Zu den Geldgebern gehört auch die bekannte Investmentgesellschaft A16z Crypto.

“Worldcoin besteht aus einer vertraulichen digitalen Identität (der World ID) und einer digitalen Währung (WLD), die man einfach für das Dasein als Mensch erhält”, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Was steckt hinter WLD?

Worldcoins digitale Währung trägt den Namen WLD und basierte zunöchst auf Ethereums Token-Standard ERC-20. Vor wenigen Tagen migrierte er auf die Skalierungslösung Optimism. Der Token soll zu 75 Prozent an die Nutzergemeinschaft ausgeschüttet werden – konkret sind das 7,5 Milliarden WLD.

Die Maximalversorgung des WLD liegt demnach bei zehn Milliarden. Zu Redaktionsschluss liegt die im Umlauf befindliche Versorgung bei 104 Millionen. Weitere 9,8 Prozent der Maximalversorgung sind Eigentum der Entwickler.

13,5 Prozent aller WLD fließen an institutionelle Investoren, die das Technologieunternehmen Tools For Humanity (TFH), das hinter Worldcoin steht, förderten. TFH selbst legt ausserdem eine Reserve an, die 1,7 Prozent aller WLD entspricht.

Worldcoin WLD Tokenomics Verteilung
Die Verteilung von Worldcoin (WLD).

So erhalten Nutzer ein Grundeinkommen

Ein zentraler Inhalt von Worldcoin ist ein weltweites Grundeinkommen, das jeder registrierte Nutzer erhält, sofern dies in dessen Heimatland legal ist. Das Einkommen wird in Form von WLD ausgeschüttet und ist überall auf der Erde gleich hoch.

Damit Nutzer ihren Anteil erhalten können, müssen sie einen sogenannten Orb in ihrer Nähe besuchen, der dann biometrische Daten ihres Auges aufnimmt. Nach diesem Prozess erhalten Nutzer eine einzigartige World ID.

Laut Angaben des Produktmanagers Tiago Sada existieren weltweit aktuell rund 200 Orbs, die bereits mehr als zwei Millionen Nutzer identifizierten. Die Zahl der Geräte soll künftig stark steigen. Ende des Jahres sollen 1.500 Geräte in 35 Städten zwanzig verschiedener Lände zugänglich sein. Den nächsten Orb können Nutzer innerhalb der World App finden und dort buchen.

Nach der Registrierung erhalten Nutzer zunächst 25 WLD und anschliessend regelmässige Zahlungen. Wer auf seinen Anteil nicht warten möchte, kann sich heute bereits die World App herunterladen und dort seine Ansprüche geltend machen. Der Zugriff wird aber erst erstattet, wenn die Registrierung durch den Scan der Iris stattgefunden hat.

“Worldcoin ist der Versuch einer globalen Angleichung. Der Weg dorthin wird schwierig sein und das Ergebnis ist ungewiss. Die Suche nach neuen Wegen, um den kommenden technologischen Wohlstand auf breiter Basis zu teilen, ist eine entscheidende Herausforderung unserer Zeit”, erklärt das Unternehmen seine Bemühungen.

Warum Worldcoin kritisiert wird

Viele Datenschützer sowie Teile der Krypto-Szene kritisieren Worldcoin, da man hinter dem Projekt eine enormes Risiko für Nutzerdaten sieht. Die erfassten biometrischen Daten sollen im Internet zur Unterscheidung zwischen echten Menschen und Bots dienen.

Dadurch möchte man den Einfluss von Bots senken – insbesondere im Bereich DeFi und Web3, wo Entwickler für den Zugang zu ihren Projekten eine Anmeldung mit einer World ID fordern könnten.

Zwar werden die Aufnahmen der menschlichen Regenbogenhaut nicht mit einem Klarnamen in Verbindung gebracht, doch die biometrischen Daten könnten zur Erkennung der jeweiligen Person ausreichen und dadurch sowohl von Unbefugten wie auch durch Behörden missbräuchlich genutzt werden.

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